Schauspiel BA
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Ich freue mich, die Bachelorarbeit nutzen zu können, um der Frage nach der Aufgabe von Schauspieler*innen bei der Entstehung und im Endprodukt Videospiel auf den Grund zu gehen. Die folgenden Fragen legten den Grundstein für meine Hauptfragestellung: - Welche konkreten Arbeitsfelder gibt es? Wie sehen diese aus? - Was unterscheidet die schauspielerische Arbeit an Videospielen von anderen Arbeitsfeldern? - Hat die Branche (in Deutschland) eine Zukunft? Wie kann ich als Schauspieler*in den Weg in dieses Arbeitsfeld einschlagen?
...Dabei interessieren mich Fragestellungen wie: Welche Zugewinne erlebt die Geschichte durch die Transformation in ein anderes Medium? Wie entwickeln und passen sich die schauspielerische Arbeit sowie die verwendeten Mittel an? Welche Wirkung rufen sie hervor? Ebenso lohnt es sich zu beleuchten, welche theatralen Mittel sich im Film wiederfinden lassen, wobei zu klären ist, ob es sich dabei um rudimentäre Reste handelt, welche der Serie auf einer künstlerischen Ebene eher Schaden zufügen oder ihr charakteristische Merkmale verleihen...
Denn das beschäftigt mich sehr in dem Zusammenhang: Kann mein Department Schauspiel wirklich nur so wenig zum grünen Arbeiten beim Drehen oder am Theater beitragen? Ich möchte mich auf den Argumenten, die ich oben aufgelistet habe, nicht ausruhen, sondern mehr dazu beitragen. Um Erfahrungen aus erster Hand in meine Arbeit einfließen zu lassen, habe ich zwei Interviews geführt, aus denen ich zitieren werde. Eine Interviewpartnerin war die Produzentin und Journalistin Birgit Heidsiek, Initiatorin der Plattform Green Filmshooting, mit der sie sich für eine nachhaltige Medienbranche einsetzt und für Klimaschutz wirbt. Meine zweite Interviewpartnerin war Schauspielerin und Moderatorin Andrea Gerhard, die sich seit Jahren für ‚grünes Drehen’ einsetzt. Ihr Podcast „ZWEIvorZWÖLF“ informiert über Nachhaltigkeit in verschiedensten Themenbereichen.
Im Verlaufe des Studiums hatten wir einen Workshop mit Mitarbeiterinnen der Tankstelle, die von Sigrid Andersson geleitet wird. Sie gaben uns einen Einblick in ihre Methodik, die mir half, schnell und körperlich verschiedene Figuren zu bauen. Daher möchte ich hier von dieser Technik einen Bogen zu den neurobiologischen Erkenntnissen schlagen und das am Beispiel der Erarbeitung der Rolle „Lea Kalow“ in der Serie Soko Wismar erläutern. In der Beschäftigung mit dem Thema der Neurobiologie und Spiegelneuronen, stieß ich auf die Schriftstellerin Siri Hustvedt, die ihr neurologisches und psychologisches Wissen für ihre Arbeit nutzt und mit dem Entdecker der Spiegelneuronen, Vittorio Gallese, zusammenarbeitet. Ihr Buch „Leben, Denken, Schauen“ ist Ausgangspunkt für meine Überlegungen, die ich hier in dieser Arbeit vorstelle.
In meiner Arbeit werde ich eine Figurenanalyse von Edward Scissorhands durchführen. Ich werde untersuchen, wie das äußere Erscheinungsbild mit dem Innenleben von Edward in Verbindung steht und wie Tim Burton seine Figur mit Problemen konfrontiert und sie in Interaktion mit der Gesellschaft treten lässt. In einem weiteren Schritt werde ich versuchen, anhand des Films Edward mit den Scherenhänden (1990) zu erläutern, was den Film zu einem typischen Tim Burton Film macht, und inwieweit seine Motive in autobiographischem Kontext zum Regisseur und Autor stehen.
Nach einer Zusammenfassung widme ich mich der dramaturgischen Analyse des Films. Meinen Schwerpunkt werde ich im Besonderen auf die offene dramaturgische Form mit ihrer integrierten linear-kausalen Basishandlung und deren Wirkung legen und überprüfen, wie sehr die gewählte Erzählform und -gestaltung dazu beiträgt, eine bereits so häufig erzählte Geschichte so berührend werden zu lassen.