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„Selbstverständlich digital!" Unter diesem strategischen Motto versammeln sich aktuell verschiedene Projekte in der Stadtbibliothek Reutlingen. Ihnen allen ist ein Ziel gemeinsam: Gut vernetzt und attraktiv präsentiert die Bibliothek ihre Angebote und Informationen in aller Medienvielfalt, integriert und sichtbar unter der Verwendung neuer Technologien. Der Vortrag zeigt auf, was der Medienwandel konkret, nicht nur in einem geänderten Angebotsportfolio, sondern besonders in neuen Wegen der Angebotspräsentation und -vermittlung für die Arbeitsabläufe und den Bewusstseinswandel in einer Öffentlichen Bibliothek bedeutet, die sich täglich der Frage gegenübersieht: Wie können wir unsere analogen und digitalen Angebote verknüpft sichtbar machen, vor Ort und extern, in Eigenleistung und mit Kooperationspartnern? Werkzeuge hierfür sind Digital Signage, ein Ausstellungsregal mit physischen Medien kombiniert mit einem Touchscreen für digitale Angebote, ein hybrid bookshelf, ein eCircle an stark frequentierten Punkten in der Stadt und eine Bibliotheks-App, die mit Hilfe von Beacons innerhalb und außerhalb der Bibliothek informiert.
META-Katalog
(2016)
Übliche Ansätze zur Gestaltung von Veranstaltungen zum Erwerb von Informationskompetenz (IK) gehen von einer unzureichenden IK bei Lernenden aus. Dabei erfolgt die Einschätzung der IK bei den Lernenden aus einer subjektiven Beobachtung. Um IK-Veranstaltungen aber auf einer tatsächlichen Grundlage zu gestalten, bedarf es gesicherter Beobachtungen. Diese liefern die Befunde und Ergebnisse der Forschung zum Informationssuchverhalten. Sie stellen eine wertvolle Grundlage dar, IK-Veranstaltungen zielgerichtet und bedarfsorientiert zu gestalten. Mit dem Informationssuchverhalten werden Informationsprozesse und Faktoren untersucht, die diese maßgeblich beeinflussen. Hierzu werden der gesamte Informationsprozess oder einzelne Abschnitte untersucht. Es zeigt sich dabei, dass Faktoren wie Informationsbedarf, Informationsart und -form sowie die Einbindung in übergeordnete Arbeitsprozesse wesentlichen Einfluss auf das Suchverhalten haben. Sie äußern sich v.a. in typischen Verhaltensmustern, Routinen und Präferenzen im Umgang mit Informationsressourcen und Informationen. Diese Befunde und Ergebnisse der Forschung des Informationssuchverhaltens lassen sich gewinnbringend in die Gestaltung und Durchführung von IK-Veranstaltungen einbringen und einsetzen. Sie helfen dabei, Lernvoraussetzungen zu bestimmen und IK im Sinne eines Empowerments individuell und auch kollektiv zu fördern und zu entwickeln. Auch ist es möglich, spezifische Auffälligkeiten innerhalb eines Lernprozesses zu beobachten bzw. zu identifizieren und diese dann ggf. gezielt weiterzuentwickeln. Es lassen sich die Erkenntnisse zum Informationssuchverhalten zur konzeptionellen und inhaltlichen Anpassungen von IK-Veranstaltungen abseits der diskutierten IK-Modelle einbringen und einsetzen. Die Gestaltung von IK-Veranstaltungen auf Grundlage des Informationssuchverhaltens stellt somit einen Ansatz einer evidenzbasierten Gestaltung von IK-Veranstaltungen dar.
2013 hat die Deutsche Nationalbibliothek erstmals ihre Strategischen Prioritäten schriftlich formuliert und veröffentlicht. Bei der Formulierung der Ziele wurde deutlich, dass ihre Umsetzung nicht nur Veränderungen in den Aufgabenschwerpunkten und Vorhaben, sondern auch in den Prozessen und schließlich in der Organisationsstruktur mit sich bringen wird. Im Frühjahr 2014 begab sich die Deutsche Nationalbibliothek in einen begleiteten Organisationsentwicklungsprozess, der in Form eines Methodenprojekts das Erreichen der Strategischen Ziele 2013-2016 unterstützen soll. In einzelnen Teilprojekten des Organisationsentwicklungsprojektes „Auftakt" hat die Deutsche Nationalbibliothek u. a. mit dem Leitmotiv „Ein Thema - eine Verantwortung" standortübergreifende Leitungen der Kern- und Querschnittsaufgaben etabliert und Führungsgrundsätze eingeführt. Die Entwicklung dieser Führungsgrundsätze war ein Grundstein, um Führungskräfte zu befähigen, kontinuierliche Veränderungsprozesse in ihren Verantwortungsbereichen zu initiieren und zu begleiten. Die Beschäftigten aktiv und kreativ am Veränderungsprozess zu beteiligen ist ein weiteres Element der Organisationsentwicklung. Der Vortrag wird Einblicke geben, mit welchen Themen, Methoden und Aktivitäten sich die Deutsche Nationalbibliothek in diesen Veränderungsprozess begeben hat und wo sie zwei Jahre später steht - ein Bericht von unterwegs.