FB3: Wirtschafts- u. Rechtswissenschaften I
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Der Artikel analysiert die strukturelle Wohnraumknappheit in Berlin-Brandenburg und die Strategien des öffentlichen Wohnungsneubaus zur Bewältigung wachsender sozialer Spannungen. Nach den Folgen früherer Privatisierungen und steigender Baukosten setzt das Land Berlin auf den Ausbau des landeseigenen Bestands auf 400.000 Wohnungen bis 2026.
Fünf Innovationsfelder prägen diesen Prozess: modulare Bauweisen und serielle Fertigung, Verwaltungsvereinfachungen, Nachhaltige Bauweisen und Materialien, digitale Planungsmethoden (BIM) und Simulationen sowie neue Kooperationsformen am Beispiel innovativer Vertragsmodelle.
Diese Ansätze beschleunigen Bauprozesse, senken Kosten und fördern soziale sowie ökologische Nachhaltigkeit. Berlin gilt damit als Vorreiter einer integrierten, innovativen Wohnungspolitik mit internationaler Relevanz.
Startup Culture as a Masculinity Contest: An Exploratory Study on Prevalence and Gender Dynamics
(2025)
Startups are often praised for their innovative power and dynamic work environments, but are also criticized for workplace cultures that perpetuate traditional masculine norms of competitiveness, workaholism, emotional resilience, and strength. This exploratory study examines the prevalence of Masculinity Contest Culture (MCC) in German startups and related gender dynamics. The Masculinity Contest Culture scale, which assesses masculine norms related to emotional resilience, physical superiority, workaholism, and aggressive competitiveness, was employed to collect data from 101 participants representing various startups. The results indicate an overall low prevalence of MCC, with slightly higher scores for strong commitment to work. Individuals from disparate gender and hierarchical status groups exhibited comparable ratings of the intensity of toxic masculinity. While the presence of female founders and supervisors did not affect MCC scores, male dominance within the work environment had a small but significant amplifying effect. Significant differences were observed based on the prevailing leadership style, indicating that a shared leadership approach is associated with the creation of a more inclusive and less toxic work environment. The results challenge commonly held assumptions about tech startups. In addition, the study highlights the need for further research into the impact of leadership dynamics on startup culture.
The Free Quality School Education Program in Sierra Leone: Achievements and Remaining Challenges
(2023)
Sierra Leone, a country in the west of Sub-Saharan Africa, is among the poorest countries in the world, ranking 181 out of 195 on the Human Development Index in 2021. The education system was abandoned for decades and, like the country itself, suffered from various crises such as a devastating eleven-year civil war that ended in 2002 and the Ebola pandemic in 2014. What remained is a dys-functional education system in many respects.
When Julius Maada Bio became president in the 2018 democratic elections, he promised an alternative path to development: he put education at the center. The Free Quality School Education Program was born - a program to reshape the fortunes of the country through the transformation of the education system. “The big bet on schools” started.
This paper combines first-hand information collected in a four-week fieldtrip with available second-ary data to show that much has changed and that the current administration, along with its partners, has achieved remarkable improvements. Those improvements may sometimes seem small, but it is important to keep the baseline situation in mind. However, there are still major structural challenges that need to be addressed to ensure the sustainability.
Das Zusammenspiel von Wohlfahrtsstaat und Gender Pay Gap ist eine komplexe Ursache der Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen. Dabei betrachtet diese Arbeit nicht nur wohlfahrtsstaatliche Aktivitäten als Antwort auf bestehende Probleme, sondern untersucht auch das Einflusspotenzial des Familienleitbildes, das dem Wohlfahrtsstaat zugrunde liegt.
Es wird angenommen, dass dieses Leitbild langfristig das Verhalten und die Einstellungen der Menschen beeinflusst, wodurch die Auswirkungen auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen noch Jahrzehnte später spürbar bleiben.
Die Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung stellt einen einzigartigen Fall in der Wohlfahrtsstaatsforschung dar. Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und die ehemalige Bundesrepublik Deutschland (BRD) gehörten nach Esping-Andersens Typologie zu verschiedenen Wohlfahrtsstaatstypen mit unterschiedlichen familienpolitischen Ausrichtungen und Familienleitbildern. Durch die anhaltende wohlfahrtsstaatliche Prägung könnten sich Werte und Normen bis heute als kulturelles Erbe in den Köpfen der Menschen manifestiert haben. Nach der Wiedervereinigung 1989 unterlagen beide Systeme einer einheitlichen Gesetzgebung und Sozialpolitik.
Diese Arbeit beabsichtigt zu untersuchen, wie sich die Einstellungen zur familiären Arbeitsteilung und zur Stigmatisierung von Frauen in Ost- und Westdeutschland entwickelt haben und wie sich diese Ergebnisse in der Inanspruchnahme familienpolitischer Maßnahmen widerspiegeln. Ein zentraler Grund für die anhaltenden Problemlagen von Frauen in Deutschland ist der bestehende hohe Gender Pay Gap. Frauen sind häufiger von Armutsrisiken betroffen, haben geringere Rentenansprüche und insgesamt weniger Anreize, ihr Arbeitsmarktpotenzial auszuschöpfen. Interessanterweise war der unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2021 in Westdeutschland mehr als dreimal so hoch wie in Ostdeutschland.
Die Ursachen könnten im Zusammenspiel von Geschlechterkultur und der historischen Ausrichtung der Familienpolitiken liegen.
Der theoretische Teil der Arbeit beginnt mit der Wohlfahrtsstaatstypologisierung von Esping-Andersen, bevor auf Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Geschlechtsdimension und die feministische Kritik eingegangen. Anschließend werden zwei bedeutende familienpolitische Maßnahmen näher beleuchtet. Danach werden methodische und inhaltliche Aspekte zum Gender Pay Gap erläutert und theoretische Erklärungsansätze zur Entgeltungleichheit vorgestellt. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der historischen Familienpolitiken in der DDR und BRD.
Im methodischen Teil werden Einstellungsdaten, Arbeitsmarktindikatoren und Daten zu den familienpolitischen Instrumenten analysiert, um Veränderungen im Zeitverlauf und in Bezug auf den Gender Pay Gap und Gender Time Gap zu untersuchen. Im Schlussteil wird diskutiert, inwieweit sich ost- und westdeutsche Werte hinsichtlich Vorurteilen gegenüber Frauen und familiärer Arbeitsteilung angenähert haben und inwieweit sich diese Dynamiken im Gender Pay Gap widerspiegeln.
Google’s Environmental Insights Explorer (EIE) exemplifies a tech-down approach by leveraging proprietary data, machine learning, and artificial intelligence to analyze urban greenhouse gas (GHG) emissions, solar potential, and tree canopy coverage. While framed as a tool for cities to assess and improve sustainability, the EIE often overlooks localized contexts and depends on opaque data generation processes that follow commercial interests. This study evaluates the EIE's data assemblage through critical urban data studies, focusing on its technical and contextual stacks. It critiques the EIEs lack of transparency, dependence on proprietary data, and marginalization of local expertise. Despite its promise, the EIE raises significant concerns about power imbalances, data validity, and urban governance implications. Cities utilizing the EIE must reconcile its global standardization with specific local needs, navigating a complex landscape shaped by Google’s corporate interests. The findings highlight the need for a more inclusive, context-specific approach to urban sustainability metrics that balances innovative data use with transparency and equitable stakeholder engagement. The EIE demonstrates how sustainability indicators and data are defined through a technology-driven process shaped by a private company, while neglecting local knowledge and narratives. This process - referred to as a tech-down approach - differs from both bottom-up and top-down methods of sustainability indicator selection, as well as from data philanthropy initiatives by private companies, due to its exclusive reliance on corporate data and its global scope. This study urges critical reflection on the broader implications of tech-driven urban monitoring tools like the EIE.
Die lokale Bevölkerung in Palma steht zunehmend unter Druck, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Durch die stetig steigenden Preise für Immobilien wird die finanzielle Belastung immer höher. Daher ist es notwendig zu verstehen, welche Faktoren die Immobilienpreise in Palma beeinflussen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die wesentlichen Einflussfaktoren der Immobilienpreise in Palma zu analysieren und deren Auswirkung auf die Verfügbarkeit von Wohnraum zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Einfluss von internationalen Käufern gelegt. Dazu wird die folgende Forschungsfrage formuliert: Welche Faktoren beeinflussen die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt von Palma, und wie wirken sich diese auf die Verfügbarkeit von Wohnraum für die lokale Bevölkerung im Kontext des internationalen Käufermarktes aus? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine quantitative Analyse durchgeführt, die auf statistischen Daten und deren Zusammenhängen basiert. Es wurde eine Korrelationsanalyse durchgeführt, um die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen, wie Bevölkerungswachstum, Mietpreisen, Zuwanderung und dem Anteil internationaler Käufer am Markt zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen, dass internationale Käufer keinen direkten Einfluss auf die Preisentwicklung in Palma haben, sondern vielmehr das Bevölkerungswachstum und die damit verbundene steigende Nachfrage einen stärkeren Einfluss ausüben. Zukünftige Forschungen könnten sich mit den unterschiedlichen Marktsegmenten in Palma oder Mallorca befassen,
um die Dynamik des Immobilienmarktes noch besser zu verstehen.
In der Arbeit wird untersucht, inwiefern sich ökofeministische Ansätze und Maßnahmen geschlechtergerechter Klimapolitik in den Forderungen von aktuellen Klimabewegungen wiederfinden. Als Grundlage der Überlegung wird die Theorie des Ökofeminismus herangezogen, die die Ausbeutungsmechanismen von Natur und Frauen zusammenbringt und dabei insbesondere die unbezahlt geleistete Sorgearbeit von Frauen im Fokus hat. Mit Hilfe einer Inhaltsanalyse werden in der Arbeit Dokumente der Klimabewegungen Fridays for Future Deutschland und La Via Campesina auf die herausgearbeiteten Aspekte geschlechtergerechter Klimapolitik untersucht.
Trotz langjähriger Praxis in der EU bestehen seit fast fünf Jahrzehnten Unstimmigkeiten über die markenrechtliche Behandlung von Parallelimporten von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln im EU-Binnenmarkt.
Der EU-Binnenmarkt wird u.a. durch den freien Verkehr von Waren, wie es auch Arzneimittel sind, nach Art. 26 Abs. 2 AEUV verwirklicht. Die Arbeit nimmt dies zum Anlass, sich der Zulässigkeit des Parallelimports von verschreibungspflichtigen Markenarzneimitteln im EU-Binnenmarkt im Spannungsfeld des Markenrechts und der Warenverkehrsfreiheit zu widmen.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Spannungsfeld zwischen Markenrecht und Warenverkehrsfreiheit näher zu betrachten, um markenrechtliche Grenzen des Parallelimports von verschreibungspflichtigen Markenarzneimitteln im EU-Binnenmarkt festzustellen. Es wird untersucht, inwiefern ein Umpacken von erschreibungspflichtigen Arzneimitteln in diesem Spannungsverhältnis zulässig ist. Insbesondere wird eine Einordnung der noch vergleichsweise jungen Vorgaben zum Fälschungsschutz in das bestehende Spannungsfeld vorgenommen. Führen diese neuen europäischen Regelungen zu einer Verschiebung bei der Frage, wann ein Parallelimporteur berechtigt ist, parallelimportierte Arzneimittel umzupacken? Schließlich werden Interessen am Schutz der Marke des Markeninhabers den Erfordernissen des freien Warenverkehrs gegenübergestellt, um eine Beurteilung des Spannungsfelds vornehmen zu können.

