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Für Erich Fromm ist der Ungehorsam ein zutiefst menschlicher Akt, ohne den es weder Wachstum noch Befreiung und Freiheit gibt. Bereits die biblische Erzählung vom Sündenfall ist als Akt der Befreiung des Menschen zu sich selbst zu verstehen. Autoritäre Systeme jedoch haben schon immer blinden Gehorsam eingefordert und jedes ungehorsame Aufbegehren bekämpft. Heute fordern anonyme Mächte – etwa des Marktes, der Sachzwänge, der Gewinnmaximierung – Gehorsam ein. Angesichts der Bedrohung der Menschheit durch solche Gehorsamsforderungen ist die Frage des Ungehorsams von höchster Aktualität. In dem kurz nach Fromms Tod veröffentlichten Sammelband >Über den Ungehorsam und andere Essays< wird deutlich, welch eminent politische Bedeutung die Fähigkeit zum Ungehorsam schon immer, aber insbesondere heute hat. Schon die Propheten opponierten gegen die Gehorsamforderungen der Priester. Gegen die Übermacht des Zwangs zur Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche verfolgte Fromm schon seit Mitte der Fünfziger Jahre die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges verfasste Fromm ein politisches Manifest und Programm, das den Menschen wieder zum Maß des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Handelns macht. Auch gegen den Wahnsinn atomarer Hochrüstung hilft nur eine Friedensstrategie bei der der Ungehorsam eine entscheidende Rolle spielt. So warnt Fromm in dem den Band einleitenden Artikel Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem: >Die Menschheitsgeschichte begann mit einem Akt des Ungehorsams, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie mit einem Akt des Gehorsams ihr Ende finden wird.<
Es wird ein Überblick über Theorien gegeben, in denen Fragen der Psychologie und Sozialpsychologie im Rahmen gesellschaftstheoretischer Überlegungen behandelt werden. Die Darstellung der verschiedenen Positionen zeigt die Veränderung des Verhältnisses von Selbst, Sozialcharakter und Sozialstruktur im Verlauf der bürgerlichen Entwicklung und führt in die heutige Diskussion um die gesellschaftlichen Voraussetzungen ein. – Aus dem Inhaltsverzeichnis: (1) Die Problemstellung, ihre Grundbegriffe und Grundstrukturen. (2) Selbsterhaltung in der Warenwelt – oder: Der Geist des Kapitalismus (M. Weber/W. Sombart). (3) Anatomie als Selbsttätigkeit (J. G. Fichte). (4) Einige Grundbegriffe bei Sigmund Freud. (5) Zuviel Furcht vor der Freiheit (E. FROMM). (6) Die Einebnung des heroischen Subjekts (Einige Motive bei Adorno und Marcuse). (7) Über die Sensibilität von Antennen (D. Riesman). (8) Revue der bürgerlichen Sozialcharaktere. (9) Das Fassaden-Ich des Identitätsarbeiters (St. Cohen/L. Taylor und E. Goffman). (10) Eine Notiz zum Begriff >Narzissmus<. (11) Narziß ohne Spiegel (Der >Neue Sozialisationstyp< und Thesen bei Christopher Lasch). (12) Subjekttheorie als Ideologie? Über subjektlose Strukturen (M. Foucault/L. Althusser).
Zur Ethik Erich Fromms
(1981)
Anhand einer Darstellung der wichtigsten psychoanalytischen Entfremdungstheorien sowie einiger klinisch-psychoanalytischer Arbeiten wird das Problem der Entfremdung diskutiert. Zunächst wird eine Begriffsbestimmung versucht und dargelegt, daß sich die Soziologie mit bestimmten Erlebnisvoraussetzungen – nämlich sozialen Bedingungen – für die Entfremdung beschäftigt, klinische Psychiatrie und Psychoanalyse dagegen mit bestimmten aktuellen Erlebnisweisen, die als Entfremdungserlebnis oder als Depersonalisation bezeichnet werden. Um den Beitrag der Psychoanalyse aufzuzeigen, die sowohl einige soziologische Entfremdungstheorien prägte als auch einige klinische Beiträge hervorbrachte, werden die Entfremdungstheorien von Marcuse, Pohlen und FROMM skizziert und kritisch bewertet. Eine kurze Darstellung und Diskussion des Entfremdungsproblems aus der Sicht von Laing und Cooper, die eine Mittelstellung zwischen Kulturkritik und Klinik einnehmen, schliesst sich an. Der Artikel wird in >Materialien zur Psychoanalyse und analytisch orientierten Psychotherapie< 1981, 7 (3) fortgesetzt.
Zum Gedenken an Erich Fromm
(1981)
Wholly Awake and Fully Alive
(1981)
When Dying Is Right
(1981)
When Does Need Become Desire
(1981)
Vorwort
(1981)
Die Kommunikationsphänomene, deren Beschreibung Watzlawick's Verdienst ist, sind erst mit Hilfe von FROMM's Kategorien der >produktiven Charakterorientierung< und >nicht-produktiven Charakterorientierung< voll verständlich: Menschliche Kommunikation ist eine Mischung von Kommunikation im eigentlichen Sinne, die produktiv, spontan aktive freie liebende Zuwendung an den anderen ist, diesem etwas geben und ihn in seinem Selbstbegriff bestätigen kann – und einer deficienten Art Kommunikation, die nicht-produktiv und nur ein Wunsch nach spontaner liebender Zuwendung des anderen ist, nicht geben, sondern nur nehmen kann und nur die Bestätigung des eigenen Selbstbegriffes durch den anderen sucht. Jene wendet sich dem anderen um seinetwillen zu, diese zur eigenen Absicherung.
Truth Is Subjectivity
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute on Erich Fromm
(1981)
Tribute [to Erich Fromm]
(1981)
Transcending Authority
(1981)