FG Energiewirtschaft
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Lastverlaufsprognose - Optionen zur Optimierung und Steuerung des betrieblichen Energiemanagements
(2002)
Die qualifizierte Lastverlaufsprognose für Industriebetriebe ist sowohl global in einem externen als auch differenziert in einem internen Ansatz möglich und bietet gute Möglichkeiten die Strombeschaffung im partnerschaftlichen Verhältnis mit dem Versorger günstig zu gestalten. In der externen Betrachtung werden das Unternehmen oder einzelne energieintensive Anlagen beziehungsweise Funktionsbereiche des Unternehmens als Black-Box betrachtet und nur deren äusseres Bild analysiert. Damit kann die Lastprognose in einem ersten Schritt vorgenommen werden, doch sind strukturelle Veränderungen oder gar die energiewirtschaftliche Optimierung damit nicht möglich. Der interne Ansatz ermöglicht aus der Analyse des konkreten energetisch relevanten Anlagenverhaltens die zuverlässige Lastprognose. Dem Unternehmen stehen gleichzeitig alle Informationen zur Bewertung des betrieblichen Energiemanagements und zur Optimierung des Lastverlaufs in Abstimmung mit der Produktion zu Verfügung.
Die Erprobung des Prototyps eines energieorientierten Produktionsplanungs- und -steuerungssystems ePPS zeigt eine Reihe von Optimierungsmöglichkeiten für die betrieb-liche Energiebewirtschaftung auf. Noch vor kurzer Zeit bestehende Hemmnisse, die insbesondere mit dem messtechnischen Aufwand zur Erfassung der erforderlichen energierelevanten Betriebsdaten verbunden waren, treten heute in den Hintergrund. Die Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass insbesondere mittelständische Unternehmen diesbezüglich verstärkt auf kostengünstige Serviceleistungen der Energielieferanten zurückgreifen. Funktionen zur dv-gestützten Planung und Lenkung der Produktion greifen nunmehr auch energiewirtschaftliche Aspekte auf, wodurch neben der Analyse und Prognose des Bedarfs an Produktionsfaktoren auch konkrete Aussagen im Hinblick auf die bereitzustellenden Energiemengen getroffen werden können. Auswirkungen der Produktionsplanung auf den zeitlichen und mengenmäßigen Energiebedarf können dargestellt werden. Der tatsächliche Energieeinsatz nach Festlegung und Umsetzung des Fertigungsprogrammes ist kontrollierbar und bewertbar. Im Hinblick auf den Bezug von Strom und Gas bedeutet das, Leistungsüberschreitungen und -engpässe frühzeitig zu erkennen.
Die Steine-Erden-Industrie zählt zu den energie-intensiven Branchen der deutschen Wirt-schaft. Gemessen am Gesamtenergieverbrauch der Industrie beansprucht sie einen Anteil von annähernd 7%. Damit hat sie einen nicht unbedeutenden Anteil an energiebedingten Emissionen wie Stickoxyden und Kohlendioxid zu verantworten - direkt verursacht durch eigene Anlagen, indirekt bewirkt durch die Erzeugung der bezogenen Elektroenergie in Kraftwerken. An einem Beispielunternehmen wird dargestellt, dass bereits die analytische Auseinan-dersetzung mit den betriebsindividuellen Gegebenheiten genügen kann, um die Voraussetzungen zu schaffen, den Einsatz von Strom und Brennstoffen zu optimieren.
Das für die praktische Umsetzung der Liberalisierung im Strombereich vom VDEW beschriebene und von der Branche weitestgehend anerkannte Verfahren zur Anwendung der VDEW-Lastprofile für Kleinkunden ohne Leistungsmessung weist Diskrepanzen zu kaufmännischen bzw. abrechnungstechnischen Anforderungen auf. Die Ursachen für das Problem werden erläutert und ein allgemeingültiger Lösungsweg skizziert.VDEW advises a procedure for the practical implementation of Representative VDEW - Load Profiles for liberalisation in power markets. This well acknowledged procedure for the market of low consumption customers is in conflict with business requirements. Reasons for this problem are illustrated and a solution will be outlined.