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Innovationsforum 2022
(2022)
Fachkräftemangel, kaum geeignete Stellenbewerber:innen, zu wenig Interessierte an Ausbildung und Studium, ein Image, das moderne Aufgaben noch nicht widerspiegelt. Vor diesen Problemen stehen viele Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Die AG Personalgewinnung des Dachverbands Bibliothek Information Deutschland (BID) hat im Rahmen der vergangenen Kongresse (#vbib20, Bibliothekartag Bremen) und im Rahmen von Expert:innen-Workshops zentrale Kernaussagen zum Berufsfeld sowie erste Maßnahmen für eine gelingende Personalgewinnung erarbeitet. Im Rahmen eines World-Cafés werden die bisherigen Ergebnisse kurz skizziert und mit Ihrer/Deiner Beteiligung weiterentwickelt. Wie vermitteln wir unser modernes Berufsfeld? Wie gehen wir mit Fachkräftemangel um? Wie gewinnen wir gutes Personal und wie binden wir gute Leute langfristig? Wie bieten wir niederschwellige Qualifikations- und Einstiegsmöglichkeiten? Wie schaffen wir moderne Arbeitsbedingungen? Spiegeln unsere Stellenausschreibungen attraktive Arbeitsumgebungen und Tätigkeitsfelder wider? Wie vermitteln wir, dass gerade unser Berufsfeld zukunftsweisend ist? Um diese Fragen zu beantworten braucht es die Beteiligung, die Meinungen und Gedanken aller – auch Ihre, auch Deine. [1] https://bibliotheksportal.de/informationen/beruf/personalgewinnung/ Die AG Personalgewinnung und unterstützende Kolleg:innen sind: Ute Engelkenmeier, Karin Holste-Fllinspach, Sabine Homilius, Nora Neuhaus De Laurel, Sophia Manns-Süßbrich, Luis Moßburger, Frauke Schade, Barbara Schleihagen, Wolfgang Stille, Elisabeth Sträter, Cornelia Vonhof, Lucia Werder
Zum einen trifft der demografische Wandel Bibliotheken in mindestens zweifacher Hinsicht, etliche Beschäftigte gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand und zugleich bleiben bereits jetzt offene Stellen unbesetzt bzw. können nicht mehr mit Bewerbern mit der gewünschten Vorbildung besetzt werden. Zudem werden in Bibliotheken verstärkt Qualifikationen nachgefragt, die die klassischen Bibliotheksstudiengänge/-ausbildungen nicht vermitteln. Wohin also geht die Reise?
»Die Funktion der öffentlichen Bibliotheken als Begegnungs- und kulturelle Veranstaltungsorte sowie ihre für die Ausübung des Grundrechts der Informationsfreiheit wichtige Rolle als Vermittler nur vor Ort nutzbarer Informationsangebote soll durch eine Änderung des Kulturfördergesetzes als im öffentlichen Interesse liegende Aufgaben gesetzlich anerkannt und künftig in das Förderhandeln des Landes einbezogen werden. Zugleich werden die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um über eine Änderung der Bedarfsgewerbeverordnung öffentlichen Bibliotheken eine Öffnung an Sonntag- und Feiertagen zu ermöglichen.
FaMIs bei Clifford Chance
(2019)
Gesetzlich geregelte Freiwilligendienste bestehen in Deutschland seit 1964, der Bundesfreiwilligendienst seit 2011. Im Freiwilligendienst können sich Personen im Sinne bürgerschaftlichen Engagements für das Allgemeinwohl, insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich einsetzen, der Dienst kann auch bei der Berufsorientierung unterstützen und fördert generell lebenslanges Lernen. Vorgesehen ist, dass Freiwillige zusätzliche, dem Gemeinwohl dienende praktische Tätigkeiten übernehmen, hauptamtlich Beschäftigte unterstützen, aber im Sinne der vorgeschriebenen Arbeitsmarktneutralität deren Arbeitsplätze nicht gefährden oder deren Neuschaffung verhindern. Grundsätzlich unterschieden werden kann zwischen Jugendfreiwilligendiensten und dem Bundesfreiwilligendienst.
An der 21. Sitzung der Zuständigen Stellen für den FaMI-Beruf nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Bundesverwaltungsamtes sowie aller Bundesländer mit Ausnahme Schleswig-Holsteins, Baden-Württembergs und Bayerns teil. Erstmals waren die Hessen Gastgeber, in Gießen wurden die 17 Teilnehmer von dem Dezernatsleiter im Regierungspräsidium Dirk Becker begrüßt.
Die Preisträger/innen, die für ihre innovativen Abschlussarbeiten von der Kommission für Ausbildung und Berufsbilder des BIB in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift b.i.t.-online ausgelobt wurden, stellen ihre Arbeiten der Fachöffentlichkeit vor und erhalten im Anschluss den Innovationspreis des Jahres 2019.
In den Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI), Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistenten beziehungsweise Fachpersonen Information + Dokumentation ausgebildet. Die Absolventen der Berufsausbildungen nehmen vorrangig Aufgaben in der Verwaltung von Medien aller Art wahr.
Fast 30 Teilnehmende kamen von allen FaMI-Berufsschulstandorten der Republik nach Niedersachsen. In Fortsetzung der jährlich in einem anderen Bundesland mit einer Berufsschule für FaMIs stattfindenden Fachlehrertagung war es im Rahmen der bereits zweiten Länderrunde wiederum die Aufgabe der niedersächsischen Kolleginnen, die Tagung auszurichten. Das Team um Petra Norden-Stock von der MultiMedia berufsbildenden Schule in Hannover organisierte in herausragender Weise abwechslungsreich und souverän das Fachlehrertreffen vom 6. bis 9. März 2018 – diesmal in Hildesheim. Tagungsräume fanden sich im Stadtarchiv und der Universitätsbibliothek.
Im Rahmen des Entwicklungsprojektes des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) 4.2.486 »Berufliche Bildung im Öffentlichen Dienst« befasste sich ein Projektbeirat bestehend aus Vertretern von Sozialparteien, Verordnungsgebern, Universitäten sowie der Aus- und Fortbildungspraxis mit den Themen Digitalisierung, Qualität und Perspektiven von Berufsausbildung sowie europäischen Aspekten, institutionellen und wissenschaftlichen Rahmenbedingungen, deutschem und europäischem Qualifizierungsrahmen.
Der gesamte Ausbildungsmarkt – und damit auch der bibliotheksbezogene – ist vom demografischen Wandel betroffen, die Zahl der Schulabgänger seit Jahren rückläufig. Erschwerend zu der somit verringerten Anzahl potenzieller Bewerber kommt hinzu, dass sich zum einen immer mehr Jugendliche für ein Studium entscheiden, zum anderen in vielen Betrieben und Einrichtungen aufgrund der Alterspyramide der Mitarbeiter ein erhöhter Bedarf an Fachkräftenachwuchs besteht. In diversen Publikationen wird die Besorgnis über Image- und Attraktivitätsverlust der dualen Berufsausbildung gegenüber hochschulischen Bildungsgängen ausgedrückt und Handlungsbedarf gesehen. Der Wettbewerb um gute Auszubildende ist in vollem Gang.