Öffentliche Bibliotheken
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National Library of the Czech Republic decided to draw its new strategy at the beginning of 2023 up. The creation of this strategy was not prescribed us by our founder, the Ministry of Culture of the Czech Republic. On the contrary - it was an internal decision of the institution. We started to prepare it mainly because we want to have it for ourselves, because it can be a support in the further negotiations for us, the pillar of the advocacy towards the decision-making sphere and of course for all the steps we will take in the near future. This approach also had a major impact on the process of its creation, as it was a collective work of multiple institutional working teams across the organizational structure of the library, involving both managers and ordinary staff, both older and younger generations of the library employees. The content of the strategy is also interrelated with the external and internal factors that will affect the library and the complex process of discussions on strategic dilemmas. During the presentation, you will learn not only about the key areas of development of the National Library of the Czech Republic, the basic steps that awaits us and the goals we want to achieve, but also about the process of the creation of the strategy. This turned out to be perhaps more important than the strategy itself. Find out where the modern national library is heading, what its vision is and what it wants to achieve in key areas of its work. And most of all: Shape the library with us. The NATIONAL!
Eine wichtige Funktion von regionalen Kultur- und Geschichtsportalen ist ihr „Gateway-Charakter“ (Andreas Rutz), indem sie die Vielfalt der Informationen (egal in welcher medialen Form) und der digitalen Angebote zu einer bestimmten Region erfassen, systematisieren, erschließen und zugänglich machen. Ebenso groß wie die Vielfalt der Anbieter dieser Informationen ist auch die der Anbieter solcher Portale: Landes- und Staatsbibliotheken und -archive gehören ebenso dazu wie universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, aber auch Landesämter, städtische Institutionen und Vereine. All diese Einrichtungen bringen eigene strukturelle Voraussetzungen, eigene Arbeits- und auch eigene Datenkulturen mit, die es bei der angestrebten Integration der von ihnen bereitgestellten Informationen zu berücksichtigen gilt.
In Sachsen stellt das von der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) gehostete Regionalportal Saxorum den Versuch dar, eine solche Integration heterogener Datenbestände für die landeskundliche und regionalhistorische Forschungstätigkeit – sei sie akademisch, sei sie nichtakademisch – zu erreichen. Der Vortrag soll die Bedingungen und Ansätze der Entwicklung eines entsprechenden Rechercheangebotes auf Basis der Open-Source-Discovery-Lösung TYPO3 Find bzw. SLUB Find skizzieren. Deutlich werden dabei die verschiedenen Facetten, die „Digitalisierung“ in einem solchen Kontext umfassen kann: Einerseits sind dies technische Fragen, wenn es um den Umgang mit (Meta-)Daten aus unterschiedlichen Einrichtungen und um das Zusammenspiel von Erschließung, Datenmanagement sowie Webentwicklung innerhalb der hostenden Bibliothek geht. Anderseits sind es eben kulturelle Fragen, die die Kommunikation zwischen und die Kooperation von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen unterschiedlicher Sparten betreffen – am Beispiel von Saxorum in der ersten Ausbaustufe zunächst Bibliotheken, Archive und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
In vielen Großstädten sind in den vergangenen Jahren die Quartiere immer stärker in den Fokus gerückt. Nicht selten nehmen die Stadtteilbibliotheken eine wichtige Funktion im Stadtteil war. Während der Umzug oder die Renovierung der Zentralbibliotheken in der Regel mit einer Neuausrichtung verbunden ist, steht die strategische Weiterentwicklung der Stadtteilbibliotheken beispielsweise im Rahmen von Gebäudesanierungen nicht immer im Fokus. Dabei wird es immer wichtiger, das Bibliotheksprofil auf die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Stadtteils auszurichten. Hier setzt das Qualifizierungsprogramm "Strategieentwicklung für Stadtteilbibliotheken" an. Auch der zweite Durchlauf mit 7 Stadtteilbibliotheken aus Oberhausen, Köln, Mönchengladbach und Wuppertal hat gezeigt, dass die Fachstelle mit dem Programm den Stellenwert der Stadtteilbibliotheken im Gesamtsystem stärkt. Ziel ist es, das aktuelle Profil der teilnehmenden Stadtteilbibliotheken zu überprüfen, auf die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen neu auszurichten und mit Blick auf die Bedarfe ihres Einzugsgebietes zu schärfen. Es gilt Altes loszulassen um für neue Ansätze Raum zu schaffen. Dabei greifen die Veränderungen auch in Organisationsstrukturen des Gesamtbibliothekssystems ein.
Zum Programm gehörten fünf zum Teil zweitägige Workshops, an denen die Stadtteilbibliotheksleitungen und Koordinator*innen des Stadtteilsystems gemeinsam an der Strategie gearbeitet haben. Gleichzeitig bestand aber auch genügend Zeit zum Austausch aller Teilnehmenden. Darüber hinaus gab es Team-Workshops in den Stadtteilbibliotheken vor Ort, um alle Bibliothekskolleg*innen im Veränderungsprozess mitzunehmen.
Der Vortrag besteht aus zwei Teilen: Frau Büning wird das Qualifizierungsprogramm vorstellen und Frau Fischer von der Stadtteilbibliothek Köln-Porz wird als Teilnehmerin von ihren Praxiserfahrungen berichten. Beide stehen anschließend für Fragen zur Verfügung.
In den Medien wird zurzeit sowohl von einem „Bibliothekssterben“ in Bezug auf den Rückgang der Bibliotheksstandorte gesprochen. Gleichzeitig ist der „Niedergang der Innenstädte“ ein aktuelles Thema. Dem steht entgegen, dass viele Stadtbibliotheken sich neu definieren. Dies kommt auch in konkreten Um- und Neubauten zum Ausdruck. Doch nicht nur über neue architektonische Konzepte wird nachgedacht, sondern auch über neue Standorte innerhalb der Stadt. Hier kommen die beiden Diskurse zusammen: vor dem Hintergrund des Rückganges des Einzelhandels in den Innenstädten, werden in vielen Kommunen Standorte direkt in der Innenstadt gesucht – und auch gefunden.
In dem Vortrag wird eine Auswahl aktueller öffentlicher Bibliotheksbauprojekte vorgestellt und aus Perspektive der Stadtplanung beschrieben: Wie ist ihre lokale Wirkung? Wie wirkt sich die konzeptionelle Ausrichtung der Stadtbibliothek als „offene Häuser“ auf den Stadtraum aus? Welchen Beitrag leisten Stadtbibliotheken als Frequenzbringer und zu der Belebung des öffentlichen Raums? Hinsichtlich der Diskussion um eine Abkehr von Abriß und Neubau hin zu einer „Umbaukultur“ wird ebenfalls die Frage erörtert, welche Gebäudetypen sich von der Lage in der Stadt und Größe für Nachnutzungen eignen.
An den konkreten Beispielen wird aufgezeigt, dass Stadtbibliotheken einen Mehrwert für die Stadtentwicklung von Kommunen haben, weil sie sowohl als Kultur- als auch als Bildungseinrichtung ausgewählte stadtpolitische Ziele für die Zukunft der Stadtzentren umsetzen können. Außerdem sind sie als kommunale Bauprojekte für Städte interessant, da mit ihnen die öffentliche Hand selbst die Stadt gestalten kann.
Ziel des Vortrages ist es aufzuzeigen, wie die sozialen und räumlichen Potenziale der öffentlichen Bibliotheken mit den strategischen Zielen der Stadtentwicklung in Zukunft besser zusammengeführt werden können.
This article will provide information on the history of the development and transformation of libraries in general in Kosova.
According to related evidence and arguments, we will notice the rise and fall of the development of libraries in different periods of time.
These periods of growth but also those that marked the beginning of the collapse, continue until the last decade of the 20th, century when the apartheid practiced by the Serbian system in the 90s in the educational and cultural institutions of Kosovo, in this case the libraries of Kosovo, was not spared. The burning and destruction of libraries is an argument that reveals their only goal, the disappearance of a history, culture and its people. Albanian professionals in Kosova, and academic sources became pawns in a murky political game which resulted in violent conflict latter. Despite the great losses that the libraries in Kosovo suffered, especially in 1999, where in addition to the destruction of the collections, and their burning, the burning and destruction of these library locations also followed suit. The beginning of the 21st century also brings a will to develop libraries in step with the times. Different projects, different initiatives for the reopening and development of libraries, and then the continuous education of library staff, the creation of the library network and digitization, are just some of the projects that the National Library of Kosovo has carried out and implemented.
However the goals of the National Library of Kosovo for the transformation of the libraries in Kosovo, in order to preserve the cultural heritage of our territories, but also to serve the general public with collections and information about the cultural heritage of our country. NLK aims to inform the local, but also foreign public, as well as future generations, with academic, historical and factual information and resources.
Können Sie das Wort "Nachhaltigkeit" noch hören oder schalten Sie schon ab? Ist es nicht mehr denn je wichtiger, auch für Bibliotheken, in Zukunftsnarrativen zu denken und darüber zu kommunizieren? Ob Konsumentscheidung, (Dienst)-Reisen, Veranstaltungsplanung, Ernährung oder Mobilität: Bibliotheken sollen und wollen dazu beraten, Vorbild, Wissensgeberin und Akteurin sein. Dazu braucht es viel Kommunikation. Zukunftsvisionen helfen dabei, viele Ziele zu formulieren und diese nach der Umsetzung auch gut zu kommunizieren. Der Fußabdruck-Fokus zu den persönlichen Verbräuchen jeder Person macht negative Gefühle und demotiviert. Das Pendant zum ökologischen Fussabdruck ist der positive Handabdruck. Die gute Nachricht dazu: Es gibt Lösungen, die in der Gemeinschaft und mit klimafreundlichem Handeln auch zu mehr positiver und motivierender Stimmung beitragen. Ob Menschen ins Handeln kommen, sich verändern wollen, ist sehr abhängig vom emotionalen Gefüge. Der positive Handabdruck von Bibliotheken muss größer werden! Gleichzeitig dient dieses Narrativ hervorragend für eine gelungene Klimakommunikation. Wie genau der Handabdruck aussehen kann, für Einzelpersonen, eine Bibliothek oder von einem Team, das wird praxisnah vorgestellt. Freuen Sie sich auf hoffnungsvolle Momente, die Sie nach dem Input gleich Ihrer Pressestelle oder dem Kommunikationsteam mitteilen möchten.
Fake News, Framing, Desinformation – die Medienwelt erscheint immer unübersichtlicher und unzuverlässiger. Häufig fehlen Kenntnisse der Quellenkritik und Kriterien für die Beurteilung von (digitalen) Texten und Bildern. Mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ benennt die Kultusministerkonferenz unter anderem das Handlungsfeld „Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren“.
Die Bücherhallen Hamburg greifen diese Lerninhalte auf: Sie unterstützen die Lehrkräfte in ihrer schulischen Medienbildung und stärken die Medienkompetenz der Schüler*innen, z.B. sollen Datenbankrecherchen fester Bestandteil in den Lehrplänen der Hamburger Gymnasien werden.
Mit finanzieller Unterstützung der Behörde für Schule und Berufsbildung wurde 2023 ein 24/7-Online-Kurs mit vier Modulen entwickelt, der ortsungebunden, selbstgesteuert und mit großer Reichweite deutlich mehr Schulklassen erreichen kann. Dieser E-Learning-Kurs ist bundesweit einmalig und beinhaltet die Module eBuecherhalle, Katalog der Bücherhallen und die Datenbanken Genios und Statista. Lehrkräfte erhalten kostenlose Kurszugänge.
Der Online-Kurs komplettiert das über Jahre entwickelte Medienkompetenzkonzept mit unterschiedlichen Bausteinen:
- Recherchetraining für die Klassenstufen 8-13 vor Ort
- Recherchetraining für die Klassenstufen 8-13 digital via Zoom
- Fake News für Klasse 7-9
- Referate-Coach via Zoom und vor Ort
Praxisnah stellen wir das E-Learning-Konzept sowie einzelne Bausteine der Zentralbibliothek vor, geben Einblicke in bildungspolitische Diskussionen in Hamburg und reflektieren unsere Erfahrungen.
Eine Bibliothek zum Erforschen, Entdecken und Erleben
Die Stadt Bad Salzungen ist ein kleines Mittelzentrum im ländlichen Raum mit über 20 kleinen Ortsteilen. Die Stadt- und Kreisbibliothek Bad Salzungen bietet seit 2022 ein vielseitig aufgestelltes Programm für alle Altersgruppen über Lesungen, Bilderbuchkino, Gaming, Robotik bis hin zu verschiedenen Kreativangeboten. So ist die Bibliothek ein zentraler Akteur in der kulturellen Infrastruktur der Stadt geworden, in dem der Dialog zwischen den Generationen gelebt wird.
Die Stadtbibliothek erhielt 2023 den Bibliothekspreis Thüringen.
Die Stadtbücherei Wörth hat sich in den letzten Jahren konzeptionell neu aufgestellt. Angesichts unserer multikulturellen Stadtgesellschaft und der ernüchternden Zahlen diverser Bildungsberichte liegt nun ein Hauptschwerpunkt unserer Arbeit auf dem Bereich Sprachbildung und Leseförderung. Um hier möglichst alle Kinder zu erreichen, wurde die Arbeit mit den Bildungseinrichtungen vor Ort intensiviert und eine Schulbibliothekarische Arbeitsstelle eingerichtet. Mittlerweile sind alle Schulbibliotheken der Grundschulen im Stadtgebiet attraktiv ausgestattet und werden als Zweigstellen der Stadtbücherei von uns vollumfänglich versorgt. Dazu wurden Kooperationsverträge abgeschlossen. Für die Kitas gibt es halbjährlich wechselnde sprachpädagogische Angebote für Kinder ab 2 Jahren, die rege genutzt werden. Diese enge Vernetzung hat viele Synergien freigesetzt und der Stadtbücherei große Wertschätzung eingebracht.
Bericht aus der Gemeindebücherei Ganderkesee, die 2023 als Pilotbibliothek am Projekt "Land.schafft.Demokratie" teilgenommen hat. Im Rahmen dieses Kooperationsprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung und dem deutschen Bibliotheksverband konnte die Bibliothek aus einem Portfolio fünf Formate zur Demokratiebildung und Dialogförderung auswählen und mit oder ohne örtliche Kontaktpartner umsetzen. Daneben wurden verschiedene Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen vor Ort digital angeboten. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Veranstaltung in Berlin, bei den mit allen Beteiligten die Erfahrungen aus dem Programm ausgetauscht und über die Bedürfnisse der Bibliotheken im ländlichen Raum diskutiert wurden.
Die Festlegung der heutigen deutsch-dänischen Grenze im Jahre 1920 durch einen Volksentscheid war zugleich die Geburtsstunde der deutschen Minderheit in Dänemark. Das dänische Südjütland bzw. Nordschleswig, wie die Region im deutschen Sprachgebrauch heißt, verfügt seitdem über einen Verband Deutscher Büchereien, in dessen Fokus die Kultur und Identität der deutschen Minderheit steht.
Als Bibliotheksinstitution unterliegt der Büchereiverband dem dänischen Bibliotheksgesetz. Das bedeutet, der Zugang zu Kultur, Informationen und digitalen Angeboten ist für alle frei und kostenlos!
Um möglichst viele Menschen sowohl der deutschen Minderheit, als auch der dänischen Mehrheitsbevölkerung Nordschleswigs vor allem in den ländlichen Regionen zu erreichen, betreibt der deutsche Büchereiverband zwei Bücherbusse. Sie fungieren als Bindeglied zwischen Stadt und Land, fördern soziale und kulturelle Interaktion innerhalb der Minderheit, aber auch mit der dänischen Mehrheitsbevölkerung.
Bücherbusse zeichnen sich aus durch ihre Mobilität, Flexibilität und die Fähigkeit, nutzerspezifischen Service anbieten zu können. Als einzige mobile Bibliotheken der Region sind sie eine bekannte und beliebte Kulturinstitution für alle Nordschleswiger. Dadurch stärken sie in besonderer Weise den gesellschaftlichen Dialog und somit die Teilhabe am kulturellen Leben und damit an der Gesellschaft. Das ist gelebte Demokratie.
Die Stadtbibliothek Germering als Ort der Medien, Information, Kommunikation und Begegnung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bietet die Stadtbibliothek seit Herbst 2022 zweimal pro Jahr ein PubQuiz an. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Brauerei und bei kostenlosem Eintritt wird die Stadtbibliothek zum Treffpunkt für Bier- und Quiz-Fans. Das Brauhaus Germering sorgt für eine reiche Auswahl an Bier, das Orga-Team der Stadtbibliothek bereitet die Räumlichkeiten vor, sorgt für ausreichend Quiz-Fragen aus unterschiedlichen Wissensgebieten, stellt technisches Equipment und Materialien für den Abend zur Verfügung, moderiert den Ablauf und betreibt im Vorfeld intensive Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung. Das Ergebnis: Innerhalb weniger Stunden ist das PubQuiz ausgebucht, es kommen bis zu 200 Personen, Zielgruppen, die bislang nicht in die Bibliothek gekommen sind, werden erreicht und die Kooperationspartner Brauhaus und Stadtbibliothek bieten eine attraktive und in Germering noch nie angebotene Veranstaltungsform an. Eine Erfolgsgeschichte!
In der Zentralbibliothek für Erwachsene der Stadtbibliothek Karlsruhe wurde 2021 mit der Planung einer Saatgutbibliothek begonnen, die im Februar 2022 eröffnet wurde. Sie ist für die Bürgerinnen und Bürger eine Möglichkeit, einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Sortenerhalt zu leisten. Es kann kostenlos und ohne Bibliotheksausweis Saatgut alter und lokaler Sorten ausgeliehen und ausgesät, später geerntet und geteilt werden. So kann ein Teil von nachhaltiger Landwirtschaft auch mit einer Re-Lokalisierung und dem Gärtnern im eigenen Garten oder Balkon oder über „Urban Gardening“ verbunden sein. Gleichzeitig sind die Erträge aus eigenem Anbau durch Vermeidung von Transportwegen und Verpackungsmüll ein Beitrag zum Klimaschutz, durch Schadstoffarmut ein Beitrag zu gesunder Ernährung und die Begrünung im städtischen Raum ein Beitrag zum Insektenschutz. Mit dem Grundgedanken des Leihens und Teilens sorgt die Saatgutbibliothek für weniger Ungleichheiten und setzt gleich mehrere Ziele der „deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ der Bundesregierung um.
Die Erfahrungen aus drei Jahren zeigen eine interessante Mischung aus einem Bestreben nach Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Kooperation, Neudenken und Neukundengewinnung.
Das Projekt Saatgutbibliothek Karlsruhe ist eine Kooperation der grün-alternativen Hochschulgruppe Karlsruhe am KIT und der Stadtbibliothek Karlsruhe und soll auch in den kommenden Jahren weiterlaufen.
Die Stadtbibliothek Heimsheim legt mit ihrem Konzept „Grün & Fair – nachhaltige Bibliothek“ einen besonderen Schwerpunkt auf nachhaltige Bibliotheksangebote und leistet vor Ort einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der “17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung” der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Angefangen bei Medienangeboten zu Nachhaltigkeits-Themen, dem konsequenten Einsatz von Recyclingpapier und stromsparender Beleuchtung wird das Nachhaltigkeitskonzept für die Bibliotheknutzerinnen und -nutzer sichtbar in praktischen Angeboten wie der „LeihBar” – zum Ausleihen von Gebrauchsgegenständen, der „TauschBar” für Ausgemustertes, einem monatlichen Repair-Café, Sammelboxen für Korken und abgelegte Handys und einer Saatgut-Bibliothek. Der ganzheitliche Charakter des Konzepts spiegelt sich zusätzlich in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl lokaler und regionaler Kooperationspartner wider. Gemeinsam mit ihren Partnern und engagierten Ehrenamtlichen setzt die Stadtbibliothek Heimsheim Info-Veranstaltungen und Aktionen wie die insektenfreundliche Pflanzaktion „Zehntscheune blüht”, Upcycling-Workshops, Samen- und Pflanzentauschbörsen um. Mit ihren Angeboten für Menschen jeden Alters fördert die Bibliothek den Austausch von Ideen und das lebenslange Lernen. Sie ist damit nicht nur ein Ort des Lesens, sondern ein Ort der Kreativität und des sozialen Miteinanders.
Die Bildungslandschaft ist europaweit im Umbruch. Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen können heute die notwendigen Kompetenzen nicht mehr alleine fördern. Es bedarf veränderter institutioneller Kontexte, die einen niedrigschwelligen Zugang zu Bildung und Information ermöglichen, um das Lebenslange Lernen zu unterstützen. Kommunale Bildungs- und Kulturzentren, in denen auch Bibliotheken den Bürgerinnen und Bürgern – egal mit welchem Bildungshintergrund – Lernoptionen eröffnen, können solche Orte sein. Betrachtet man die europäische Entwicklung, wird deutlich, dass oft Bibliotheken die Entwicklung von Bildungs- und Kulturzentren entscheidend forcieren. Doch auch in Deutschland haben sich in den letzten Jahren Bildungs- und Kulturzentren etabliert, in denen Bibliotheken eine zentrale Funktion innehaben. Oft stellen diie Bildungs- und Kulturzentren auch einen wichtige Baustein von Stadtentwicklung dar. In der 2023 veröffentlichten Studie "Bildungs- und Kulturzentren als kommunale Lernwelten" wurden diese Entwicklungen nachgezeichnet und ausgewertet. Im Vortrag werden Ergebnisse der Studie präsentiert und Perspektiven für die Entwicklung von kommunalen Bildungs- und Kulturzentren und der Rolle von Bibliotheken aufgezeigt.
Vorstellung des Konzepts für die Berliner Bibliothek von Frohnau zu einer Open- bzw. Smart Library
(2024)
In einer ersten Umbauphase soll die Aufenthaltsqualität des Standorts Frohnau, der in einer gut situiert-bürgerliche Stadtrandlage von Berlin liegt, durch Umwandlung verbessert werden. Um die Bibliothek als Open- bzw. Smart Library zu etablieren, sind vier Umwandlungsphasen geplant. In der ersten soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. In einer zweiten Phase sollen Vorkehrungen getroffen werden, dass die Bibliothek als Open Library fungieren kann. In der dritten Phase soll ein Anbau an die Bibliothek die Veranstaltungsmöglichkeiten räumlich verbessern und in einer vierten Phase auch der großzügige Garten eine Nutzungsfunktion als Lesegarten erhalten und so auch für Sommerveranstaltungen genutzt werden können. Ein anfängliches Ziel wird es bei den beiden ersten Umbauphasen sein, diese Stadtteilbibliothek durch eine Veränderung der Raumaufteilung und der damit verbundenen Renovierung, sowie neuer Möblierung (u. a. flexible Regale) und Technikausstattung (u.a. digitale Bildschirme und mehr PCs), mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen.
Das Projekt hat 2023 organisatorisch gestartet, erste Umbauten sollen in 2024 beginnen. Für die planerische Umsetzung dieser und der weiteren Phasen sollen auch neue Nutzungsmöglichkeiten der Bibliothek betrachtet werden. Umgesetzt werden sollen die vier Phasen in einer schrittweise durchzuführenden Weiterentwicklung des Standortes, bei der in allen Umsetzungs- und Bauphasen es nicht zur Schließung des Standortes kommen soll. Hierzu könnte eine Popup-Bibliothek, wie ein Gartenhaus, auf dem hinteren Gartengrundstück der Bibliothek Platz finden. Deshalb liegt zu einer Leistungsbeschreibung für die erste Umsetzungsmaße bereits ein internes Nutzungskonzept vor. Dieses beinhaltet, dass sich die Bibliothek als Dritter Ort etablieren kann und dass durch eine neue Mitnutzung des Gartens, sie langfristig als Green-Library fungieren kann. Denn bereits Cicero sagte: »Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen«
In der Stadtbibliothek Bremen waren wir mächtig stolz darauf, wie barrierefrei wir aufgestellt sind: rollstuhlgerechte Zugänge und WCs, Aufzüge in den mehrgeschossigen Standorten, DAISYs mit eigener Braille-Beschriftung, Filme mit Audiodeskription, Bilderbuchkino mit Gebärdensprache oder Klanguntermalung, etc. Doch der Aktivist Raúl Krauthausen holte uns mit nur einem einzigen Satz zurück auf den Boden der Tatsachen, als er unsere prahlerische Aufzählung mit den Worten kommentierte: „Erwarten Sie keinen Applaus mehr!“ Nach einer ersten Schrecksekunde feiern wir diesen Satz inzwischen. Er hat uns nachhaltig beeindruckt und spornt uns an, weiterzumachen und nicht zu glauben, wir seien fertig mit der Inklusion. Und tatsächlich haben wir in vielen Workshops und Gesprächen erfahren, welche Hürden uns bislang nicht bewusst waren. Der Vortrag gibt Einblicke in diesen Prozess, unsere Erfahrungen und Lösungsansätze auf dem Weg zu mehr echter Inklusion.
In Kooperation mit dem Kreisjugendring Stormarn e.V. (KJR-Stormarn) haben fünf Bibliotheken des Kreises Stormarn die Veranstaltungsreihe Gaming at Bib entwickelt und 2023 das erste Mal durchgeführt.
Gaming at Bib ist eine Veranstaltung im Turnierformat für Kinder von 10-14 Jahren, die im Autofußballspiel "Rocket League" auf der Spielekonsole in mehreren lokalen Turnieren und einem Kreisfinale gegeneinander antreten. Grundidee des Projektes ist es, digitale Spieleerlebnisse von Kindern und Jugendlichen mit medienpädagogischen Inhalten zu verbinden. Während der Veranstaltung sorgen Medienpädagog*innen des KJR-Stormarn für eine fundierte Beratung und bieten den jungen Teilnehmer*innen sowie deren Begleitpersonen wertvolle Einblicke in Themen rund um Medien im Alltag, Medienerziehung und die wachsende Bedeutung digitaler Medien.
Finanziert wurde die technische Grundausstattung für das Projekt aus Fördermitteln der Sparkassen Stiftung Stormarn und Eigenanteilen der teilnehmenden Bibliotheken. Die Beteiligung von Öffentlichen Bibliotheken als Akteure und Ausführungsort hat sich aufgrund des niedrigschwelligen Zugangs und ihren Aufgaben im Bereich Medienbildung bewährt. Durch die entstandene Vernetzung untereinander haben sich vielfältige Möglichkeiten für Kooperationen und gemeinsame Projekte eröffnet.
Nach dem positiven Feedback von allen Beteiligten und dem breiten Medienecho, sowie der Evaluation des ersten Durchlaufs wird das Projekt von den beteiligten Kooperationspartnern in den Folgejahren fortgesetzt.
Diversitätssensible Öffnung und der Umgang mit einem vielfältigen Publikum sind seit Jahren auch Themen für (öffentliche) Bibliotheken, so auch bei den Bücherhallen Hamburg. Nachdem der Fokus in den letzten Jahren insbesondere auf Menschen mit familiärer Zuwanderungsgeschichte oder Rassismuserfahrung lag, werden nun auch andere Personengruppen in den Blick genommen. In der Beschäftigung mit verschiedenen Diskriminierungsformen und ihren intersektionalen Verschränkungen kam aus dem Kollegium auch das Interesse an einer gezielten Auseinandersetzung mit dem Bereich der sexuellen und geschlechtlichen Orientierung. So hat sich eine kleine dezentrale Arbeitsgruppe gebildet, die sich unter dem Oberthema „Queere Bildung“ mit verschiedenen Aspekten aus diesem Themenkomplex beschäftigt und mehrgleisig an diesen Themen arbeitet.
Warum ist „Queere Bildung“ wichtig für Bibliotheken?
Queere Menschen sind ein Teil der Gesellschaft, sie sind im Publikum ebenso vertreten wie im Kollegium. Die AG setzt sich für einen diskriminierungsfreien Raum für queere Personen ein. Durch gezielte Kooperationen aber auch durch die Präsenz beim Hamburger Christopher Street Day zeigen die Bücherhallen nach außen, dass sie ein offener und queer-freundlicher Ort sind. Sowohl im Medienbestand als auch in der Veranstaltungsarbeit sind queere Themen sichtbar und für alle Altersgruppen rezipierbar, diese Angebote werden vom Publikum sehr positiv aufgenommen. Queere Themen sind dabei gleichermaßen wichtig um queere Menschen als Kund*innen zu halten oder zu gewinnen, aber auch für eine wachsende Personengruppe, der Vielfalt und ein möglichst offener Blick auf die Unterschiede der Gesellschaft wichtig sind – die Auseinandersetzung mit queeren Themen ist weder Selbstzweck noch Marketingtool, sondern ein wichtiges Instrument für eine zukunftsfähige Bibliotheksarbeit, die sich selbstbewusst in der Stadtgesellschaft positioniert.
Wie können öffentliche Bibliotheken mit überschaubarem Einsatz, Orte für biografisches Arbeiten im ländlichen Raum gestalten und begleiten?
Biografische Arbeit in Bibliotheken ist ein Beitrag zur sozio-kulturellen Entwicklung und zur Stärkung demokratischer Teilhabe in der Gesellschaft. Besonders im ländlichen Raum ist es für öffentliche Bibliotheken nahezu unmöglich diesem Beitrag ohne lokale Partnerorganisationen gerecht zu werden. Werden lokale kirchliche Einrichtungen in diese Arbeit eingebunden, ermöglicht es einerseits Orte der Kultur und Bildung kooperativ zu gestalten und andererseits ein hohes freiwilliges Engagement passend zum Auftrag öffentlicher Bibliotheken zu aktivieren.
Mit einem Impuls zur Einordnung der Ziele und Methoden biografischer Arbeit im sozialen oder historischen Kontext wird verdeutlicht, welchen gesellschaftlichen Mehrwert Biografiearbeit für den Sozialraum haben kann.
Im anschließenden World Café diskutieren und beraten die Teilnehmenden anhand unterschiedlicher Biografieprojekte in kirchlichen Büchereien die Anwendungsfähigkeit und den Mehrwert für öffentliche Bibliotheken in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Playern.
Ziel des Hands-On-Labs ist die Eröffnung von Kooperationsmöglichkeiten für öffentliche Bibliotheken zur Förderung demokratischer Teilhabe besonders im ländlichen Raum.