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Biologie und Geist
(1972)
Die Gewissenslehre Sigmund Freuds wird dargestellt und einer Betrachtung unterzogen. Bei der Darstellung werden drei Aspekte getrennt behandelt: die historische Entwicklung der Gewissenslehre, die Begriffsbestimmung (einschliesslich der Unterschiede vor und nach der Einführung des >Über-Ich<-Konzepts) und die Unterteilung in implizite und explizite Gewissenslehre. Als bedeutsam für die implizite Theorie werden die Begriffe >Gewissensangst,< >Skrupulosität< und >moralisches Empfinden< sowie die Abhandlungen über die Zwangsneurose betrachtet. Als Beginn der expliziten Auseinandersetzung mit dem Gewissen wird die Veröffentlichung des Werks >Totem und Tabu< angesehen. Wichtige Ausführungen Freuds über den Narzissmus, zur Massenpsychologie und vor allem zum >Über-Ich< werden referiert, und Zusammenhänge von >Über-Ich< einerseits und Ödipuskomplex sowie Todestrieb andererseits werden diskutiert. Im Anschluß an die Darstellung erfolgt die kritische Auseinandersetzung mit Freuds Gewissenslehre. In diesem Zusammenhang werden unter anderem einschlägige psychoanalytische Arbeiten von Otto Fenichel, Melanie Klein, Ernest Jones, Karen Horney und Erich FROMM sowie Stellungnahmen von Piaget und Eysenck zu diesem Themenbereich zitiert. Mit einer ideologiekritischen Bewertung, in der insbesondere auf Freuds Ansichten über den Zusammenhang zwischen >Über-Ich< und >Todestrieb< eingegangen wird, wird die Arbeit abgeschlossen.
Der Atomschirm hat Löcher
(1972)
Der Mensch als Lebewesen
(1972)
>Der Traum ist die Sprache des universalen Menschen< – diese zentrale These des Frommschen Humanismus wird in diesem kleinen Beitrag, der aus einem Rundfunkvortrag hervorging, zusammenfassend illustriert. Im Vergleich mit seinem zwanzig Jahre früher entstandenen Buch >Märchen, Mythen, Träume< fällt bei diesem aus dem Stegreif gesprochenen Vortrag des zweiundsiebzigjährigen Fromm auf, wie sehr er den Traum als Ausdruck der Kreativität des Menschen sieht. Auch sind Träume für Fromm nicht nur eine Artikulation des universalen Menschen, sondern auch das Sprachorgan des von aller gesellschaftlichen Entfremdung freien Unbewussten.
Der triebhafte Charakter
(1972)
Der verwandelte Gott
(1972)
Ziel der Arbeit ist eine Analyse der psychologischen Situation der Deutschen im Jahre 1933 und in den nachfolgenden Jahren, als die nationalsozialistische Diktatur errichtet wurde und sich immer mehr stabilisieren konnte. Es wird die Ansicht vertreten, daß es zu einer Klärung der Problematik nicht ausreicht, sich auf einen bestimmten Aspekt zu beschränken, sondern daß wahrscheinlich viele Einflussfaktoren, die direkt oder indirekt wirksamwurden, einbezogen werden müssen. Einleitend wird die Situation im Deutschen Reich vor Hitlers Machtergreifung auf historische Trends hin betrachtet, die den Nationalsozialismus als Folge der vorangegangenen Entwicklung erklären. In diesem Zusammenhang werden der Einfluß der geographischen Lage Deutschlands und das hiermit verbundene Bewusstsein in der Bevölkerung, die Entstehung des deutschen Nationalstaats und die Bedeutung gewisser philosophischer Strömungen diskutiert. Übergehend zur psychologischen Analyse, werden von den psychoanalytischen Erklärungsansätzen zum Nationalsozialismus die Ausführungen von Erikson und FROMM dargelegt und erörtert. Weitere psychologische Konzeptionen, die zur Erklärung herangezogen werden, sind die Feldtheorie von Lewin und die Theorie zur Extraversion von Riesman. Der Begriff der >marktorientierten Persönlichkeit,< wie ihn FROMM geprägt hat, wird in diesem Rahmen ebenfalls aufgegriffen. Es folgen konkrete Situationsanalysen des Gruppenverhaltens, der Familie, der Frauen und der Jugendlichen unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. Die Bedeutung von Vorurteilen sowie von Aggression und Gehorsam für die herrschende Diktatur werden hervorgehoben. Abschliessend wird die Funktion der Konzentrationslager bei der Verwirklichung der Ziele der nationalsozialistischen Ideologie einer näheren Betrachtung unterzogen.
Erich Fromm
(1972)