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Durch die Covid-19-Pandemie wurde deutlich, was sich vorher schon abzeichnete: Die heutigen Wirtschaftsstrukturen sind geprägt von einer unaufhaltsamen Dynamik und einem zunehmenden Komplexitätsgrad. Der Umgang mit dem unternehmerischem Scheitern erlangt dadurch an Bedeutungszuwachs. Obwohl sämtliche Anstrengungen getätigt wurden, um große Insolvenzwellen zu verhindern, ist es absehbar, dass zukünftig Restrukturierungs- und Sanierungsanstrengungen zunehmen werden. Diesen Entwicklungen muss auch das vorherrschende Rechtssystem gerecht werden. Schon seit einigen Jahren sind Reformen in der Vorbereitung, die mehr Handlungsalternativen für Unternehmen in Krisensituationen bereitstellen sollen. Die Publikation der EU-Richtlinie 2019 über die Erarbeitung eines präventiven Restrukturierungsrahmen eröffnete den Startschuss für innovative Gesetzgebungsverfahren der Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten. Das deutsche Ergebnis wird eingeführt durch das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). Die Konzeption des neuen Gesetzes bricht den vorherrschenden Dualismus zwischen dem streng verfahrensgebundenen und gläubigerzentrierten Insolvenzrecht und dem außergerichtlichen konsensual orientierten Sanierungsvergleich auf und konstituiert ein neues Rechtsgebiet mit dem ausschließlichen Kernziel der Sanierungserleichterung für Unternehmen.