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Bei Zugschwellversuchen kann sowohl die Amplituden- als auch die Mittelspannung frei eingestellt werden. Für eine zusammenfassende Auswertung müssen Amplituden- und Mittelspannungen durch eine einzige sogenannte äquivalente Spannung ersetzt werden. Die Bestimmung dieser äquivalenten Spannung setzt die Kenntnis des sogenannten Mittelspannungseinflusses voraus, der sich von Material zu Material unterscheidet. Aus der Literatur werden die gängigen Modelle zur Beschreibung des Mittelspannungseinflusses bei metallischen Werkstoffen vorgestellt. Daraus werden erstmals geeignete Modelle für Seildrähte abgeleitet. Dadurch lassen sich für Seildrähte die ertragbaren Lastwechselzahlen bei Zugschwellversuchen zuverlässig abschätzen und damit eine allgemeine Beschreibung ihres Materialermüdungsverhaltens angeben.
Rope line of free bent ropes
(2019)
In tension-tension tests the amplitude stress as well as the mean stress can be adjusted to any desired level. For a common evaluation of all tension-tension tests amplitude and mean stresses should be substituted by an equivalent amplitude stress. For determination of these e quivalent stress the so called mean stress influence hast to be known. In the following, suitable models will be presented which allow a common evaluation of all tension-tension tests and also a general description of rope wire fatigue behavior.
Mobilkrane arbeiten regelmäßig in Regionen, in denen Temperaturen bis -60 °C herrschen. In sicherheitstechnisch bedeutsamen Anwendungen wird der Kranbetrieb eingestellt, und zwar nur, weil in den entsprechenden Regelwerken die niedrigste genannte Arbeitstemperatur -40 °C ist. Aber ist dies technisch zwingend? Es wird über Versuche mit Seilen und Seildrähten berichtet, die sowohl bis -95 °C als auch bei Raumtemperatur durchgeführt wurden. Sowohl das Ermüdungsverhalten der Seildrähte als auch die Bruchkraft der Seile sind bei Temperaturen von -60 °C besser als bei Raumtemperatur. Dagegen wird das Ermüdungsverhalten der Seile schlechter. Dies ist aber hauptsächlich verursacht durch das Verhalten des verwendeten Konservierungsstoffs. Im Betrieb sind die Seile zusätzlich mit Endverbindungen versehen. Diese Komponenten müssen ebenfalls solchen tiefen Temperaturen widerstehen. Untersuchungen, ob Seilendverbindungen bei Tieftemperatur geeignet sind, waren allerdings nicht Gegenstand dieses Berichts. Daher ist es ratsam, beim Betrieb bei Tieftemperatur die Intervalle der Seilinspektion zu verkürzen. Konservierungsstoffe können ihre Wirkung verlieren und zu beschleunigter Seilermüdung führen - zum Beispiel bei Auslegerverstellseilen von Mobilkranen - und das Zusammenwirken von Seilen und ihren Endverbindungen bei tiefen Temperaturen ist nicht ausreichend erforscht und dokumentiert. Insgesamt können Seile bei Temperaturen von -60 °C sicher betrieben werden, wenn sowohl die Seile als auch ihre Endverbindungen regelmäßig inspiziert werden.
Die Richtlinie VDI 2500 „Faserseile“ hat 1990 erstmals zusammenfassend den Stand der Technik auf dem Gebiet der Faserseile dargestellt und wertvolle Infor-mationen über Aufbau, Auswahl, Konfek-tionierung und Überwachung von Faser-seilen gegeben. Die jetzt erscheinende zweite Auflage enthält eine Vielzahl wichtiger technischer Neuerungen für die Praxis. Zu nennen sind hier die hochfesten Fasern und deren Beschichtung sowie die erstmals systematisch aufgeführten Sei-lendverbindungen und ein Ausblick auf die zukünftig bedeutsamen sogenannten Hybridseile. Eine Checkliste hilft bei der richtigen Auswahl und Bemessung von Faserseilen. Bei den Normen wurde – soweit möglich – auf europäische Normen verwiesen.