Das literarische Kräftefeld als ausdifferenziertes und intern stratifiziertes System

  • In der Beschreibung der Grundstruktur moderner Gesellschaften konkurrieren zwei theoretische Modellvorstellungen miteinander. Die Etikettierung der Gesellschaft als arbeitsteilige, funktional differenzierte Gesellschaft geht von einer Vorstellung einer horizontal differenzierten Gesellschaft aus, die in Teilsysteme wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst aufgegliedert ist, wobei jeder dieser Bereiche durch eigene Regelsysteme und Verhaltenserwartungen gekennzeichnet ist (vgl. zusammenfassend Schimank 1996). Die Beschreibung der Gesellschaft als geschichtete oder nach Klassen eingeteilte Struktur geht hingegen von der Vorstellung einer vertikal differenzierten Gesellschaft aus; die verschiedenen sozialen Positionen einer Gesellschaft werden im Hinblick auf die damit verbundenen Ressourcen (Macht, Einkommen, Besitz an Produktionsmittel, Status, Bildung etc.) aggregiert und zu Schichten oder Klassen zusammengefaßt, die dann hierarchisch geordnet werden können. Beide Modellvorstellungen haben mit Emile Durkheims Beschreibung moderner Gesellschaften als arbeitsteilige Gesellschaften einerseits und Karl Marx’ Vorstellung von Gesellschaften als Klassengesellschaften andererseits klassische Vorfahren und Zitationsahnen.

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Metadaten
Document Type:Part of a Book
Language:German
Author(s):Jürgen Gerhards, Helmut K. Anheier
Parent Title (German):Soziologie der Kunst
Publisher:Springer VS
Place of Publisher:Wiesbaden
Publication year:1997
First Page:125
Last Page:141
DOI:https://doi.org/10.1007/978-3-322-83283-2_6
ISBN:978-3-531-13009-5
Release Date:2015/08/07
Licence of document (German):Metadaten / metadata
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