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Im November 2015 wurde die Stadt Kempten als erste Modellregion
Inklusion in Bayern anerkannt. In institutionsübergreifender Kooperation
zwischen der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule
für angewandte Wissenschaften Kempten wird ein sozialraumorientierter
Blickwinkel auf inklusive Bildung und Erziehung in der Region eingenommen.
Ausgehend von der Betrachtung amtlicher Schuldaten untersuchen die
Autor*innen neben der Sicht schulischer und außerschulischer Akteur*innen
auf die regionale Vernetzung auch die inklusive Qualität der Grund- und Mittelschulen anhand der Qualitätsskala zur inklusiven Schulentwicklung (QU!S®).
Die Analyse mündet in Empfehlungen zur Weiterentwicklung inklusiver Regionen
und zeigt Synergien, aber auch Stolperstellen auf, die aus der Kooperation im
Sozialraum entstehen können.
Problemerhaltend oder problemlösend? Über die Hilfegewährung in der Wohnungslosennotfallhilfe
(2022)
Eine sichere Wohnung ist für die allermeisten Menschen ein Grundbedürfnis. Dennoch gibt es (zu) viele Menschen, die darauf verzichten müssen. Rund 650.000 Menschen waren nach Angaben der BAG Wohnungslosenhilfe (2019) im Jahr 2017 in Deutschland wohnungslos.
Wohnungslosen Menschen steht Hilfe zu, das sieht der Gesetzgeber mit § 67 ff. SGB XII so vor. Allerdings gibt es dafür drei Bedingungen: Es müssen (passende) Hilfeangebote zur Verfügung stehen, es muss bekannt sein, dass es diese Hilfen gibt und es muss Zugang zu den Hilfen bestehen. Anhand einer empirischen Untersuchung im Regierungsbezirk Schwaben (Pfeil/Müller 2019) lässt sich exemplarisch zeigen, dass diese Bedingungen nicht immer und nicht immer in gleicher Weise erfüllt sind. Es soll kurz skizziert werden, um wen es in der Wohnungsnotfallhilfe geht, wie sich der Prozess der Hilfegewährung gestaltet und wie sich die unterschiedliche Ausgestaltung auf die Chancen der Problembearbeitung auswirkt.