Zu den aufgeworfenen Fragen über Gasausbeute und Vergasungsgeschwindigkeit von Karbid kann gesagt werden, das hinsichtlich der Gasausbeute recht brauchbare Unterlagen für eine Beurteilung und Bewertung der Handelsware geschaffen werden konnten. Die in der Praxis erzielbaren nutzbaren Ausbeuten liegen unter den nach der Normenmethode erhaltenen Analysenwerten. Diese wohl allgemein bekannte Tatsache ist nicht vorwiegend, wie oft angenommen wird, auf Gasverluste zurückzuführen, die durch das Entwicklerwasser entstehen, sondern hat andere Gründe. Unterschiede gegenüber dem Analysenwert sind bis zu 5 % als normal, solche bis zu 10 % noch als tragbar zu bezeichnen. Abweichungen, d. h. Verluste darüber hinaus sind vermeidbar und bedürfen aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen der Nachprüfung. Gegenüber Reinkarbid mit einem Gasgehalt von 375,0 l/kg bei 15 °, 760 Torr feucht, enthält 300 litrige Handelsware etwa 80 % vergasbare, d. h. Rohazetylen liefernde Bestandteile (CaC₂ = 64,09, Mol.-Vol. 22,4 l, Ausdehnungskoeffizient 1/273,2).
Im Gegensatz zur Gasausbeute konnten für die Vergasungsgeschwindigkeit der normengemäßen Körnungen trotz vielseitiger Bemühungen keine einheitlichen Bezugsgrundlagen erhalten werden. Die Frage, ob die Notwendigkeit für eine solche Ausrichtung besteht, wird sehr verschieden beantwortet. Jedenfalls erscheint es schwer, wahrscheinlich technisch unmöglich, Wünsche dieser Art zu verwirklichen. Die üblichen Zeitkurven, wie man sie bei Anwendung von 1 kg Karbid erhalt, ergeben für den praktischen Einsatz brauchbare Anhaltspunkte und Vergleichsmöglichkeiten. Die hieraus abgeleitete Vergasungsgeschwindigkeit gestattet eine für den praktischen Einsatz verwertbare Überschlagsrechnung. Auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Körnung muß besonders aus sicherheitstechnischen Gründen geachtet werden, da sowohl eine zu kleine Körnung wie auch überdimensionierte und spießförmige Stücke zu Störungen Veranlassung geben.
Die Beherrschung der Vorgänge, die ganz allgemein für den Einsatz technischer Produkte gefordert wird, ist auch beim Karbid gewährleistet. Offenbar erfolgte die Ausrichtung der Entwicklerbauweisen auf der Grundlage der vorhandenen Karbidbeschaffenheit. Die Einhaltung dieser Grundlagen ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Weiterentwicklung auf dem vorliegenden Arbeitsgebiet.
Geräte zur Gasbeschaffung
(1964)
Gerät zur Prüfung der Quellbeständigkeit von Schlauchwerkstoffen in Propan/Butan nach DIN 4815
(1959)
Geräte zur Gasbeschaffung
(1957)