Die Literaturbeschaffung der Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft im Zweiten Weltkrieg
- Die ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist aus der Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel hervorgegangen. 2007 wurde die Bibliothek des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) in die ZBW integriert. Beide Einrichtungen entstanden Anfang des 20ten Jahrhunderts und umfassten in den ersten Jahren eine Bibliothek und weitere Dokumentationseinrichtungen wie Wirtschafts- und Pressearchive. Im vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt „Provenienzforschung für Literatur, die in den Jahren zwischen 1933 – 1945 für das heutige ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft beschafft wurde" werden derzeit verdächtige Zugänge untersucht. Im Fokus des Vortrages stehen die Reisen des Kieler Bibliotheksdirektors Wilhelm Gülich (1895-1960) zur Literaturbeschaffung während des Zweiten Weltkrieges. Sie führten ihn sowohl in von Deutschland besetzte Gebiete als auch in neutrale Staaten. Daneben soll ein erstes Fazit über die Rolle der beiden Vorgängerinstitutionen in Hamburg und Kiel beim nationalsozialistischen Bücherraub und ihre Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen während der NS-Herrschaft, wie zum Beispiel dem Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt, gezogen werden.