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Um einen Überblick über die Stechmückenfauna (Diptera: Culicidae) der
Waldstadt Eberswalde in Brandenburg, Deutschland, zu gewinnen, wurden zwischen Ende Mai und Ende September 2016 Mückenlarven, -puppen und -imagines in ihren verschiedenen Habitaten auf Friedhöfen, urbanen und landwirtschaftlichen Flächen, in Wäldern, Kleingärten und Parks gesammelt. Aquatische Stadien wurden mit einem Dipper oder einem Sieb, Adulte mit einem Aspirator, einem Kescher oder per Hand gefangen. Insgesamt konnten so 670 Mückenexemplare erhalten werden, die 14 Arten bzw. Artkomplexe aus den fünf Gattungen Aedes, Anopheles, Coquillettidia, Culex und Culiseta repräsentierten. 550 Individuen, die als Larven und Puppen gesammelt worden waren, gehörten vier Taxa an: Aedes annulipes-Gruppe, Ae. geniculatus, An. plumbeus und Culex pipiens-Komplex. Die 120 gefangenen Imagines wiesen eine wesent-
lich höhere Artenvielfalt auf und setzten sich aus 14 Taxa in fünf Gattungen zusammen. Die meisten Exemplare gehörten zum Cx. pipiens-Komplex, wovon 116 Männchen morphologisch in Cx. pipiens und Cx. torrentium separiert werden konnten. Die Gattung Aedes war mit der
höchsten Artenvielfalt vertreten (acht Taxa); die Gattungen Coquillettidia und Culiseta waren am seltensten (13 bzw. 5 Exemplare) und wurden nicht im aquatischen Stadium nachgewiesen. Friedhöfe zeigten die höchste Anzahl und Dichte von potenziellen Brutplätzen im urbanen Raum, wurden allerdings fast ausschließlich von Mücken des Cx. pipiens-Komplexes genutzt. Im Gegensatz dazu besaßen Wälder und Parks die höchste Artenvielfalt (acht bzw. neun Arten). Keine Stechmücken wurden auf landwirtschaftlichen Flächen gefunden. Ab Ende August sank
die Anzahl der gesammelten aquatischen Exemplare deutlich ab. Während keine Neozoen, die als Überträger von Krankheitserregern gelten, in den Proben festzustellen waren, zeigt die Studie ein Artenspektrum an einheimischen Arten, das mögliche Vektoren enthält.