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Im September 2016 erweiterte die Stadtbibliothek Köln ihr MINT- und Coding-Angebot um einen ganz besonderen Roboter: den humanoiden NAO der japanischen Firma Soft-Bank Robotics. Der Roboter hat mit seinen 58 Zentimetern die Statur eines Kleinkindes, doch sein menschlich anmutendes Äußeres ist eher abstrakt gehalten. NAO ist weltweit bereits 10 000 Mal im Einsatz und dies vor allem in Bildungs- und Forschungseinrichtungen, in denen er zur Vermittlung von Programmiersprachen und zur Erforschung der Mensch-Maschine-Interaktion dient. Mit der Software Choregraphe kann der Roboter durch die Kombination von vorgefertigten und anpassbaren Code-Blöcken programmiert werden. Reichen die vorhandenen Blöcke nicht aus, können mithilfe der Programmiersprache Python individuelle Blöcke ergänzt werden. Auch eine Programmierung mit C++ ist möglich.
Unter dem Titel "Breaking the library stereotype - One room at a time" suchte ein dreiköpfiges Team des INELI-Netzwerkes weltweit nach Projekten in Öffentlichen Bibliotheken, die den gängigen Bibliotheksstereotypen keinen Spielraum lassen. In die Endauswahl kamen nur Projekte die die folgenden Bedingungen erfüllten: Das Projekt musste in einem einzelnen abgegrenzten Raum der Bibliothek verortet sein. Der Raum musste sich im Zuge des Projektes sowohl inhaltlich als auch gestalterisch verändert haben. Und das Projekt musste in vollem Maße einem der 3 ausgewählten Stereotype widersprechen: "Bibliotheken sind langweilig", "Bibliotheken haben nur Bücher" und "Bibliotheken sind rückständig". Die 6 für den Bericht interviewten Bibliotheken stehen in den USA, Großbritannien und Griechenland: Fab Lab der Fayetteville Free Library, 4th Floor der Chattanooga Public Library, Magic Boxes der Stadtbibliothek von Veria, The Crib der Burnley Library, Explore Outdoors der Anythink Wright Farms Library, YOUmedia der Chicago Public Library. Die Projektleiter schilderten die Ziele, Auswirkungen und Lessons Learned der Projekte. In nicht wenigen Fällen gab es Überschneidungen, die in dem Bericht herausgestellt werden. Ebenso wird untersucht, welche Charakteristika sich die 6 Projekte teilen. Der Bericht schließt mit einer Checkliste für zukünftige Bibliotheksprojekte. Hintergrund: Im "International Network of Emerging Library Innovators" (INELI) der Bill & Melinda Gates Foundation vernetzte sich 2011 bis 2013 eine erste Gruppe engagierter Nachwuchsbibliothekare aller Kontinente. Ein Programmpunkt des Netzwerkes war die größtenteils virtuelle Zusammenarbeit in multinationalen und multikulturellen Kleingruppen. Teams von je 2 bis 4 Personen beschäftigten sich mit verschiedenen Themen, die für innovative Bibliotheken von Relevanz sind.
Die Global Libraries Initiative der Bill & Melinda Gates Foundation hat es sich zum Ziel gesetzt, Bibliotheken in ihrer Rolle als Informationsvermittler nachhaltig zu stärken. Neben weltweiten Projekten und Förderprogrammen legt die Stiftung besonderen Wert auf eine zunehmende Vernetzung innerhalb der Branche. Um die Bildung von Netzwerken zu unterstützen, hat die Gates Foundation 2011 ein Pilotprojekt gestartet. In das "International Network of Emerging Library Innovators" (INELI) wurden engagierte Nachwuchsbibliothekare aus allen 5 Kontinenten eingeladen und durften sich in einem Bewerbungsverfahren qualifizieren. Der Großteil des auf 2 Jahre ausgelegten INELI-Projektes besteht aus Weiterbildung und virtueller Kooperation. Der virtuelle Charakter des Netzwerks wird von 3 mehrtägigen Treffen durchbrochen. Diese sollen den Internetkontakten eine persönliche Note geben, dienen aber gleichzeitig der Auswertung der netzwerkinternen Teamprojekte und dem Besuch von Konferenzen und Bibliotheken. Die Gates Foundation ist an einer Ausweitung des Netzwerkes interessiert - die Planungen für die nächste Gruppe an Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben bereits begonnen.