In Zusammenarbeit mit einer externen IT-Firma entwickelt die Zentralbibliothek Zürich derzeit eine App (für iOS und Android). Mit Hilfe dieser App möchten wir die Angebote und Dienstleistungen unserer Bibliothek - teilweise eingebettet in unsere Schulungsveranstaltungen - mit innovativen virtuellen Möglichkeiten in einem spielerischen Umfeld vermitteln. In einem ersten Schritt soll die App in den Einführungen für Schulklassen auf Maturastufe zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich mit jährlich etwa 150 Klassen und 2'800 Schülern um eine der grössten und homogensten Zielgruppen. Unter dem Stichwort Serious Games möchten wir die Schüler im Rahmen einer solchen Einführung die Bibliothek und ihre (Recherche-)Angebote selbständig mit den eigenen Smartphones spielerisch entdecken lassen. Mittels der App können an ausgesuchten Orten in der Bibliothek QR-Codes gescannt und so verschiedene Aktionen (z.B. Quiz-Fragen, Aufträge, Informationen) ausgelöst werden. Der spielerische Aspekt wird durch das Sammeln von Punkten unterstrichen, die für alle richtig ausgeführten Aufträge automatisch vergeben werden. Zum Abschluss der Schulung wird die Gruppe mit den meisten Punkten ermittelt. In einem zweiten Schritt möchten wir nach und nach verschiedene Rundgänge durch die Bibliothek und durch unsere Bibliotheksausstellungen über diese App anbieten. Starten werden wir mit einer Tour, die sich stark an unseren geführten Rundgang „Die ZB in 30 Minuten" anlehnt. Mit Unterstützung der App möchten wir unseren Benutzenden die Möglichkeit geben, sich auch ausserhalb der geführten Rundgänge durch die Bibliothek führen zu lassen. Alle Spiele und Touren können über ein Web-Interface durch die Mitarbeitenden der Zentralbibliothek selbst angelegt, verwaltet und angepasst werden. Das Projekt befindet sich aktuell in der Realisierungsphase. Für das Frühjahr 2016 ist eine Testphase mit ersten Schulklassen geplant. Die Einführung für alle Klassen ist für das Schuljahr 2016/2017 vorgesehen.
Während viele Informationskompetenzkurse von Bibliotheken entwickelt werden, ohne die entsprechenden Vertreter:innen aus Schulen oder Universitäten mit einzubeziehen, ist der Kurs «Informationskompetenz BMFH» auf Anregung einer Lehrerin (Sekundarstufe II, Berufsmaturitätsschule) und eines Fachhochschuldozenten (Modul wissenschaftliches Arbeiten «Kultur, Gesellschaft, Sprache») entstanden. Der Wunsch nach einem ganzheitlichen Informationskompetenzkurs als Ergänzung zu den punktuellen Bibliotheksführungen und Rechercheinputs führte zur gemeinsamen Projekteingabe. Die inhaltliche Erarbeitung und die Erstellung des Kurses wurden ermöglicht durch die Projektmittel der Plattform BMFH, die Brückenangebote am Übergang zum Studium an der Fachhochschule fördert.
Die ZHAW Hochschulbibliothek entwickelte den MOOC in Kooperation mit den Lehrpersonen. Während des Entstehungsprozesses wurden die Inhalte und der Aufbau von einzelnen Klassen getestet.
Das im (Mini-)MOOC über Videos, Screencasts und Text vermittelte Wissen wird anhand von praktischen Übungsteilen umgesetzt oder in der Bibliothek angewendet. Das Ziel ist, dass Berufsmaturitätsschüler:innen vor ihrer Matura und Bachelorstudierende anfangs Studium das Rüstzeug erhalten, um durch die erworbene Informationskompetenz die passende Literatur für ihre schriftlichen Arbeiten zu suchen und auszuwählen.
Der Kursinhalt von «Informationskompetenz BMFH» ist modular angelegt und offen lizenziert, so dass er von Lehrpersonen als angeleitete Unterrichtseinheit oder zur Ergänzung des Unterrichts verwendet werden kann. Der MOOC ist frei zugänglich und kann von den Schüler:innen oder Studierenden auch im Selbststudium absolviert werden.