Fakultät Maschinenbau
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Mobilkrane arbeiten regelmäßig in Regionen, in denen Temperaturen bis -60 °C herrschen. In sicherheitstechnisch bedeutsamen Anwendungen wird der Kranbetrieb eingestellt, und zwar nur, weil in den entsprechenden Regelwerken die niedrigste genannte Arbeitstemperatur -40 °C ist. Aber ist dies technisch zwingend? Es wird über Versuche mit Seilen und Seildrähten berichtet, die sowohl bis -95 °C als auch bei Raumtemperatur durchgeführt wurden. Sowohl das Ermüdungsverhalten der Seildrähte als auch die Bruchkraft der Seile sind bei Temperaturen von -60 °C besser als bei Raumtemperatur. Dagegen wird das Ermüdungsverhalten der Seile schlechter. Dies ist aber hauptsächlich verursacht durch das Verhalten des verwendeten Konservierungsstoffs. Im Betrieb sind die Seile zusätzlich mit Endverbindungen versehen. Diese Komponenten müssen ebenfalls solchen tiefen Temperaturen widerstehen. Untersuchungen, ob Seilendverbindungen bei Tieftemperatur geeignet sind, waren allerdings nicht Gegenstand dieses Berichts. Daher ist es ratsam, beim Betrieb bei Tieftemperatur die Intervalle der Seilinspektion zu verkürzen. Konservierungsstoffe können ihre Wirkung verlieren und zu beschleunigter Seilermüdung führen - zum Beispiel bei Auslegerverstellseilen von Mobilkranen - und das Zusammenwirken von Seilen und ihren Endverbindungen bei tiefen Temperaturen ist nicht ausreichend erforscht und dokumentiert. Insgesamt können Seile bei Temperaturen von -60 °C sicher betrieben werden, wenn sowohl die Seile als auch ihre Endverbindungen regelmäßig inspiziert werden.