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In der AAL Forschungswohnung der Hochschule Kempten werden verschiedene Zukunftsthemen wie intelligenter Wohnraum, telematische Rehabilitation, Telemedizin sowie Handhabungs- und Pflegesysteme und smarte Haustechnik verknüpft und erlebbar gemacht. Sie dient als Basis für die inter- und transdisziplinäre Forschung und Lehre sowie dem Austausch
mit Wohnungsbaugesellschaften, sozialen Einrichtungen,
Pflegediensten wie auch der Politik und interessierten
Öffentlichkeit. Konkrete technische Hilfen und Assistenzsysteme, angepasst an die unterschiedlichen Hilfsbedarfe der Nutzer, können erprobt werden. Dieser Beitrag beschreibt die technische Ausstattung und Möblierung im Zusammenhang einer altersgerechten Ausstattung sowie einige Anwendungsszenarien. Erste Ergebnisse anwendungs- und kontextbezogener Untersuchungen verschiedener Assistenzsysteme werden ebenfalls dargestellt.
Background : Acoustic signals can modulate metabolic and central nervous functions and evoke physiological effects within humans. Especially, the anti-hypertensive effect of certain iterative sound patterns as possible intervention in essential hypertension, which originates in many cases from stress, is examined with COMES ® , the Cognitive Medical System based on telemedicine.
Methods : This contribution describes the structure, the mode of operation and introduces the detailed results of the prospective observational study ( N = 20) of musical feedback in hypertension therapy.
Results : It is shown that the music used for intervention can decrease blood pressure significantly ( t -test). The reduction averages −2.57 mmHg ( p = 0.013) RRsys, −1.54 mmHg ( p = 0.003) RRdia. This is comparable with pharmaceutical interventions. Discussion : COMES offers a great number of application options in diagnostics and therapy including an automatic intervention channel. It is possible to gather authentic data patterns in the patient’s personal environment and thus to obtain an immediate, realistic impression of arbitrary intervention structures. Therapists get further instruments to involve their patients actively into the therapy process at home. The measurement of various physiological parameters allows both patient and therapist a direct feedback on the efficacy of therapeutic intervention or relaxation exercises.
Die Zahl der Pflegebedürftigen in unserer Gesellschaft wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark steigen – Prognosen zufolge wird der Mehrbedarf an Pflegepersonal nur schwer zu decken sein. Doch ist es schon heute möglich, viele der Tätigkeiten in Assistenz und Pflege durch digitale Techniken und Systeme zu unterstützen und dem Personal so Zeit für andere pflegerische Aufgaben zu verschaffen. Denkbar ist auch, dass ältere Menschen künftig verstärkt intelligente Assistenzsysteme nutzen, um autonom zu bleiben und pflegerische Hilfe erst sehr spät zu benötigen. In jedem Fall ist es notwendig, die Entwicklung solcher Systeme durch zusätzliche förderpolitische Maßnahmen zu unterstützen. Der Beitrag skizziert einige intelligente Assistenzsysteme, die entweder schon technische Einsatzreife erlangt haben oder diese mit einem überschaubaren Entwicklungsaufwand erreichen könnten.
Demographic changes lead to an increased importance of telemedical assistance systems and telematically based therapeutic concepts during medical aftercare, for instance in the development of new training programs for neurological rehabilitation. The efficiency of long-term medical rehabilitation often depends on the commitment and compliance of the affected person. After the initial therapy phase in a rehabilitation center, the motivation to maintain the gained activity level in the domestic environment can decrease rapidly. Therefore, the technologies of medical technology and telemedicine can and should be combined for virtual coaching and medical rehabilitation that can be performed at home. In this article, four possibilities of telematic rehabilitation will be presented.
The number of people with age-related neurological impairments is rapidly increasing. In recent years, studies into brain research and music processing have shown that music can have strong neurological effects. Advances in rehabilitation technology and music technology have led to novel music-based rehabilitation interventions that are motivational, non-invasive and effective. In this paper, we aim to summarize the current literature on the subject and present results from related projects of the authors that illustrate how music-based therapies and technology can be successfully integrated and effectively used for the rehabilitation and relaxation of neurologically impaired elderly people.
Das biopsychosoziale Modell und die „International Classification of Functioning, Disability and Health“ (ICF) können für eine umfassende Beurteilung der Bedürfnisse Betroffener als international bekannte und anerkannte Rahmentheorien dienen. Während das biopsychosoziale Modell eine parallele Erfassung biologischer Aspekte, psychischer Dimensionen und der sozio-ökologischen Lebenswelt des Menschen ermöglicht, bietet die ICF eine Systematik, die Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren gleichermaßen beachtet und auf deren Basis Daten erfasst, verarbeitet und zwischen Fachleuten kommuniziert werden können. Auf dieser Basis ergeben sich erweiterte Möglichkeiten für eine umfassende Diagnose und Therapie, sowie für eine ganzheitliche Technikerfassung und -anwendung im Kontext von AAL.
Assistenzsysteme für Gesundheit und Generationen - Erfahrungen aus dem AAL Anwendungszentrum CoKeTT
(2019)
CoKeTT ist das erste AAL-Anwendungszentrum an der Hochschule Kempten in der Gesundheitsregion Allgäu. Es ist ein Test- und Trainingszentrum bzw. Living Lab für altersgerechte Produkte und Lösungen. CoKeTT, im Herbst 2011 als Gemeinschaftsprojekt mit dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der Technischen Universität München gegründet, steht für COMES® Kempten Test- und Trainingszentrum. Ambient Assisted Living (AAL) behandelt Fragen und Lösungen im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Mit Hilfe technischer Assistenzsysteme wird im Alter ein längeres Wohnen zu Hause in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Dazu werden alle Lebensbereiche, von Gesundheit und Pflege, dem Wohnen, der Mobilität, der Arbeitswelt bis hin zu sozialen Interaktionen, einbezogen (Wolf et al. 2017). Es werden praxisorientierte Therapiemanagementsysteme etwa für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Adipositas, Diabetes, psychosomatische Erkrankungen und rehabilitative Maßnahmen sowie Mobilitätskonzepte entwickelt und erprobt. Dieser Beitrag zeigt einige ausgewählte Beispiele aus der angewandten Forschung und Praxis des CoKeTT Zentrums der Hochschule Kempten.
Eine anpassungsfähige und dynamische Beleuchtung kann das Sehen und sichere Erkennen der Umgebung verbessern und dadurch Sicherheit und Komfort bieten. Der Einsatz von biodynamischer Beleuchtung unterstützt zusätzlich den (chrono-)biologischen Tag-Nacht-Rhythmus. Ziel dieses Forschungsprojektes war die Installation einer biodynamischen Lichtregelung in der Forschungswohnung der Hochschule Kempten. Im Zusammenwirken mit der vernetzten Hausautomatisierung wurde eine komfortable und zur Demonstration geeignete Lösung zur lichtbasierten Verbesserung des Tagesablaufs und der Unterstützung bei lichtfordernden Aufgaben ermöglicht.
Our aging society can benefit from a better medical monitoring to detect health problems earlier and thus enabling phy-sicians to intervene faster to avoid complicated, expensive and potentially risky treatment. But to really improve the liv-ing quality of patients this monitoring has to be integrated in daily routine and should not become a burden. If the effort for the user is too high, he or she wont conduct measurements regularily or any at all and the monitoring is not effective anymore.
The IBH Living Lab "Active & Assisted Living" (AAL) is an international network of universities, social services and technology providers who are collaborating to facilitate active and assisted living for people who feel excluded from social and economic life due to physical or psychological restraints associated with ageing. The group is looking to assist these people by developing individually customised ambient technologies designed to support and enhance the work of professional and informal carers.
Beim offenen Internet geht es um die Schaffung von Regeln zur Wahrung der gleichberechtigten und nichtdiskriminierenden Behandlung des Datenverkehrs bei der Bereitstellung von Internetzugangsdiensten
und damit verbundener Rechte der Endnutzer. Im Mittelpunkt der aktuellen Regelungen steht das Best-Effort-Prinzip. Demnach sollen Provider alle Datenpakete unabhängig von Inhalt, Anwendung, Herkunft und Ziel gleich behandeln und schnellstmöglich durch ihre Infrastruktur transportieren. Gestattet wird den Zugangsanbietern ein angemessenes Verkehrsmanagement, um das Netz integer und sicher zu halten oder um eine drohende Netzüberlastung zu vermeiden. Provider können Spezialdienste zusätzlich zum traditionellen Internet anbieten, um ein spezielles Qualitätsniveau zu gewährleisten. Dafür muss ausreichend Netzkapazität bereitstehen.
Demographic change is advancing inexorably. The number of people in need of care is growing rapidly, while at the same time there is already a shortage of several thousand caregivers to provide adequate, needs-based nursing care. Intelligent assistance systems can make a contribution to solving this problem. In this article, diverse assistance systems from the areas of nursing care, health care, rehabilitation and training, and mobility are presented as examples. These different components, equipped with the appropriate sensors, data transmission units and interfaces, can all be integrated into a system platform and thus form a comprehensive intelligent, digital assistance system or a mobile diagnosis and therapy platform.
Demographic change is making more and more elderly people dependent on care. As a result, there are staff shortages at nursing homes, which now require technical aid. Mobility is considered an essential component for ensuring quality of life, social contact, and a selfdetermined life. With the introduction of the autonomous stair-climbing wheelchair, unlimited and independent mobility is ensured for movement-limited people. Because of dynamic stabilization, the wheelchair moves on only one axis. Thereby, it has highly agile driving behavior and is compact in size. The autonomous climbing system is based on a leg mechanism that consists of two legs with lower and upper leg support. While climbing a stairway, the legs push the wheelchair on the next higher situated step. Afterwards the legs are pulled successively on to the next step as well. While climbing down, the opposite sequence of movements occurs.
In den letzten Jahren wurde ein immer größeres Spektrum von Assistenztechnologien entwickelt, um die Bereitstellung effektiver und effizienter Sturzpräventionsmaßnahmen zu unterstützen. Unzureichende oder fehlende Klassifizierungen technikgestützter Sturzprävention erschweren jedoch oft eine strukturierte Suche, Einordung und Vergleichbarkeit. Zwar gibt es eine Reihe von Artikeln, in denen Technologien für einen bestimmten Teilbereich der Sturzprävention untersucht wurden, es fehlen jedoch deutschsprachige Übersichten, die das breite Spektrum der Sturzpräventionsmaßnahmen untersuchen und die wichtigsten Aspekte der Technologieanwendung verständlich beschreiben. Dieser Beitrag soll einen Überblick mit einer praktikablen Klassifizierung und Beschreibung unterstützender Technologien zur Sturzprävention geben. Die Kategorien und Unterkategorien wurden aus einer Analyse von Studien zwischen 2010 und 2021 abgeleitet.
Telematic rehabilitation 2.0
(2013)
Today, the compliance of device-based therapy for extended periods lies often below 50 percent [1]. Furthermore every second household is equipped with both a powerful computer and a flat-screen TV ([3], [4]). This project is motivated by the idea to connect these facts. For an increased motivation to use the daily hours of media consumption simultaneously for rehabilitation, a data animation is combined with a browser window or media player. With the COMES® 1 interface, a therapist has additionally the possibility to interact with the user and animation. Moreover a usability test has been made, to examine the acceptance of both patients and therapists for a media supported rehabilitation. The objective of this project is to reduce the motivational threshold of a daily training and thus increase the compliance in long term rehabilitation.
This article describes a design for integrating a telemedical rehabilitation system into a smart home concept. The focus thereby lies on the interface communication, the user benefit and the challenges of combining these complex systems. The objective of this project is, to create an easy-to-use and user-orientated system, which shows the potential of combining smart-home technology with a telemedical rehabilitation system for the user's benefit. Difficulties as well as best-practice solutions are further discussed in this article.
This paper deals with the development of a system established on a telematic rehabilitation exerciser, a plug-PC and a real-time web-animation. An easy to use device, which allows a telematically controlled training at home is target of this project. It is thereby based on the diagnosis and therapy platform COMES ® of the Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik of the Technische Universität München. In COMES ® mobile measured vital parameters are intelligently evaluated by an expert system before they are provided to the user along with medical information and trends. A Java application allows the real-time data, which is sent by a telematic exerciser and received over the Bluetooth interface of the plug-PC to be filtered and transmitted over a SQL-connection on, to a database. These data is retrieved by the animation and evaluated in form of a game. To visualize this web-animation, the screen of a potential terminal device is splitted in two and taking only a small horizontal part, this animation is shown on the screen. The other part could be filled by a TV-programm, Video or Skype window depending on the abilities of the terminal device which could be any device with an internet browser (e.g. a Smart TV).
This paper deals with the development of a new mobility concept for disabled and elderly people. The focus of our project is a wheelchair which can climb stairs. In order to give the user maximum freedom regarding absolute mobility, the wheelchair has to suitable for indoor and outdoor usage and therefore be extremely manoeuvrable. A further goal is the integration of the wheelchair into a car. With its help the user is able to travel longer distances independently by car.
Die Digitalisierung der Pflege in Bayerisch-Schwaben – Vorstellung des Verbundprojektes CARE REGIO
(2020)
Das Ziel von CARE REGIO ist es, die Pflege mit Hilfe der Digitalisierung zu unterstützen und den Fachkräften dadurch mehr Zeit für die Betreuung der zu Pflegenden zu verschaffen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Entlass- und Überleitungsmanagements, der Nutzung und Verarbeitung pflegebasierter Daten, digitalen Assistenzsystemen und projektübergreifend ethischen, wissenschaftlichen, sicherheitstechnischen und sozio-ökonomischen Aspekten.
At the Kempten University of Applied Sciences, an interdisciplinary and cross-faculty AAL Living Lab was established to validate and optimize assistance solutions amid the target group. A major goal is to increase the acceptance of (potential) users, as well as industrial partners and service providers.
In dem Living Lab "Active and Assisted Living" der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) soll die Alltagstauglichkeit technischer Assistenzsysteme in verschiedenen Anwendungsfällen (z.B. Wohnen und Reisen) geprüft und im Falle eines positiven Ergebnisses zur Verbreitung verholfen werden. • Beteiligt sind hierbei zwölf Hochschulen und einige Praxispartner. Dafür ist es sowohl für die Evaluation, als auch für die Dissemination von Ergebnissen wichtig, zunächst eine sinnvolle Kategorisierung der im Konsortium verwendeten Produkte und erarbeiteten Bedürfnisse vorzunehmen. • Bisher konnte sich noch keine einheitliche Klassifizierung für AAL-Lösungen, die zu diesem Zweck herangezogen werden könnte, durchsetzen. Diskussion/Handlungsempfehlung • Die Detailliertheit des ICF kann auch ein Nachteil sein, da etwa die Bedürfnisse von Endanwendern sehr weit heruntergebrochen sind. • Dieser Nachteil kann aber vermieden werden, wenn man auf den obersten Ebenen der Klassifikation bleibt. • Wichtig ist es, diejenigen Punkte aus dem ICF zu isolieren, die für die jeweilige Sichtweise und Forschungsfrage wesentlich sind. Lösungen • Das Konsortium des IBH Living Lab einigte sich auf die ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) des WHO sowohl zur Identifikation der Bedürfnisse/Bedarfe seitens der Endanwender, als auch zur Kategorisierung der Technologien und Produkte beteiligter Partner. • Die ICF ist nicht nur für Menschen mit Behinderung gedacht. Sie kann auf jede Person angewendet werden, klassifiziert dabei aber keine Personen-die Beschreibung einer Einschränkung bezieht sich explizit sowohl auf den Körper einer Person als auch auf die spezifische Situation. • Für die ICF spricht zudem, dass diese international bekannt und anerkannt ist, die meisten anderen Vorschläge der Klassifizierung darin enthalten sind und sie sehr detailliert ist.
Folgen eines Schlaganfalls sind häufig Störungen der Motorik und des Gleichgewichts bzw. der posturalen Kontrolle. Hier ist es für die Betroffenen wichtig, frühestmöglich die eingeschränkte Balance durch Gleichgewichtsübungen in der Rehabilitation zu trainieren. In dem Kooperationsprojekt BalThaSAR haben wir ein spezielles Training unter Verwendung eines zertifizierten medizinischen Rehabilitationsgerätes entwickelt. Inhalte des Trainings sind eine Zielfindungsübung, ein akustisches Memory und eine musikalische Improvisationsübung, jeweils gesteuert durch Schwerpunktverlagerung. Dem Patienten wird dabei je nach Trainingsfortschritt und Schwierigkeitsgrad visuelles und/oder auditives Feedback gegeben. Die aktuellen Positionsdaten des Körperschwerpunktes werden durch einen Bluetooth-Sensor gemessen und in Echtzeit weiter verarbeitet. Da es bisher noch kein universell anwendbares Framework zur Bestimmung optimaler Sonifikationsparameter gibt, wurde in zwei Testreihen mit insgesamt 30 Probanden die Effektivität verschiedener Modelle untersucht. Akustische Parameter waren unter anderem Tonhöhe, Tonfarbe und Rhythmik. Das resultierende Training wurde anschließend in einer Akzeptanzstudie mit 4 Patienten über mehrere Sessions klinisch erfolgreich getestet. Künftige Schwerpunkte dieser Arbeit sind die, 1.) Anpassung des Audiosignals an die Hörschwelle der Nutzer um die Wirkung des akustischen Feedbacks zu optimieren, 2.) binaurale Filterung um einzelne Klänge räumlich zu trennen, 3.) dynamische Anpassung der Schwierigkeit an die Leistung des Trainierenden um die Motivation und damit den langfristigen Trainingserfolg zusätzlich zu steigern.
Chancen von akustischem Feedback für die motorische Rehabilitation am Beispiel des ”Guidance-Effekt”
(2018)
Studien haben gezeigt, dass zu dominantes erweitertes (”augmented”) Feedback häufig eine Abhängigkeit erzeugt und negative Auswirkungen auf das motorische Lernverhalten haben kann. Dieser sogenannte ”Guidance-Effekt” führt dazu, dass das Lernen mit bestimmtem Feedback an ganz bestimmte Konditionen gebunden ist, wodurch sich eine signifikante Verschlechterung der Performance zeigt, sobald jenes Feedback wieder entfernt oder reduziert wird. Denn aufgrund der Hierarchie der Sinneswahrnehmung stützt sich der Lernende auf das vermeintlich verlässlichste Feedback (meist visuell) und vernachlässigt andere Informationsquellen und Sinnesmodalitäten, wie etwa das ”körpereigene”, intrinsische Feedback (Propriozeption). Klanginformation wird indes unabhängig von den meisten intrinsischen Feedbackquellen wahrgenommen, so dass sie - anders als visuelle Rückmeldung - den Lerner weniger von seiner natürlichen Bewegungswahrnehmung ablenkt. Die Bandbreite der Rückmeldungen wird bei Klang also erweitert, ohne vorhandene körpereigene Rückmeldungen zu überlagern. In eigenen kürzlich durchgeführten Testreihen mit Gleichgewichtstraining für Gesunde und Schlaganfallpatienten hat die Mehrheit der Probanden berichtet, dass sie in Gegenwart von visuellem Feedback weder auf auditives, noch auf körpereigenes Feedback geachtet haben, während sie bei den Übungen mit Verblindung und akustischem Feedback auch weitere propriozeptive Sinneseindrücke wahrgenommen und einbezogen haben. Darüber hinaus zeigen Studien, dass akustisches Feedback aufgrund der affektiven Komponente zusätzliche Vorteile hinsichtlich Motivation, Aufmerksamkeit und Dauer des Lerneffektes haben kann.
Home health applications have evolved over the last few decades. Assistive systems such as a data platform in connection with health devices can allow for health-related data to be automatically transmitted to a database. However, there remain significant challenges concerning intermodular communication. Central among them is the challenge of achieving interoperability, the ability of devices to communicate and share data with each other. A major goal of this project was to extend an existing data platform (COMES®) and establish working interoperability by connecting assistive devices with differing approaches. We describe this process for a sleep monitoring and a physical exercise device. Furthermore, we aimed to test this setup and the implementation with a data platform in both a laboratory and an in-home setting with 11 elderly participants. The platform modification was realized, and the relevant changes were made so that the incoming data could be processed by the data platform, as well as visually displayed in real-time. Data was recorded by the respective device and transmitted into the data server with minor disruptions. Our observations affirmed that difficulties and data loss are far more likely to occur with increasing technical complexity, in the event of instable internet connection, or when the device setup requires (elderly) subjects to take specific steps for proper functioning. We emphasize the importance for tests and evaluations of home health technologies in real-life circumstances.
Die Bedenken und Vorurteile gegenüber digitalen Technologien sowie unterschiedliche Motivationen im Hinblick auf die Verwendung von eHealth und Big Data im Gesundheitswesen können durch die neuen DTA bzw. DTFA überwunden werden. Es ist daher nötig, bedarfsgerechtere Qualifikationen, wie die der vorgestellten DTA bzw. DTFA zu schaffen und bestehende Bildungsmaßnahmen zu überdenken, die sowohl technische als auch weiter gefasste Kompetenzen beinhalten um eine ganzheitliche, sektorübergreifende Digitalisierung im Gesundheitswesen erreichen zu können. Der Einsatz von DTA bzw. DTFA zeigt sehr praxisnah den Nutzen der Verwendung von eHealth und Big Data im Gesundheitswesen auf, welches geprägt ist von struktureller Komplexität (z.B. dezentraler Aufbau durch Selbstverwaltung) und eine Vielzahl von entscheidungsrelevanten Akteuren. Somit werden Umsetzungsprozesse zusätzlich erleichtert wie auch verkürzt. Nach einer Studie von Roland Berger10 könnte das medizinische und Pflegepersonal deutlich entlastet werden, wenn Patientenkoordinatoren, wie es u.a. DTA bzw. DTFA darstellen könnten, administrative Aufgaben in Krankenhäusern übernehmen und sich um Lösungen für die Digitalisierung des medizinischen Ablaufs rund um die Patient*innen kümmern. Dies ließe sich von der Patientenaufnahme über die Diagnostik und die Operationsplanung bis hin zur Patientenentlassung umsetzen. Krankenhauspatienten bekämen so eine Rundumbetreuung aus einer Hand. Dies würde die Abwicklung von bürokratischen Verfahren deutlich beschleunigen und alle Betroffenen entlasten – zugunsten der Patientenbetreuung.
This mixed-methods study aimed to investigate to what extent two-week device-supported cycle training and app-based fall risk assessment are feasible measures for fall prevention in older people living at home (N = 10). A questionnaire assessed participants’ motivation, and a fall risk score was calculated pre- and post-intervention. Semi-structured interviews with two experts were conducted retrospectively. The results revealed a high subjective motivation during the training and a slight reduction of the fall risk. Both the training and the assessment are feasible and well-received interventions with potential for technology-supported fall prevention.
Audio Feedback for Device-Supported Balance Training: Parameter Mapping and Influencing Factors
(2020)
Recent studies suggest that real-time auditory feedback is an effective method to facilitate motor learning. The evaluation of the parameter mapping (sound-to-movement mapping) is a crucial, yet frequently neglected step in the development of audio feedback. We therefore conducted two experiments to evaluate audio parameters with target finding exercises designed for balance training. In the first experiment with ten participants, five different audio parameters were evaluated on the X-axis (mediolateral movement). Following that, in a larger experiment with twenty participants in a two-dimensional plane (mediolateral and anterior-posterior movement), a basic and synthetic audio model was compared to a more complex audio model with musical characteristics. Participants were able to orient themselves and find the targets with the audio models. In the one-dimensional condition of experiment one, percussion sounds and synthetic sound wavering were the overall most effective audio parameters. In experiment two, the synthetic model was more effective and better evaluated by the participants. In general, basic sounds were more helpful than complex (musical) sound models. Musical abilities and age were correlated with certain exercise scores. Audio feedback is a promising approach for balance training and should be evaluated with patients. Preliminary evaluation of the respective parameter mapping is highly advisable.
The joint research project CARE REGIO aims to modernize the care system with digital solutions. We focus on the development of a uniform electronic care record, uniform data exchange between care facilities, and technical assistive systems, which shall all be unified in a standardized care-based storage solution.
Digital technologies have the potential to improve the quality of nursing care. CARE REGIO is a Bavarian joint research project for digital transformation and technology in nursing care. The project goals are supporting the nursing staff, saving time, improving the quality of care as well as increasing the quality of life and safety of those in need of care. In Phase 1 of the project, literature and stakeholder analyses, and qualitative surveys were carried out. Subsequently, central fields of action were defined for Phase 2 of the project. CARE REGIO can make a significant contribution to evaluating existing digital solutions, developing new solutions, and accelerating their implementation into practice.
Je länger Menschen mobil bleiben, desto gesünder bleiben sie und umso später setzen altersbedingte Abbauprozesse ein. Das Mobilitätssystem „AssistMobil" gewährleistet Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, unbegrenzte und unabhängige Mobilität. Das neu entwickelte treppensteigende Rollstuhlfahrwerk kann sich dank einer dynamischen Stabilisation auf nur einer Achse fortbewegen - dadurch ist es sehr wendig und kompakt. Der autonome Steigmechanismus basiert auf zwei Beinen, die jeweils aus Ober- und Unterschenkel bestehen. Beim Treppensteigen schieben die Beine den Rollstuhl auf die jeweils nächsthöhere Stufe, bevor sie sich nacheinander neu positionieren. Auf analoge Weise können auch Treppen nach unten überwunden werden. Um längere Distanzen selbstständig per Auto zurücklegen zu können, kann der Sitz des Mobilitätssystems einfach in einen Serien-Pkw integriert werden - das Rollstuhlfahrwerk fährt anschließend automatisch zum Heck und verlädt sich selbstständig im Kofferraum. Auch ein automatischer Lastentransport ist mit diesem System denkbar.
CARE REGIO ist ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Verbundprojekt mit einer Laufzeit von insgesamt fünf Jahren. Der Verbund wurde vom Ministerium beauftragt, Bayerisch Schwaben als Leitregion für Pflege Digital zu etablieren, so dass technische und digitale Neuerungen in der Pflegepraxis schneller Einzug finden. Dadurch sollen Pflegebedürftige und Pflegende in ihrem Alltag unterstützt werden. Aus diesem Grund werden Plattformen und Formate geschaffen, mit denen ein Informationsaustausch zwischen den einzelnen Akteur*innen im Gesundheitswesen stattfinden kann. Dies erfolgt mit dem Ziel, Best-Practice-Anwendungen zu fördern und diese in der Pflegepraxis umzusetzen. Dabei liegt der Fokus bei den Endnutzer*innen, deren Partizipation bei der Umsetzung und Evaluation erwünscht ist.
Spirometry is the most commonly used pulmonary function test. The aim of this comparative study was to evaluate four commercially available spirometers with different measurement principles (turbine-, ultrasound-, differential pressure- and hot-wire anemometer). In particular, the measurement accuracy in breathing manoeuvres with low flow rates was investigated, which is highly relevant for paediatric use. Among the tested devices the hot-wire based spirometer showed the highest measurement accuracy at low flows whilst fully complying with the ATS/ERS standards.