TK 4: Bibliotheken – Services und Angebote
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Die Stadtbibliothek Reinickendorf von Berlin hat 2024 ein innovatives Outreach-Bildungsangebot entwickelt: Bib Bee bringt’s vereint diversitätssensible und nachhaltige Komponenten der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Agenda 2030.
Mit der Bib Bee wurde die Fahrbibliothek um ein nachhaltiges E-Mobil erweitert, eine elektrobetriebene, emissionsarme E-Ape (ital.: Biene) ergänzt die Flotte (SDG 9, 11,13). Mit Bib Bee bringt’s werden bibliothekspädagogische Veranstaltungen zu den angesprochenen Nutzer*innen gebracht: Es werden gezielt ältere Menschen sowie deren Betreuungs- und Bildungseinrichtungen angesprochen, da für diese wachsende Zielgruppe mobile und bedarfsgerechte Bildungsangebote (noch) ausbaufähig sind. Kinder und Jugendliche sowie deren Familien und Bildungseinrichtungen bilden eine weitere Zielgruppe.
Das Angebot umfasst analoge Spiel- und Lernmaterialien, medienpädagogisch bewertete digitale Medien sowie didaktische Praxisanleitungen zu einem ausgewählten Thema. Dies ermöglicht die leichte und unmittelbare Umsetzung von eigenen Bibliothekserlebnissen, ohne Vorkenntnisse, ohne zusätzliche Materialien, ohne weitere technische Hilfsmittel und unabhängig vom Ort Bibliothek. Optional vermitteln Bibliotheksmitarbeitende in Veranstaltungen vor Ort die flexiblen Einsatzmöglichkeiten dieser Bib to go-Elemente.
Bib Bee bringt’s fährt Einrichtungen in sozial benachteiligten Gebieten an und leistet durch hochwertige Bildungsangebote einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und lebenslangem Lernen (SDG 4, 10). Begleitende Netzwerkarbeit erschließt neue und stärkt bestehende Kooperationen (SDG 17). Das Angebot, dessen Entwicklung durch das Programm Kultur und Bibliotheken im Stadtteil – KUBIST gefördert wurde, trägt zu Barrierefreiheit, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, wie auch zu ökologischer Nachhaltigkeit bei (SDG 10).
Im Vortrag gibt die Stadtbibliothek Reinickendorf von Berlin Einblicke in Herausforderungen und Erfolge des Angebots.
Die TIB – Leibniz-Informationszentrum für Technik und Naturwissenschaften – zählt zu den führenden Spezialbibliotheken in Deutschland und ist auf die Sammlung und Bereitstellung technischer und naturwissenschaftlicher Informationen spezialisiert. Für den einzigartigen Bestand soll eine umfassende und präzise Erschließung sichergestellt werden. Dies stellt angesichts der zunehmenden Menge an elektronischen Dokumenten und vielen Beständen in Alleinbesitz jedoch eine große Herausforderung dar. Die TIB arbeitet für die fachliche Suche im Discovery-System mit einer eigenen Fächerzuordnung, die speziell für den technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zugeschnitten ist. Dabei wird aufgrund der Funktion der TIB als Universitätsbibliothek die gesamte Bandbreite an Fächern. Die technisch naturwissenschaftlichen Fächer sind feingranularer unterteilt. Um diese Anforderungen zu bewältigen, wurde ein stufenweiser Algorithmus entwickelt: Dokumente werden entweder anhand der Datenquelle, ihrer spezifischen Kennung, über Mapping-Verfahren oder durch eine automatische Erschließung via annif zugeordnet. Das Ziel dieser Methodik ist es, den Goldstandard der intellektuellen Erschließung mit algorithmischen Ansätzen zu kombinieren, um eine möglichst präzise und skalierbare Dokumentenanalyse zu gewährleisten. Dabei werden Mappings genutzt um die intellektuelle Erschließung möglichst umfassend nach zu nutzen, es werden 14 verschiedene Klassifikationssysteme wie beispielsweise BK und RVK auf die lokale Fachfacette abgebildet. Dank der einzigartigen Bestände des TIB stehen hochwertige Trainingsdaten und Evaluationsmöglichkeiten zur Verfügung, die bei der Implementierung von Automatisierungsschritten zum Einsatz kommen können. Dieser Ansatz verdeutlicht die Bedeutung innovativer Technologien für die Erschließung großer Informationsbestände bei gleichzeitiger, umfassender Nutzung hochwerter intellektueller Erschließung.
Im vergangenen Jahr wurde innerhalb der Landeshauptstadt München ein innovatives KI-Tool entwickelt, welches den OPAC der Münchner Stadtbibliothek, um eine „Stöbern“-Funktion auf Basis eines AI Recommendation Systems ergänzt. Hiermit wird unser vielfältiger Bestand auf eine visuelle und ansprechende Weise präsentiert.
Diese neue Funktion zeigt unseren Nutzer*innen direkt auf der Titelanzeige eines Mediums im Katalog eine Reihe weiterer Titel aus unserem Bestand. Gemeinsam ist diesen Titeln die inhaltliche Ähnlichkeit.
Mit einem Klick auf einen empfohlenen Titel gelangt man zum nächsten Medium. Dies kann man beliebig oft fortsetzen. Eine zusätzliche Benutzereingabe ist nicht notwendig. Ziel ist es, unseren Bestand, der auf viele Standorte verteilt ist, visuell zentral erlebbar zu machen.
Für die Generierung der Empfehlungen wandelt ein Embedding Modell die Texte in eine Vektordarstellung. Dadurch können die Medien über ihren Vektor in einem mehrdimensionalen Vektorraum angeordnet und dargestellt werden. Je näher die Medien zueinander im Vektorraum liegen, desto ähnlicher sind sich die Texte inhaltlich und somit auch die Medien zueinander.
Um sicherzustellen, dass das Tool den Bedürfnissen unserer Nutzer*innen entspricht, haben wir in mehreren Testzyklen zunächst bibliothekarisches Fachpersonal und danach mit Hilfe eines Prototyps auch Kund*innen befragt. Parallel wurde eine Online-Befragung durchgeführt, die die Rückmeldungen der Tester*innen strukturiert und auswertbar erfasste.
An diesem Projekt waren innerhalb der Landeshauptstadt München neben dem UX Team der Münchner Stadtbibliothek auch das InnovationLab und das KI Competence Center von IT@M sowie das Statistische Amt beteiligt.
In unserem Vortrag möchten wir nicht nur das Tool selbst vorstellen, sondern auch von unseren Erfahrungen während der Umsetzungsphase berichten.
In unserem Vortrag räumen wir mit der Vorstellung auf, dass KI konventionelle Recherchetechniken bald überflüssig macht. Das Gegenteil ist der Fall: Sollen die Qualität der Ergebnisse sichergestellt und die gute wissenschaftliche Praxis (GwP) eingehalten werden, bleiben sie unverzichtbar. Jedoch müssen diese Methoden in moderne Schulungskonzepte zum redlichen Umgang mit Large Language Models (LLM) integriert werden.
Der Onlinekurs Recherchieren und Schreiben mit textgenerierender KI des KIT ist ein solches kompetenzgeleitetes Schulungskonzept (Informationen zum Projekt: https://llm-literacy.de/ki-at-helpbw/). Unser Vortrag konzentriert sich auf Modul 2 des Kurses: Systematisches Recherchieren mit KI.
Teilmodul I beantwortet Fragen rund um den sinnvollen Einsatz von KI bei der Rechercheplanung und -durchführung:
Wie können KI-Tools kreativ eingesetzt werden, etwa bei der Überführung von Forschungsfragen in präzise Suchbegriffstabellen und -strings?Wie hilft KI, Fachgebiete mithilfe von Knowledge Graphen systematisch zu erschließen?Was sind die Voraussetzungen für eine redliche KI-gestützte Quellenrecherche?Teilmodul II legt den Fokus auf die Analyse von Volltexten sowie die gezielte Auswahl relevanter Quellen mit KI-Tools. Die Lernkomplexe umfassen:
Sensibilisierung für Risiken der Wissenserschließung mit KIVermittlung von Arbeitstechniken im Einklang mit der GwPStrategien für die nachhaltige Organisation von Quellen und die langfristige Nutzbarkeit von Rechercheergebnissen unter KI-BedingungenAls OER ist der gesamte Kurs flexibel an verschiedene Fachbereiche anpassbar. Bibliothekar:innen können die Inhalte individuell für Schulungen nutzen oder den gesamten Kurs in ihr Portfolio integrieren. Zielgruppe sind Bachelorstudierende aller Fachrichtungen mit ersten Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten. Wir zeigen, dass eine effiziente und redliche Recherche mit KI nur durch die Stärkung ‘klassischer’ Informationskompetenzen und LLM-Literacy gelingen kann.
In der Vergangenheit traten Argie Kasprzik und Nicolas Bach bereits mit ihren kritischen Einordnungen zum Einsatz von generativer KI in Bibliotheken hervor [01] [02]. Ende 2024 fanden die beiden sich zusammen, um auf der #vBIB24 mit einem bisher nie dagewesenen experimentellen Format eines virtuellen Theaterstücks neue Wege zu gehen [03]. Das ausgemachte Ziel: Die Kolleg*innen in den Bibliotheken auf diesem Weg zu einer kritischen Auseinandersetzung mit generativer KI anzuregen. Die Resonanz war überwältigend: Über 230 Teilnehmende waren bei der Session zugegen und ungefähr die Hälfte beteiligte sich im Nachgang aktiv an der Diskussion über kritische Aspekte generativer KI sowie ethische und nachhaltige Alternativen. Parallel zur Erstaufführung des Stücks wurde eine Dokumentation der verwendeten Tools, der Code, das Skript sowie eingesetzte Materialien unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht [04].
Im Rahmen dieses Vortrags wollen wir uns zuerst noch einmal das Stück zusammen mit dem Publikum ansehen. Danach lädt Nicolas Bach erstmals zu einem Blick hinter die Kulissen des Projekts ein: Er wird über die Entstehung des Stücks, die technische Umsetzung mit nicht-proprietären, ressourcenschonenden KI-Tools und das Guerilla-Marketing berichten sowie erläutern, was das alles mit Aufklärung, Sensibilisierung und Vermittlung von Informationskompetenz zu tun haben könnte.
[01] Kasprzik, A. (2024). Künstliche Intelligenz in Bibliotheken und der Hype um Large Language Models – trojanische Sau oder willkommenes Arbeitspferd?. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.10591049
[02] Bach, N. (2024). KI in Bibliotheken vor und nach dem Aufkommen von ChatGPT: Eine kritische Diskursanalyse. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.11153610
[03] https://www.vbib.net/vbib24-programm/programmdetail/vbib24-corner-3-3/
[04] https://git.biblioco.de/nb/kibliothek
Hinweis: Das vorgeführte Satirestück kann als Video in der unkommentierten Originalfassung abgerufen werden im TIB AV-Portal unter https://doi.org/10.5446/69373
SHAI ist ein Projekt der Bibliotheken Schaffhausen im Rahmen der Smart-City Strategie der Stadt Schaffhausen. Zusammen mit dem lokalen IT- Partner App Manufacture wurde eine KI-unterlegte Recherche-Assistenz auf der Basis von ChatGPT entwickelt. Sie gibt seit Oktober 2024 unkompliziert und kompetent Auskunft zur Bibliothek und ihrem Angebot. Darüber hinaus liefert SHAI auch Antworten zur Schaffhauser Kultur und Geschichte.
Bibliotheken sind wichtige Lieferantinnen für hochwertige Informationen. Sich im Umfeld von bibliothekarischen Katalogen, Portalen und Websites zurechtzufinden ist aber nicht einfach. Mit SHAI haben die Bibliotheken Schaffhausen einen neuen Zugang zu ihrem Angebot geschaffen, der auch weniger geübte Nutzer:innen erreicht. Deshalb spricht SHAI auch mehrere Sprachen und kann Informationen in einfacher Sprache darstellen.
Die SHAI zugrunde liegenden "Large Language Models" funktionieren umso besser, je kompakter und einheitlicher die Daten sind, die sie auswerten. Für SHAI kommt deshalb nur ein begrenzter, hochwertiger Datenbestand zum Einsatz: Bibliothekswebsite, Bibliothekskatalog, Schaffhauser Seiten der Wikipedia und des Historischen Lexikons der Schweiz.
Es ist ein erklärtes Ziel des Projekts, der Schaffhauser Bevölkerung Gelegenheit zum Ausprobieren der neuen Technologie zu geben. Feedback und Reflexion sind daher wichtige Elemente für die Weiterentwicklung von SHAI. Ebenso gibt SHAI den Schaffhauser Bibliothekar:innen Gelegenheit, die Technologie praxisnah einzusetzen und einzuschätzen und damit informationskompetent zu bleiben. Die Vernetzung mit der lokalen IT-Community und mit anderen Gedächtnisinstitutionen der Region (Museum, Archiv) ist ein weiterer erwünschter Effekt der Lancierung von SHAI.
Der Vortrag beschreibt die Überlegungen, die zum Einsatz von SHAI geführt haben, die Schritte der Planung und Umsetzung sowie erste Erkenntnisse. Interessant sicher auch, weil die Anwendung in einer kleineren Institution erfolgt (VZÄ 12).
Bibliotheken spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Unterstützung und Förderung der Forschung. Durch die Integration von Digital Humanities (DH), Forschungsdatenmanagement (FDM) und Open Access (OA) können Bibliotheken ihre Dienste an die Bedürfnisse der Forschenden anpassen und neue Chancen für die Sichtbarkeit und Vernetzung von Wissenschaft schaffen. In diesem Vortrag werden die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen in diesen Bereichen vorgestellt.
Wir werden die Potenziale von Digital Humanities für die Analyse und Visualisierung von Forschungsdaten diskutieren und zeigen, wie Bibliotheken diese Technologien für die Unterstützung der Forschung nutzen können. Darüber hinaus werden wir die Herausforderungen des Forschungsdatenmanagements vorstellen und Lösungen vorschlagen, um diese zu meistern. Schließlich werden wir die Möglichkeiten von Open Access für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und die Förderung der Wissensverbreitung diskutieren.
Der Vortrag zielt darauf ab zu verdeutlichen, wie diese Dienste ineinandergreifen und gemeinsam dazu beitragen, die Effizienz, Sichtbarkeit und Wirkung der Forschung zu erhöhen. Durch die Integration von DH, FDM und OA-Diensten fördern Bibliotheken nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch die offene und zugängliche Verbreitung von Wissen.
Die Bibliothek Wirtschaft & Management der Technischen Universität Berlin hat als erste öffentliche Einrichtung in Deutschland den Erwerb von ChatGPT Edu-Lizenzen initiiert. Zielgruppen sind Forschende, Lehrende und Studierende der Fakultät VII Wirtschaft und Management. Ausgangspunkt war ein Retreat der Fachgebietsleitungen, bei dem Dr. Franziska Klatt, Leiterin der Teaching Library, verschiedene KI-Tools vorstellte. Da universitätsweite Lizenzen zeitnah nicht verfügbar sein würden, entschied sich die Fakultät, die Einführung von KI-Lizenzen als Pilotprojekt voranzutreiben, und bat die Bibliothek um Unterstützung.
Im Vortrag wird beleuchtet, welche Rolle die Bibliothek im KI-Transformationsprozess der Fakultät spielt und welche Aufgaben sie dabei übernimmt. Das Engagement stärkt die Rolle der Bibliothek als zentrale Partnerin in Forschung und Lehre. Die Forscher*innen und die Fakultätsverwaltung schätzen die Unterstützung sehr, da ihnen die Zeit fehlt, die dynamischen Entwicklungen im KI-Bereich zu verfolgen und den Austausch innerhalb der Fakultät voranzutreiben.
Dieser Beitrag liefert wertvolle Einblicke, wie KI-Tools und Angebote zur Förderung von KI-Kompetenzen auf Fakultätsebene erfolgreich umgesetzt werden können. Dabei wird die zentrale Rolle der Bibliothek bei der Unterstützung des KI-Transformationsprozesses besonders hervorgehoben. Er bietet einen praxisnahen Ansatz für Universitäten, die keinen campusweiten Zugang zu solchen Tools haben.
Im Rahmen des Förderprogrammes zur Umsetzung des ‚Digitalen Masterplans Kultur‘ startete 2021 in der Büchereizentrale Schleswig-Holstein das Ausstellungsformat „THEMENRAUM“ mit mittlerweile 40 teilnehmenden Bibliotheken. Die Projektidee THEMENRAUM beinhaltet die interdisziplinäre und multimediale Darstellung eines Themas. Hierbei werden themenbezogene Präsentationen von analogen und digitalen Medien aus dem Portfolio von Bibliotheken mit Veranstaltungen, Workshops und Netzwerkarbeit verbunden. Kernstück des Formats ist ein exklusiv für das Projekt entwickeltes Präsentationsmöbel mit integrierten digitalen Ausgabegeräten, mit welchem alle teilnehmenden Bibliotheken ausgestattet wurden. Das Veranstaltungskonzept beinhaltet einmal jährlich ein landesweites Thema zu gesellschaftlich relevanten Lebensbereichen in Zusammenarbeit mit wechselnden Kooperationspartnern, unterstützt von der Büchereizentrale Schleswig-Holstein. Die Bibliotheken begleiten den landesweiten THEMENRAUM mit lokal organisierten Veranstaltungen sowie entsprechendem Marketing. Zudem werden in den teilnehmenden Bibliotheken das ganze Jahr wechselnde individuelle Themenpräsentationen angeboten, was dazu beiträgt, dass die Bibliotheken neue Kooperationspartner/-innen finden und die Netzwerkarbeit unterstützt wird.
Digitaler Bibliotheksausweis
(2025)
"Kann ich auch in der Bibliothek ausleihen, wenn ich meinen Ausweis nicht dabei habe?". Diese Frage wurde uns in Dorsten immer wieder von unseren Lesern gestellt. Ein Portemonnaie scheint heute eine zunehmend geringere Wichtigkeit zu bekommen, als das Mitführen des Handys. Für uns Grund genug, sich mit einer möglichst einfachen Lösung zu beschäftigen.
Eine Fotografie des Ausweises inkl. des Barcodes, welches man nur am Selbstverbucher einscannen müsse, war für uns in Dorsten nicht möglich, da unsere Leser reine RFID-Ausweiskarten haben. Wir mussten - und wollten - möglichst bereits vorhandene Technik nutzen.
DIe Lösung ist, die in allen Handys verfügbare NFC-Schnittstelle. Damit bietet sich eine zuverlässige Möglichkeit, einen digitalen Ausweis - ähnlich wie eine EC-Karte - auszulesen. Gleiches gilt für die RFID-Selbstverbucher, die mittlerweile in der Bibliothekswelt nicht mehr wegzudenken sind und über die nlötigen technischen Vorraussetzungen verfügen.
Seit November 2023 ist die fertige Lösung in Dorsten im Einsatz - als erste Bibliothek weltweit bieten wir einen digitalen Ausweis und diese Möglichkeit wird von unseren Lesern sehr gerne angenommen.
Im Rahmen eines vom Land NRW geförderten Projekts hat die Stadtbibliothek Bergheim die Ausweitung ihres MAKERSPACE durch den Einsatz von mobilen Service-Assistenten umgesetzt. Die vier neuen Roboter-Kollegen heißen so wie die Bochumer Firma, die sie entwickelt hat: "Temi" dient vor allem als Orientierungshilfe, führt Besucherinnen und Besucher vom Empfang in einen Veranstaltungsraum oder beantwortet allgemeine Fragen.
Als Ergänzung zu TEMI setzt die Bibliothek auf allen Etagen zusätzlich Avatare ein. Diese sind Soft-Roboter-Lösungen, die überall dort einsetzbar sind, wo man ein Tablet oder große Screens nutzt. Die Bibliothek möchte den Besucherinnen und Besuchern so zusätzliche Informationen und Orientierung bieten. Über das Protokoll MQTT kommunizieren Temi und die Avatare außerdem miteinander. Kunden können per Avatar nach TEMI rufen und von diesem zu einem bestimmten Bereich innerhalb der Bibliothek geführt werden. Zukünftig soll auch die Suche im Katalog per Avatar erfolgen. Dieser ruft nach einem Treffer Temi, so dass dieser die Kunden zum gewünschten Medium führt - ein wichtiger Schritt hin zu erweiterten Öffnungszeiten.
"DigitalFit" ist ein Format, das ältere Menschen und Personen ohne Vorkenntnisse unterstützt, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Bibliotheken spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie als vertrauenswürdige Partner digitale Kompetenzen vermitteln und Ängste vor Technologien abbauen.
Die Schulungen finden in kleinen Gruppen statt, was eine individuelle Betreuung ermöglicht. Die Teilnehmenden können in ihrem eigenen Tempo lernen und sich sicher fühlen. Der persönliche Kontakt und die intensive Betreuung fördern den Abbau von Berührungsängsten und schaffen eine positive Lernumgebung.
Das Format erfordert engagierte Mitarbeitende, die technisches Wissen, Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen. Sie gestalten die Lernprozesse aktiv und schaffen eine unterstützende Atmosphäre, die den Teilnehmenden Sicherheit vermittelt.
In lockeren Workshops werden grundlegende digitale Fähigkeiten vermittelt, z. B. der Umgang mit Smartphones, Tablets, E-Mail und sozialen Medien (wie Facebook und Co). Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung über Betrugsmaschen wie Phishing und den Enkeltrick, um das Sicherheitsbewusstsein der Teilnehmenden zu stärken.
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Einführung in moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und ChatGPT gelegt, um den Zugang zu neuen Technologien zu erleichtern und deren sinnvolle Nutzung zu fördern.
Der Erfolg spricht für sich: Berührungsängste gegenüber der digitalen Welt werden abgebaut und Vertrauen in die Nutzung dieser Technologien werden geschaffen.
Open-Source-Assistenten für FDM und Open Science: Beratungsservices mit Metasearch und lokalen LLMs
(2025)
Beratungsservices zum Forschungsdatenmanagement (FDM) und Open Science sind wichtiger Bestandteil von Forschungsdatenzentren. Gleichzeitig erfordern diese Beratungen aufgrund ihrer thematischen Breite und fachlichen Spezifik ein hohes Maß an Zeit und Ressourcen.
Mit FAIR GPT (https://doi.org/10.48550/arXiv.2410.07108) hat die UB Mannheim bereits einen virtuellen Assistenten veröffentlicht, der Forschenden hilft, ihre Daten FAIR zu publizieren. Als „CustomGPT“ von OpenAI bietet FAIR GPT zahlreiche Möglichkeiten Forschungsdaten aufzuwerten, hilft bei der Suche nach geeigneten Repositorien, der Erstellung von Metadaten und Dokumentation u.v.m. Allerdings bietet das Tool keine Quellenangaben und ist nicht quelloffen, was die Anpassbarkeit und das Vertrauen in seine Ergebnisse einschränkt. Auch bestehen Fragen hinsichtlich des Datenschutzes, da ein externer Cloud-Dienst genutzt wird.
Um diese Nachteile zu verbessern, möchten wir drei virtuelle Open-Source-Assistenten vorstellen, die zur Optimierung von FDM- und Open-Science-Beratungsservices beitragen können. Die Tools „FAIR-Perplexica“, „FAIR-sensei“ und „FAIR-farfalle“ verwenden lokale Instanzen der Metasearch-Engine SearXNG, um eine Internetsuche durchzuführen und die Ergebnisse als Input für große Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Die Internetsuche wird dabei auf relevante FDM-Ressourcen eingegrenzt und die Antworten werden analog zur LLM-Suchmaschine „Perplexity.ai“ als Textbeiträge generiert, die mit zahlreichen Fußnoten und Quellen versehen sind. Nutzende mit FDM-spezifischen Fragen erhalten so schnelle und fundierte Antworten, die sich über die bereitgestellten Quellen überprüfen und vertiefen lassen.
Unser Vortrag stellt die genannten Tools detailliert vor und beleuchtet u. a. Aspekte der Transparenz und Provenienz der bereitgestellten Informationen, Fragen zum Datenschutz, der Aktualität und Qualität der Antworten sowie Hinweise zur Installation, Einrichtung und Performance der virtuellen Assistenten.
Bibliotheken stehen heute vor der Herausforderung, eine enorme Menge an Daten effizient und benutzerfreundlich zugänglich zu machen. Die Vielfalt der Datensätze und die Komplexität der Anfragen erschweren es jedoch oft, schnell und präzise relevante Informationen zu finden. Traditionelle Suchsysteme stoßen insbesondere dann an ihre Grenzen, wenn es darum geht, semantische Zusammenhänge zwischen Suchanfragen und den zugrunde liegenden Daten zu verstehen. Herkömmliche Methoden wie komplexe Boolesche Operatoren und aufwendige Abfragen stellen für viele Nutzer eine erhebliche Hürde dar und erschweren den Zugang zu den gewünschten Informationen.
Mit unserem innovativen RAG-KI-Bot gehört dieses Problem der Vergangenheit an. Nutzer müssen keine Experten in Suchsyntax oder Fachbegriffen sein – der Bot versteht Anfragen auf einer tieferen Ebene und liefert präzise, relevante Informationen in natürlicher Sprache. Selbst bei vagen oder ungenauen Anfragen erkennt der Bot den zugrunde liegenden Kontext und liefert die passenden Ergebnisse.
Der RAG-KI-Bot nutzt modernste Technologien der Künstlichen Intelligenz, um die Bedeutung von Suchanfragen umfassend zu erfassen. Durch den Einsatz von "Retrieval-Augmented Generation" (RAG)-Modellen kann er auf umfangreiche Datenbestände zugreifen und relevante Informationen effizient extrahieren. Ergänzt wird dies durch ein leistungsstarkes Sprachmodell, das Anfragen analysiert und in verständliche, präzise und kontextgerechte Antworten umwandelt.
Ein besonderer Vorteil des RAG-KI-Bots ist seine nahtlose Integration in bestehende Bibliothekssysteme. Dank der flexiblen Architektur des Bots lassen sich diese Systeme effizient erweitern, ohne dass umfangreiche Anpassungen erforderlich sind. So ermöglicht der RAG-KI-Bot einen einfachen Zugang zu relevanten Daten und verbessert die Informationssuche für alle Nutzergruppen maßgeblich. Das BSZ plant, diese innovative Suchtechnologie gezielt in die Infrastrukturen von Koha und FOLIO zu integrieren.
In der GASCO, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher, Österreichischer und Schweizer Konsortien, sind 25 konsortialführende Einrichtungen organisiert, die hunderte Angebote von wissenschaftlichen Publikationsdienstleistern verhandeln und betreuen. In den 25 Jahren seit ihrer Gründung hat es eine Reihe von Entwicklungslinien gegeben: Standen zunächst der Aufbau der konsortialen Infrastruktur und die Organisation überregionaler Lizenzabschlüsse im Vordergrund, so kamen immer mehr Aktionsfelder hinzu. Dazu zählt das abgestimmte Agieren gegenüber Verlagen, der Austausch über nationale Lizenzierungsinitiativen, an denen viele Mitglieder aktiv beteiligt sind, oder auch die Begleitung von Modellumbrüchen. Dabei ist die GASCO die zentrale Plattform der Konsortien für die Abstimmung über den sich dynamisch entwickelnden Publikationsmarkt geblieben.
Der Großteil der Wissenschaftseinrichtungen beteiligt sich an Konsortialverträgen und profitiert von deren vorteilhaften finanziellen Rahmenbedingungen, den ausgehandelten Nutzungsrechten und der gebündelten Administration. Wie aber wird die Vielfalt von Angeboten und Konsortien durch die teilnehmenden Einrichtungen bewertet? Passen diese Leistungen noch zu den Bedürfnissen der Einrichtungen? Wo sollen künftig Schwerpunkte für Konsortien und deren Dienstleistungen gesetzt werden?
Das 25jährige Bestehen der GASCO ist nicht nur Anlass für eine Geburtstagstorte, sondern auch dafür, sich mit der künftigen Ausrichtung von Konsortien und deren Zusammenarbeit zu befassen. Grundlage hierfür sind Erkenntnisse aus einer Umfrage unter Konsortialteilnehmern, die im Frühjahr 2025 durchgeführt und im Rahmen eines Workshops zum GASCO-Jubiläum diskutiert wird. Der Vortrag wird die hieraus resultierenden Ergebnisse präsentieren und zur Diskussion stellen. An der Vorbereitung des Beitrags sind neben den Referierenden auch Jens Lazarus (ZBW) und Dr. Alexander Pöche (TIB) beteiligt.
Graue Literatur wie Forschungsblogs, Working Papers, Berichte oder Regierungs- und Verwaltungsdokumente gewinnen in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung. Sie bieten aktuelle Einblicke in laufende Forschungen, bereichern die Wissenschaftskommunikation und sind häufig Open Access verfügbar. Für die Fachinformationsdienste sind damit neue Aufgaben verbunden: Einerseits wächst der Bedarf der Forschungscommunity an einer gezielten Integration von grauer Literatur in die FID-Portale. Andererseits müssen sich die FID auch kritisch mit den damit verbundenen Fragen auseinandersetzen: Wie schaffen die FID in diesem Kontext ein innovatives Angebot, um für ihre Zielgruppen attraktiv zu bleiben? Wie kann graue Literatur effizient aggregiert werden? Kann die langfristige Verfügbarkeit gesichert werden und welche Rolle spielt dabei eine systematische Archivierung? Welche Prozesse im Qualitätsmanagement sind nötig, um die Verlässlichkeit dieser Quellen sicherzustellen?
Am Beispiel von Pollux – Fachinformationsdienst Politikwissenschaft werden diese Fragen beleuchtet. Pollux kooperiert mit verschiedenen Partnern, um die Sichtbarkeit und Nachweissituation von grauer Literatur in der Politikwissenschaft deutlich zu verbessern. Die technologische Umsetzung umfasst die Indexierung von über 360 Forschungsblogs, die automatisiert über RSS-Feeds eingebunden werden sowie den Einsatz von Web-Scraping-Technologien in Kooperationsstrukturen. Der Vortrag skizziert das Vorgehen von Pollux und zeigt auf, welche Chancen und Herausforderungen sich für den Fachinformationsdienst in diesem Kontext ergeben. Ziel ist es, einen praxisorientierten Einblick zu geben und die Relevanz von grauer Literatur für ein innovatives FID-Angebot zu unterstreichen.
Das Thema Science Tracking ist erst seit wenigen Jahren präsent, in Deutschland vor allem durch den Bericht des AWBI 2021. Die zugrundeliegenden Mechanismen entwickelten sich schon früher, parallel und teilweise zusammenhängend mit der Open-Access-Transformation. Auf Seiten der ehemaligen Großverlage führte Open Access auch zur Entwicklung neuer Geschäftsformate, teilweise zu einer eigenen Transformation zu Datenanalyse-Konzernen.
Am Beispiel von Elsevier erläutere ich einige Konsequenzen, die sich für Wissenschaftsinstitutionen daraus ergeben. Ich zeige, wie Informationen über die Wissendschaft bereits systematisch gesammelt werden bzw. durch weitere Anwendungen künftig zusammengetragen werden können.
Das passiert zum einen durch schon bekannt gewordene Formen des Trackings. Die für Studierende wie für Wissenschaftler:innen unumgängliche Nutzung der Plattform ScienceDirect ist datenschutzrechtlich hoch problematisch. Weitere Wege des Datenabflusses erfolgen durch diverse, zu Elsevier/RELX gehörende Anwendungen im gesamten Forschungszyklus. Wichtig sind dabei bereichsüberlappende Anwendungen wie das AI-gestützte Scopus, Expert Lookup oder SciVal. Zum anderen wird systematische Datensammlung über Wissenschaftsinstitutionen durch sogenannte Analytic services und Anwendungen im Wissenschaftsmanagement ermöglicht. Dazu gehören Produkte im CRIS-Bereich wie Pure und im FIS-Bereich wie Interfolio.
Mit diesen Produkten kann Elsevier mehrere Ebenen der sie nutzenden Wissenschaftsinstitutionen durchdringen und interne Informationen sammeln. Im Zusammenspiel von existierenden Einflussmechanismen aus der Publikationssparte, den Transformationsverträgen, der publikationszentrierten Reputationsbildung und einem Wettbewerb auf Basis von Rankings und bibliometrischen Faktoren zeigt sich eine zunehmend beunruhigende Dynamik. Wissenschaftliche Institutionen riskieren, die epistemische Kontrolle über wissenschaftliche und administrative Kernprozesse aus der Hand zu geben.
Der TUM DataTagger ist die nutzerfreundliche Lösung für effizientes Forschungsdatenmanagement (FDM) an der Technischen Universität München (TUM). Forschungsdaten werden damit anhand von teilautomatisierter Metadatenvergabe umfassend dokumentiert und mit Projektpartnern kollaborativ genutzt – sowohl TUM-intern, als auch extern.
Bereits zu Beginn der Konzeption wurden die Bedarfe von TUM-Forschenden im Bereich FDM erhoben und die konkreten Anforderungen an FDM-Lösungen erfasst. Aufgrund der ermittelten Anforderungen wurde entschieden, nicht ein bestehendes Tool zu nutzen, sondern eine neue, offen verfügbare Lösung zu entwickeln. Der Prototyp der neuen Software wurde in mehreren Usability-Studien sowohl durch Forschende der verschiedenen TUM Schools, als auch durch Data Stewards der TUM schrittweise getestet und durch das erhaltene Feedback weiter optimiert.
So wurde ein Tool entwickelt, das sich auf folgende Aspekte fokussiert:
Intuitive Bedienbarkeit durch ein klares User InterfaceVerwaltung von Forschungsdaten bereits während des Forschungsprozesses in einer einfachen StrukturMöglichst geringer Aufwand bei der Dokumentation mittels Metadaten durch vorausfüllbare TemplatesOptionales Einrichten von Team-internen Vorgaben bzgl. Ordnerstruktur und MetadatenvokabularKollaboration im Forschungsprojekt durch die Gewährung von Zugriffsrechten auch für externe ProjektpartnerEinheitliche Oberfläche für den Zugriff auf verschiedene, sichere SpeicherlösungenAutomatische Versionierung und ÄnderungsnachverfolgungDer TUM DataTagger ist eine Open-Source-Software, die an der Universitätsbibliothek der TUM gemeinsam mit einer Software-Firma entwickelt wird. Im Vortrag wird der Nutzer-orientierte Entwicklungsprozess vorgestellt und dargelegt, durch welche Ausgestaltung die genannten Fokus-Aspekte adressiert wurden. Die Steuerung der Umsetzung wird ebenso beleuchtet, wie die Einbettung des Projekts in die Gesamtstruktur der Einrichtung.
Studierende des Instituts für Informationswissenschaft der TH Köln haben im Frühjahr 2024 eine Kundenbefragung in der Zentrale und in drei Zweigstellen der Stadtbibliothek Duisburg durchgeführt. Erstmals wurde diese überwiegend quantitative Untersuchung, bei der mehr als 800 Bibliothekskunden befragt wurden, durch mehrere User Experience Methoden ergänzt. User Experience (UX) bedeutet „Benutzererlebnis“ und wird definiert als „die Wahrnehmungen und Reaktionen, die aus der tatsächlichen und/oder der erwarteten Benutzung eines Produkts, eines Systems oder einer Dienstleistung resultieren.“ Konkret bedeutet dies, dass die Bibliothekskunden während Ihres Aufenthalts in den Räumlichkeiten hinsichtlich Ihres Benutzerverhaltens in verschiedener Hinsicht beobachtet wurden. Während eine Kundenbefragung die Selbsteinschätzung der Benutzer erfasst und analysiert, ergänzen die UX-Methoden u.a. über Beobachtung(en) das tatsächliche Verhalten. Die Benutzerstudie ergab, dass diese Kombination der Methoden aus erzähltem und beobachtetem Verhalten neue und tiefergehende Einblicke in das Benutzerverhalten bietet. Dies gilt z.B. für die Analyse von Laufwegen, die Belegung von Arbeitsplätzen und die Frequentierung einzelner Angebote. Dass mehr als 30% der Befragten keinen Bibliotheksausweis besitzen, ist ein besonders bemerkenswertes Ergebnis der Befragung. Hervorzuheben ist weiterhin, dass die offenen Antworten der Befragung sowohl intellektuell als auch erstmals mit Hilfe von KI analysiert wurden.
Im Herbst 2024 eröffnete im Oktogon der Bibliothek am Luisenbad die durch EFRE-Mitteln geförderte Gaming Lounge für Kinder und Jugendliche. Auf 30 m2 findet ein medienpädagogisch betreutes und kuratiertes Gamingangebot an 5 Tagen die Woche statt. Unter den 3 konzeptionellen Oberbegriffen Jugendschutz - Empowerment durch Kompetenzerwerb - Teilhabe wird erprobt, wie ein Gamingangebot die Bibliothek als Dritten Ort umsetzt und bereichert. Wichtige Eckpunkte sind dabei: Datenschutz, Gaming als Safe Space, Angebotsvielfalt und Zugang für Schule und Freizeit, Befähigung zum digitalen Handeln, barrierearmer und niedrigschwelliger Zugang zu Digitalität, Einbindung von Partnern, Öffnung für neue Zielgruppen und Schulung von pädagogischem Fachpersonal. Das besondere Augenmerk liegt auf der Frage, was Gaming für die Bibliothek und die Nutzenden über das Angebot des Spielespielens hinaus leisten kann und wodurch sich das Angebot durch das Spezifikum Bibliothek hervorhebt und Alleinstellungsmerkmal bekommt.
Wir nehmen Sie mit von der Theorie in die Praxis, berichten von unseren Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen, ihren Familien und Institutionen. Wir beleuchten Highlights und Hürden und stellen vor, wie sich ausgehend von der Gaming Lounge viele weitere digitale und analoge Spiele-Formate in der Bibliothek entwickelt haben - und berichten, wie Kinder und Jugendliche in der Gaming Lounge das nächste Level erreichen!