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Künstlich erzeugte Halleffekte zählen zu den vielseitigsten Gestaltungswerkzeugen im Prozess der Filmvertonung – man denke an Stimmen aus dem Jenseits, surreale Rauschsequenzen oder außerirdische Klangwelten. Der Autor untersucht die dramaturgischen Dimensionen dieser Effekte anhand von Analysebeispielen vorwiegend aus der eigenen Praxis. Neben der Dramaturgie stützt sich die Arbeit dabei auf semiotische Theorien.
ie vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Verwendung von kognitiver Dissonanz als tongestalterisches Mittel im Film. Es werden Theorien zur kognitiven Dissonanz sowie der aktuelle Forschungsstand zum Thema in der Sozialpsychologie, der Neurowissenschaft und der audiovisuellen Wahrnehmung beschrieben. Darüber hinaus stellt die Arbeit Dissonanz erzeugende Tongestaltungsmittel vor, zu denen „Räumliche Dissonanz“, „Aktive Off-Screen-Erzählung“, „Souveräne Klangobjekte“ und „Unidentifizierbare Klangobjekte“ gehören. Filmausschnitte aus den Filmen „Un condamné à mort s’est échappé“, „Mouchette“ und „L’Argent“ des französischen Regisseurs Robert Bresson dienten dabei der exemplarischen Untersuchung auf diese Tongestaltungsmittel und wurden sowohl qualitativ nach der praxisorientierten Filmanalyse als auch quantitativ untersucht. Das Resultat dieser Arbeit bestätigt, dass kognitive Dissonanz als tongestalterisches Mittel im Werk von Robert Bresson durchaus Verwendung findet. Außerdem zeigt die Auswertung der Analysen, warum kognitive Dissonanz von wesentlicher Relevanz ist, um Rezipierende in den Film zu involvieren und die Imagination anzuregen, weshalb sie als tongestalterisches Mittel zunehmend in Filmen eingesetzt wird.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, was die besonderen technologischen und konzeptionellen Anforderungen sind, welche Spiele an die Musikgestaltung stellen und wie damit in der Praxis methodisch und technologisch umgegangen wird. Dabei soll jeweils untersucht werden, welche Parallelen sich zum Sounddesign abzeichnen und inwiefern beide Ebenen in Wechselwirkung stehen.
Als Grundlage meiner Untersuchungen habe ich mir zwei Kino-Dokumentarfilmproduktionen der letzten fünf Jahre herausgesucht, die nach meiner Auffassung eine besondere Art der Tongestaltung aufweisen. Zum einen den 2011 herausgekommenen Portrait-Film „Gerhard Richter Painting“ (GRP) von Corinna Belz, welcher in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ den Deutschen Filmpreis 2012 gewonnen hat. Zum anderen den 2008 erschienenen animierten Dokumentarfilm „Waltz with Bashir“ (WWB) von Ari Folman, welcher international große Beachtung fand (u.a. Nominierung zum „Besten nicht englischsprachigen Film“ bei der Oscarverleihung 2009). Für die praktische Betrachtung der Entstehung beider Tonspuren werde ich beide Filme auf die im Ton vorkommenden Elemente und Gestaltungsmittel analysieren.
Die Filme der Brüder Joel und Ethan Coen zeichnen sich durch eine besondere Ausarbeitung jedes Teilbereichs der Gestaltung und die symbolträchtige Tiefgründigkeit aus. Die skurrilen Geschichten, die Figuren, die Handlungsorte, sowie die einzigartige Umsetzung entspringen meist einer Mischung von Stilrichtungen und Vorlagen aus anderen Filmen und erschweren es die Filme einem bestimmten Genre zuzuordnen. Dennoch sind alle Filme durch die spezielle Handschrift der Coens als solche zu erkennen. In dieser Arbeit möchte ich anhand der zwei Beispiele Barton Fink und No Country for Old Men von Joel und Ethan Coen zeigen, wie durch Mittel des Sound Design ein Mehrwert für Filme geschaffen werden kann.
Die vorliegende Arbeit untersucht die technischen, gestalterischen und dramaturgischen Rahmenbedingungen der Tonspur im Medium Film unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Dokumentarfilms. Darauf aufbauend werden zwei Filme genauer betrachtet, die überzeugende Beispiele für eine umfassende Gestaltung der Tonspur im Dokumentarfilm darstellen. Sie sind im besten Sinne „hybride Gebilde“, die sich zu ihrer Beweisführung sowohl eines faktischen Zugangs zur Welt durch Abbildung dieser bedienen, als auch durch Argumentation und Rhetorik anhand gestalterischer Mittel und Montage zu überzeugen versuchen.
Diese Arbeit setzt sich mit den extradiegetischen Elementen der Tongestaltung in der Filmtrilogie Gerry, Elephant und Last Days von Gus van Sant auseinander. Ausführliche Betrachtungen erhalten die beiden letztgenannten, der erstere wird kürzer gefasst. Diese Schwerpunktsverteilung gründet sich aus der Tatsache, dass Elephant und Last Days Ausschnitte von zwei Soundscape-Kompositionen beinhalten, deren Einsätze im flmischen Kontext besonders betrachtenswert sind. Die Titel sind Türen der Wahrnehmung und Beneath the forest foor von Hildegard Westerkamp. Die Soundscapes bestehen aus überwiegend realen, stellenweise aus synthetischen Klängen (oder Realklängen, die verfremdet wurden). Die Besonderheit der betrachteten Tonspuren liegt darin, dass van Sant die Klangkompositionen als geschlossenes Werk einsetzt, dementsprechend fast keine Tonschnitte vornimmt, um sich Geräusche dem Visuellen entsprechend zu platzieren. Die wenigen Ausnahmen werden an entsprechender Stelle Erwähnung fnden. Resultat dieser Vorgehensweise ist, dass die Elemente der Komposition mit dem visuell Dargestellten und den dazugehörigen bildsynchronen Geräuschen weitesgehend interferieren. Nicht das Klangmaterial an sich stellt die Außerordentlichkeit dar, sondern die Art, wie es eingesetzt wird, welche Funktion es bekommt: szenenfremde, reale Geräusche fungieren als bedeutungstragende Elemente.