FG Bildende Kunst
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- FG Bildende Kunst, Seminar Raster Muster Ornament ohne Verbrechen, Plastisches Gestalten, Zeichnen und Malen Grundstudium (1)
Institute
BTU
Raster Muster Ornament
(2018)
Im Wintersemester 2017/18 beschäftigten wir uns mit dem Phänomen des Rasters und der angrenzenden Bereiche des Musters und des Ornaments. Ausgehend von dem Spiel einer horizontalen und einer vertikalen Linie, die sich überschneiden, ließen sich weitere Bereiche finden, die das Schema der Kreuzung verwenden. Dieses Prinzip, das sowohl räumlich als auch flächig wirken kann und das in Kunst, Architektur und Stadtplanung ein wichtiges Werkzeug ist, war hier selbst Gegenstand vielfältiger Untersuchungen. Anhand eigener fotografischer Recherchen haben wir dabei diverse visuelle Erscheinungsformen des Rasters in städtischen und privaten Räumen dokumentieren und auch für unsere Atelierarbeit als Vorlage verwenden können.
Das Seminar beschäftigte sich im Sommersemester 2018 mit dem Thema der Transformation von Landschaft und bergbaubedingter Umsiedlungen durch den Tagebau in der Lausitz. Ziel des Seminars war die inhaltliche Auseinandersetzung mit Auswirkungen des Tagebaus bzw. der Tagebaufolgelandschaft mittels Fotografie, Collage und Objekt. Wir arbeiteten also an räumlichen Visualisierungen hinsichtlich der grundlegenden Fragestellung: Was wird mehr, was wird weniger? In Kollaboration mit dem Fachgebiet Landschaftsarchitektur wurden von uns Exkursionen in den aktiven Welzower Tagebau unternommen. Zudem waren wir in dem Kraftwerk Schwarze Pumpe, besuchten das sogenannte "Geisterdorf" Haidemühl und ahben renaturierte Tagebauflächen in unterschiedlichen Ausprägungen und Zuständen kennengelernt.
Wachsen & Wuchern
(2016)
Das Thema des Wachsens hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Neben der Wirtschaft, dem Konsum, der Geldmenge, der Kreditvergabe - also den Zeichen für Wohlstand - muss auch das Verbrauchen und der Abfall zunehmen. Anders als das Wachsen ist das Wuchern als Metapher nicht sehr populär. Es wird überall dort verortet, wo sich natürliche oder gesellschaftliche Prozesse unkontrolliert und exponentiell vermehren oder ausbreiten. Krebs oder mafiöse Strukturen sind hier gängige Assoziationen. Wir haben in dem Seminar Wachsen und Wuchern anhand plastischer und zeichnerischer Prinzipien drei sehr unterschiedliche Metaphern des Wachstums untersucht. Anhand der Begriffe: organisch, linear und exponentiell wurden so enorme Unterschiede deutlich, die unter dem widersprüchlichen Begriff des Wachstums üblicherweise subsummiert werden.
Das Raster ist eine geometrische Struktur ohne Zentrum, deren Elemente oft mit gleichen Abständen zueinander wie ein Netz auf einer Fläche liegen. Es scheint grenzenlos und beliebig erweiterbar und bildet gleichzeitig einen Rahmen für Dinge, die in ihm liegen. Das Raster fungiert als ein Prinzig, das sich als äußerst offen und flexibel zeigt.
Das Muster ist eine statische Struktur, eine gleichförmige Gestaltungsweise. Aus dem italienischen Mostra "Zeichen, Schaustellung, Ausstellung" entlehnt, findet man es als graphische oder textile (Rapport) Struktur.
Das Ornament wurde von Adolf Loos, 1910, in seiner Schrift "Ornament und Verbrechen" diffamiert. Mehr als 100 Jahre später stellt sich uns die Frage nach der "Tätowierung von Architektur" wieder neu. Meist findet man das Ornament als ein sich wiederholendes organisches oder geometrisches Muster wieder, welches teilweise abstrakt oder abstrahiert auch zu symbolischen Zwecken diente (z. B. der Darstellung von Jahreszeiten).
Von den drei genannten Themenfeldern Raster, Muster, Ornament bildeten vor allem die Themenfelder Raster und Ornament die Schwerpunkte für die zeichnerische Auseinandersetzung der Studierenden. Was ist ein Ornament und wie entwickelt man ein solches überhaupt? Kann Schrift zum Ornament werden? Durch Reduktion, Abstraktiion und Spiegelung wurden sowohl aus Alltagsgegenständen als auch aus Buchstabenreihen Ornamente entwickelt. Rster dienten als Grundlage für eine morphologische Veränderung und wurden in ihrer Ordnung gestört. Ob die von den Studierenden entwickelten Kalenderblätter, in welchen das Ornament neuzeitlich definiert werden sollte, letztendlich zu einem "Verbrechen" führten, sei dahin gestellt.
1D, 2D, 3D
(2019)
Für das 1. Semester im Bereich des Architekturstudiums an der BTU-CS haben wir den Punkt als Ausgangspunkt für unsere praktischen Übungen im Seminar verwendet. Der Punkt als primäre, eindimensionale Grundform, kann sich über den Umweg der Fläche auch zu dreidimensionalen und kreisförmigen Gebilden entwickeln. Er besitzt durch seine Einfachheit und Knappheit das Potential für interessante Auseinandersetzungen mit Gestaltungsprozessen. [...] Immer wieder wurden in den Übungen auch das Bewegungspotenzial der Kreisform genutzt, sei es in der Daumenkino-Animation eines Punktes, sei es in den kürbisförmigen Kreiseln oder in den Körperobjekten, die von den Studierenden entworfen, gebaut und am Ende unseres Seminars im Atelier präsentiert wurden.
Dimensionen
(2019)
Nachsitzen Stuhl-Design
(2019)
Cottbus - Sahara
(2017)
Happy Hell
(2016)
Das Bachelor-Seminar Zeichnen und malen "Happy Hell" für Studierende des Studiengangs Architektur untersuchte verschiedene Räume und deren Umformung. Ausgehend von der eigenen Beobachtung sollte Raum, Architektur, Ornament und Fassade gezeichnet und erzeugt werden. Konstruktion und Dekonstruktion, Leere und Zerstörung von Architektur waren Themen, wie auch wuchernde Räume mit irritierenden Illussionen. Gewachsene und sich auflösende Formen und Räume mit vielen Perspektiven wurden gebaut und beobachtet. Plastisch und zeichnerisch, unter Nutzung unterschiedlicher Hilfsmittel, haben die Studierenden sich Raumkonstruktionen angenöhert. Ziel des Seminars war es, das Sehen zu schulen, die Mannigfaltigkeit der Wahrnehmung zu realisieren, verschiedene Perspektiven einzunehmen und zu erfahren und Zeichnen und Malen als Mittel des Denkens und Entscheidens zur Aneignung von Welt zu begreifen.