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Im Berliner Bezirk Pankow leben Menschen aus rund 170 verschiedenen Nationen, was ihn zu einem der multikulturellsten Bezirke der Stadt macht. Diese Communities sind für Bibliotheken oft schwer zu erreichen, da das hartnäckige Image, ein Ort der Kultur zu sein, der nur den Eliten vorbehalten ist, einen Hebel am Eingang darstellt.
In ihrem Leitbild vertritt die Stadtbibliothek Bibliothek die Idee, nicht nur Orte, sondern auch "eine offene Plattform für den ganzen Kiez" zu sein. In diesem Sinne versteht sich die Stadtteilbibliothek Karow insbesondere als wichtige Anlaufstelle und als Kooperationspartner für die Communitys vor Ort.
Die kulturvermittelnde Arbeit und der Aufbau von Partnerschaften mit lokalen Communities erfordern die Beherrschung sozialer Kompetenzen. Die Einstellung von Personen mit Migrationsgeschichte, die andere Sprachen beherrschen, sowie die Einstellung von Flüchtlingen hilft, das Problem der Verständigung mit Neuankömmlingen zu lösen. Im Bezirk Pankow haben mehr als 20% des Bibliothekspersonals einen Migrationshintergrund. Ebenso wird die Outreach Arbeit gefördert, um auf die Communities zuzugehen. Derzeit gibt es in drei Bibliotheken der StB Pankow Outreach-Stellen.
Jede der acht Bibliotheken von Pankow bietet fremdsprachige Bücher für Kinder und Erwachsene an. Ein beträchtlicher Teil des Medienetats wird jedes Jahr für diesen Bestand aufgewendet. Außerdem finden regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene in Fremdsprachen statt. Die Entwicklung von Angeboten für Flüchtlinge ist einer der inhaltlichen Schwerpunkte der Stadtteilbibliothek Karow.
Seit Mai 2023 bietet die Bibliothek am Wasserturm ihre Räumlichkeiten außerhalb der Öffnungszeiten als Safe Space an zwei lokale Kulturvereine an: Panda e.V. und Swahili Swahili.
In diesem Vortrag werden die beiden Referentinnen ausführlich über die Zusammenarbeit der Bibliotheken in Pankow mit den lokalen Gemeinden berichten.
Wie sieht die Zukunft der Bibliotheken aus? Im Zeitalter der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz erleben Bibliotheken eine Art von Revolution und müssen sich neu erfinden und neue Dienstleistungen für das Publikum anbieten, um ihre Bedeutung in der Mitte der Gesellschaft zu unterstreichen.
Angesichts dieser Herausforderung stellen das Feedback, die Kompetenzen und die neuen Ansätze von Kollegen aus anderen Ländern der Welt eine wichtige Chance für Innovation und Erneuerung für die Institutionen dar. Denn die Problematik der rückläufigen Besucherzahlen und der sinkenden Ausleihzahlen ist in vielen Ländern anzutreffen und jeder sucht parallel dazu nach geeigneten Lösungen, um dem entgegenzuwirken.
Auch wenn sich global gesehen große Trends in der Welt der Bibliotheken abzeichnen, insbesondere mit dem Ziel, die Nutzer*innen in den Mittelpunkt der Strategien zu stellen, zeichnen sich lokale Besonderheiten ab. Was bedeutet es heute, Bibliothekar zu sein? Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Denn sowohl der Inhalt der Berufsausbildung als auch die Verwaltungsorganisation, die praktische Ausübung des Berufs und die den Bibliotheken übertragenen Aufgaben haben von Land zu Land sehr unterschiedliche Facetten.
Allerdings sind die bürokratischen Hürden für Neuankömmlinge/Anwärter*innen derzeit noch sehr hoch und erweisen sich noch immer als sehr entmutigend: Zeugnisanforderungen, unflexible Einstellungsprozesse, stark formatierte Vorstellungsgespräche, die wenig Austauschmöglichkeiten beinhalten..., so dass der Anteil von Fachkräften mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist im Berufsfeld noch immer in der Minderheit.
In der folgenden Präsentation wird versucht, Wege aufzuzeigen, wie die Einstellungsmechanismen vereinfacht werden können, um die Chance zu nutzen, Fachkräfte aus anderen Ländern in unseren Einrichtungen zu begrüßen, damit wir zu einer modernen, vielfältigen und offenen Bibliothek mutieren.