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Ist Gebührenfreiheit eine Option? Ein Überblick und Perspektiven in Öffentlichen Bibliotheken
(2015)
Die Stadtbibliothek Nürnberg hat 2013 die jährliche Benutzungsgebühr abgeschafft und ist somit die größte Öffentliche Bibliothek Deutschlands ohne diese Gebühr. In Zeiten von kritischen Haushaltssituationen der Kommunen und öffentlichen Sparzwängen ist dies ein ungewöhnlicher wie seltener Schritt. Heutzutage, aber auch bereits in den letzten Jahrzehnten, wurde immer wieder die grundsätzliche Notwendigkeit von Gebühren in Öffentlichen Bibliotheken auf der einen und ihre möglichen Auswirkungen auf die kulturellen und sozialen Aufgaben einer Bibliothek auf der anderen Seite kontrovers diskutiert. Die Gebührenveränderung der Stadtbibliothek Nürnberg gab Anlass diesen Diskurs wieder aufzunehmen und der Frage nachzugehen, welche Faktoren Öffentliche Bibliotheken bei ihren Gebührenstrategien derzeit beeinflussen. Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer empirischen Studie dar, die im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Fachhochschule Köln entstanden ist. Als Grundlage dienten Interviews mit zwölf deutschen Öffentlichen Bibliotheken, die im Versorgungsbereich, Bundesland und aktuellem Gebührenmodell variieren. Die Ergebnisse dieser Studie werden im Kontext des Bibliotheksumfeldes interpretiert, wodurch sich erkennen lässt, ob ein mittel- oder unmittelbarer Einfluss besteht. Zudem wird deutlich gemacht, welche Einflussfaktoren von besonderer Bedeutung sind. Dazu zählt u.a. die finanzielle Situation der Kommune, die häufig im Konflikt mit anderen Faktoren steht. Aber auch aktuelle bibliothekarische Entwicklungen wie die Selbstverbuchung zeigen eine große Wirkung auf die Wahl von Gebührenstrategien. (Session: Freier Zugang zu Informationen; Raum: Stockholm; 27. Mai 2015: 13:00 Uhr - 15:30 Uhr)