JumP – Jugendarbeit mit Perspektive
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Die Frage nach der Bestimmung von Professionalität zählt zu den Dauerthemen der Sozialen Arbeit. Viele Veröffentlichungen weisen einerseits darauf hin, dass an dieser Fragestellung gearbeitet wird, andererseits sind sie ein Indiz dafür, dass kein einheitliches Professionalitätsverständnis existiert. Diese Unbestimmtheit hat nicht nur auf kollektiver Ebene Auswirkungen auf die Profession und Disziplin Soziale Arbeit insgesamt, sondern auch auf die einzelnen Fachkräfte der Sozialen Arbeit: Seien es Unsicherheit im konkreten beruflichen Handeln als solches oder eine allgemeine „Identitätsdiffusion() im Hinblick auf die eigene Profession“. Es drängt sich die Frage auf, wie individuelle Prozesse einer professionellen Identitätsentwicklung verlaufen. Dieses Erkenntnisinteresse greift die vorliegende Studie auf und versucht durch die Rekonstruktion einzelner Entwicklungsverläufe von Studierenden der Sozialen Arbeit während und nach ihrem Studium neue Einblicke in die Professionalitätsentwicklung zu erhalten.
Mit dem berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ betritt die Hochschule Kempten Neuland. In den mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekten JuB_Imp_So („Jugendarbeit und Bildung – Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“) und JumP („Jugendarbeit mit Perspektive“) wurden vielfältige Fragestellungen untersucht; Ausschnitte davon wurden in diesem Band präsentiert.
Vorliegender Beitrag gibt Auskunft über das Studieren im berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Hochschule Kempten. Der Fokus liegt insbesondere im Kontext des lebenslangen Lernens auf dem Studienerfolg beruflich qualifizierter Studierender. Insgesamt zeigen die aus der quantitativen Befragung aller Studierender im Studiengang gewonnenen Daten, dass analog zum Forschungsstand die beruflich qualifizierten Studierenden besonders motiviert und erfolgreich sind. Insbesondere trifft dies auf die intrinsische Motivation zu, die wiederum der stärkste Prädiktor für das Verbleiben im Studiengang ist.
Berufsbegleitend studieren
(2021)
Der Beitrag stellt auf der Basis der Ergebnisse einer qualitativen Erhebung mit Studierenden des berufsbegleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Hochschule Kempten dar, welche Erfahrungen Studierende des ersten Studienjahrgangs mit dem berufsbegleitenden Studium gemacht haben und welche Veränderungs- oder Unterstützungsbedarfe sich daraus ableiten lassen. Zudem wird untersucht, wie unterschiedliche Lehr- und Lern-Formen – Blockveranstaltungen, Regionaltage und Chats – auf die berufsbegleitend Studierenden wirken und welche Relevanz sie für die Lernerfahrungen und den Studienerfolg besitzen. Dabei wird insbesondere der Aspekt der Vereinbarkeit und damit der Studierbarkeit des Studiengangs aus Perspektive der Studierenden in den Blick genommen.
Der Beitrag beschäftigt sich mit Lehr- und Lernformen in der berufsbegleitenden Hochschullehre. Auf der Basis des ersten Teils, der Erörterung von hochschuldidaktischen Gesichtspunkten, werden im zweiten die konzeptionellen Überlegungen zur Weiterentwicklung des Lehrangebots vorgestellt. Dies sind zum einen Vorschläge zur Nutzung der hochschulinternen Lehr- und Lernplattform Moodle und zum anderen das Konzept für eine Mediathek, in der Beiträge zur Verfügung gestellt werden, auf die in der Ausbildung im hochschulischen Kontext zurückgegriffen werden kann.
Mit der zunehmenden Öffnung der deutschen Hochschulen gehen veränderte Beratungsbedarfe neuer Zielgruppen einher. Wie den spezifischen Beratungsbedarfen berufserfahrener Studieninteressierter durch die Institution Hochschule begegnet werden kann, zeigt dieser Beitrag anhand der Konzeption einer biographischen Bildungsberatung auf. Die dafür erforderlichen Grundhaltungen und Kompetenzen seitens der Beratenden werden ebenso thematisiert wie die Frage, wie ein solches Beratungsangebot sinnvoll und ressourcenbündelnd in die bestehenden hochschulischen Beratungsstrukturen integriert werden kann.
Tandem Teaching
(2021)
Dieser Beitrag stellt die Konzeption eines für berufsbegleitendes Studium entwickelten innovativen Lehrformats dar. Es handelt sich um ein Format der kooperativen Lehre mit der Einbindung hochschulexterner Lehrpersonen. Die ersten Ergebnisse aus der Erprobungsphase zeigen, dass kooperative Lehrformen, verbunden mit der Einbindung von Lehrpersonen aus der Berufspraxis, hohen Mehrwert für die Zielgruppe berufserfahrene Studierende haben. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich die Lehrperson aus der Praxis im gleichen beruflichen Handlungsfeld verortet wie die Studierenden.
Dieser Beitrag befasst sich mit der Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines Begleitangebots für Studierende des berufsbegleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Hochschule Kempten. Es handelt sich dabei um ein Tutor*innen-System zur Steigerung der Effektivität für das Arbeiten in sich selbst organisierenden Lerngruppen. Durch eine Begleitung dieser Lerngruppen von einer Tutorin oder einem Tutor kann die Selbststeuerungsfähigkeit der Lerngruppe optimiert werden, wie in der Evaluation gezeigt werden konnte. Das Tutoring steigerte das Studieninteresse der Teilnehmenden, verbesserte das Gruppenklima und die aktive Teilnahme am Gruppengeschehen und ermöglichte dadurch Selbstwirksamkeitserfahrungen.
Mit diesem Beitrag soll am Beispiel des berufsbegleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Hochschule Kempten aufgezeigt werden, dass das Einbeziehen von informell erworbenen Kompetenzen für eine Öffnung der Hochschulen von hoher Relevanz ist und wie dadurch auch seitens der Hochschulen das Konzept eines lebenslangen Lernens verfolgt werden kann.
Dieser Beitrag bezieht sich auf die aktuelle Diskussion der Förderung der Öffnung der Hochschulen in Bayern für beruflich Qualifizierte. Dieses Ziel wurde auf politischer Ebene im Bereich der Hochschulpolitik eigentlich grundsätzlich vereinbart. Auch wenn Fortschritte bei der Öffnung der Hochschulen zu verzeichnen sind, bestehen nach wie vor in den Zulassungsregeln hohe Hürden für diese Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund müsste für die Bewerber*innen des Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Hochschule Kempten das Zulassungsverfahren so verändert werden, dass diese unabhängig von der Art ihrer Hochschulzugangsberechtigung die gleichen Chancen haben einen Studienplatz zu erhalten wie ihre Mitbewerber*innen. Hierfür wären jedoch entsprechende Gesetzesveränderungen erforderlich.