Generationengerechtigkeit. Fünf Thesen zu einem neuen Arbeitsfeld
- Das Konzept der intergenerationellen Gerechtigkeit entstand vor längerer Zeit in den Debatten über die Zukunft des Sozialstaates (z.B. Sicherheit der Rente). Es hat sich dann vor allem beim Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen bewährt. Die nachfolgende Generation soll dieselben natürlichen Lebensgrundlagen zur Verfügung haben wie die vorangehende Generation. Seit einiger Zeit wird diskutiert, das Konzept auch für die Sicherung des „kulturellen Erbes" zu nutzen. In Bezug auf gedruckte Bestände und überlieferte „Schätze" war der Anspruch über lange Zeit, sie auch für künftige Generationen bereitzustellen. Gilt das noch? Bei den digitalen Publikationen wiederum gehen heute bereits Materialien verloren. Generationengerechtigkeit kann für Bibliotheken heißen, gemeinsam die Nutzbarkeit von Publikationen aus Wissenschaft und Kultur für lange Zeit zu sichern. Der Vortrag skizziert das Arbeitsfeld, das sich daraus ergibt. Teilweise ist dafür ein Umdenken im Bibliotheksbetrieb nötig. Es geht um neue Aufgaben, neue Arbeitsinstrumente und neue Partnerschaften. Fünf Thesen sollen eine fachliche Diskussion dieses Konzepts anstoßen. Was sollte geschehen, damit Bibliotheken ihre analogen und digitalen Bestände für die kommende Generation bereitstellen können?