Boosting und Nudging in der Altersvorsorge - Eine verhaltensökonomische Einordnung der Studienergebnisse

  • Die MetallRente Studie 2019 zeichnet ein zwiespältiges Bild. Zum einen betont mittlerweile jeder zweite junge Erwachsene, im „Hier und Heute“ zu leben – was die Zukunft bringt, wisse ohnehin niemand; im Jahr 2010 stimmte nur jeder Dritte dieser Aussage zu (siehe Kapitel 1 in diesem Buch, Abb. 10). Konsistent damit sinkt auch der Anteil jener, die die Altersvorsorge als Grund zum Sparen angeben. Unter den regelmäßig Sparenden, d. h., bei jungen Erwachsenen, deren ökonomische Situation das Sparen ermöglicht, war die Altersversorge im Jahr 2010 noch für 66 % der Befragten ein wichtiges Sparmotiv, während dieser Wert 2019 um zehn Prozentpunkte gesunken ist (siehe Kapitel 1, Abb. 15). Zum anderen scheint bei jungen Erwachsenen sehr wohl ein klares und immer starker ausgeprägtes Problembewusstsein vorhanden zu sein: 82 % der Befragten erkennen, dass der demografische Wandel die gesetzlichen Rentenkassen zunehmend unter Druck setzt; 85 % rechnen damit, noch weit über ihr 67. Lebensjahr arbeiten zu müssen, und 86 % stimmen der Aussage zu, dass ohne eine eigenständige private Vorsorge deutlich mehr Menschen von Altersarmut betroffen sein werden (siehe Kapitel 1, Abb. 23). Damit, so konnte man meinen, ist den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Bedeutung der dritten Säule in der Altersvorsorge klar. Die Studienergebnisse zeigen jedoch, dass die private Altersvorsorge weiterhin an Attraktivität einbüßt.

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Metadaten
Document Type:Part of a Book
Language:German
Author(s):Christian Traxler
Editor(s):Klaus Hurrelmann, Heribert Karch, Christian Traxler
Parent Title (German):Jugend, Vorsorge, Finanzen
Subtitle (German):MetallRente Studie 2019
Publisher:Beltz Juventa
Place of Publisher:Weinheim
Publication year:2019
Publishing Institution:Hertie School
First Page:77
Last Page:85
ISBN:978-3-7799-3967-2
Release Date:2019/05/09
Tag:Altersvorsorge, Jugend, Finanzen
Licence of document (German):Metadaten / metadata
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