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Die soziale Rolle der Frau und die soziale Rolle der Führungskraft gelten als unvereinbar (siehe Rollenkongruenztheorie nach Eagly & Karau (2002)). Frauen in Führungspositionen stehen daher vor der Herausforderung, gegensätzliche Rollenanforderungen in ihrem Verhalten umzusetzen. Diese Studie hat zum Ziel, das Spannungsverhältnis dieser Rollenerwartungen in der Wahrnehmung weiblicher Führungskräfte nachzuweisen und darüber hinaus Verhaltensmaßnahmen zur Bewältigung dieses Spannungsverhältnisses aufzuzeigen. Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen wird eine qualitative Befragung mit weiblichen Führungskräften durchgeführt. Die Auswertung der leitfadenbasierten Interviews erfolgt mithilfe der Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2022). Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse belegen, dass zwischen der weiblichen Rolle und der Rolle einer Führungskraft ein Spannungsverhältnis existiert, das jedoch nicht alle Frauen wahrnehmen. Obwohl sich das Spannungsverhältnis nicht in der individuellen Wahrnehmung aller weiblichen Führungskräfte nachweisen lässt, ist es anhand der bewussten Verhaltensänderungen der Probandinnen erkennbar. Diese Verhaltensänderungen haben zum Ziel, sich von stereotypen weiblichen Eigenschaften und Verhaltensweisen zu entfernen, um als Führungskraft wahr- und ernst genommen zu werden. Diese Anpassungsleistung birgt folglich das Risiko, die wahrgenommene Weiblichkeit sowie die Authentizität der betreffenden Frauen zu gefährden, was gleichzeitig zur Schmälerung der Führungsautorität beiträgt. Für weibliche Führungskräfte resultiert daraus, dass es weder eine Auflösung noch eine ideale Verhaltensstrategie für den Umgang mit diesem Spannungsverhältnis gibt. Vielmehr besteht die Notwendigkeit, diese Unauflösbarkeit zu akzeptieren und einen individuellen Führungsstil zu entwickeln, der die eigene Authentizität weitestgehend aufrechterhält.