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Seit geraumer Zeit wird UX/Nutzungsforschung an Bibliotheken systematisch betrieben. So lässt sich bspw. für den D-A-CH-Raum die Herausbildung von bibliotheksübergreifenden Netzwerken zu diesem Thema beobachten. Besonders erwähnenswert ist hier die Special Interest Group "User Experience in Bibliotheken", die seit 2023 an den Berufsverband Information Bibliothek e. V. (BIB) angebunden ist. Methoden und Verfahren, die dabei helfen, an Nutzer*Innen orientierte Services zu entwickeln und diese kontinuierlich zu verbessern, sind auch für die Fachinformationsdienste sehr relevant. Das Interesse an ihnen ist qua Förderlinie für FID sogar genuin. Um die Bedarfsorientierung ihrer Services sicherzustellen, haben die FID in den letzten Jahren einen Mix an quantitativen und qualitativen Methoden angewendet. Gängige Instrumente waren hier – neben dem informellen Austausch – Online-Umfragen, Fokusgruppen-Interviews etc. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung von digitalen Services ein. In der Arbeitsgemeinschaft der Fachinformationsdienste findet ein reger Austausch darüber statt, welche Methoden zur Bedarfsermittlung besonders hilfreich sind. (Im Community-Wiki der FID gibt es bspw. eine Kartierung durchgeführter Nutzerumfragen: https://wikis.sub.uni-hamburg.de/webis/index.php/Nutzerumfragen).
Etwas weniger im Fokus war jedoch bisher die Frage, durch welche Methoden die jeweiligen FID sicherstellen, dass ihre Services für die Nutzer*innen auch gut anwendbar sind. Das öffentliche Arbeitstreffen des FID-Netzwerks Philologien soll Kolleg*innen aus den FID und darüber hinaus eine Gelegenheit zum Austausch bieten:
Durch welche UX-Methoden erhält man Einblicke in die Usability von (digitalen) Services?Wie werden diese Einblicke in die Weiterentwicklung digitaler Services zurückgespielt?Welcher Aufwand ist mit dem Einsatz von UX-Methodik verbunden?Besprochen werden sollen auch Perspektiven für die weitere Vernetzung zu diesem Thema.
Die linguistische Forschung basiert zunehmend auf Sammlungen von primären Forschungsdaten, bspw. Textsammlungen, mono- und multimodalen Sprachaufnahmen, Befragungen etc. Da die Erhebung und Aufbereitung dieser Daten sehr kostenintensiv und zeitaufwendig werden kann, ist die Nachnutzung existierender Ressourcen ein dringendes Desiderat der Fachcommunity. Dementsprechend hat sich der FID Linguistik zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Verfügbarkeit von linguistisch relevanten Forschungsdaten zu erhöhen.
Über das Linguistik-Portal (https://linguistik.de/) bietet der FID ein breites Spektrum an Dienstleistungen mit Bezug auf Forschungsdaten. So werden Sprachressourcen intellektuell erschlossen und im Link-Verzeichnis nachgewiesen. Auf Metadaten-Ebene werden Forschungsdaten mit der sie behandelnden Sekundärliteratur verknüpft, und die so entstehenden Relationen werden in der Katalogsuche sichtbar gemacht. Mithilfe überregionaler FID-Lizenzen wird der linguistischen Fachcommunity in Deutschland ein kostenfreier Zugriff auf ausgewählte kommerzielle Korpora ermöglicht.
Die Recherche nach benötigten Sprachressourcen wird durch innovative Ansätze und Verfahren optimiert. Durch die Vernetzung des Linguistik-Portals mit der (Linguistic) Linked Open Data Cloud wird der Suchraum qualitativ und quantitativ erweitert. Frei verfügbare Online-Sprachressourcen werden mithilfe von Semantic-Web-Technologien und computerlinguistischen Methoden analysiert und automatisch verschlagwortet.
Der Vortrag bietet eine Übersicht der bestehenden FID-Services im Bereich Forschungsdaten, thematisiert aber auch spezifische Herausforderungen: von fehlenden Metadaten über instabile Adressierung bis zu komplexen Lizenzverhandlungen für „untypische“ Produkte.
Abschließend wird skizziert, welche weiteren Aktivitäten für die dritte FID-Förderphase (2023-2025) geplant sind.
Das Linguistik-Portal bietet seit 2013 eine überregionale Plattform für wissenschaftliche Informationen zu allen Bereichen der Sprachwissenschaft. Ursprünglich konzipiert als Virtuelle Fachbibliothek wird das Linguistik-Portal gegenwärtig zu einem Fachinformationsdienst ausgebaut. Der Vortrag stellt die bisherige Entwicklung des Portals summarisch vor und beschreibt detaillierter die Arbeiten im Bereich Forschungsdaten und Linked Open Data. Der Fokus liegt dabei auf fachspezifischen Ressourcentypen wie Sprachkorpora und der Verbesserung ihrer Sichtbarkeit und Auffindbarkeit durch den Einsatz innovativer Technologien.