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Background: Chronic pain is a growing health problem worldwide with a significant impact on individuals and societies. In regard to treatment, there is a gap between guideline recommendations and common practice in health care, especially concerning cognitive and psychological interventions. Virtual reality (VR) may provide a way to improve this situation. A growing body of evidence indicates that VR therapy has positive effects on pain and physical function. However, there is limited knowledge about barriers and facilitators to the implementation of VR interventions for people with chronic pain in health care settings.
Objective: The aim of this study was to identify and analyze the barriers and facilitators involved in implementing VR interventions for people with chronic pain.
Methods: We conducted a scoping review of the German and English literature using the MEDLINE, Cochrane Central Register of Controlled Trials, CINAHL, PEDro, LILACS, and Web of Science (inception to November 2023) databases, including quantitative, qualitative, and mixed methods studies reporting barriers and facilitators to the implementation of VR interventions for people with chronic pain, as reported by patients or health care professionals. Two reviewers systematically screened the abstracts and full texts of retrieved articles according to the inclusion criteria. All mentioned barriers and facilitators were extracted and categorized according to the Theoretical Domains Framework (TDF).
Results: The database search resulted in 1864 records after removal of duplicates. From the 14 included studies, 30 barriers and 33 facilitators from the patient perspective and 2 facilitators from the health care professional perspective were extracted. Barriers reported by people with chronic pain were most frequently assigned to the TDF domains environmental context (60%) and skills (16.7%). Most facilitators were found in three domains for both the patients and health care professionals: beliefs about consequences (30.3%), emotions (18.2%), and environmental context (18.2%).
Conclusions: The findings of this review can inform the development of strategies for future implementations of VR interventions for people with chronic pain. Additionally, further research should address knowledge gaps about the perspective of health care professionals regarding the implementation of VR interventions for people with chronic pain.
Hintergrund/Fragestellung: Hüft- und Kniegelenksarthrose ist eine in der Bevölkerung weitverbreitete Erkrankung. Leitlinien sollen zu einer verbesserten Versorgung beitragen. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass Physiotherapeut:innen häufig von den in Leitlinien formulierten Empfehlungen abweichen. Die Gründe dafür sind komplex und umfassen persönliche Barrieren sowie leitlinienbezogene und externe Faktoren. Landesspezifischen Barrieren wird dabei ebenfalls eine besondere Rolle zugesprochen. Das Ziel der Studie war die Erfassung von Barrieren und Förderfaktoren in Bezug auf die Anwendung von Leitlinien in der physiotherapeutischen Versorgung von Patient:innen mit Hüft- und/oder Kniegelenksarthrose in Deutschland.
Methoden: Im Zeitraum von März bis September 2023 wurden semi-strukturierte Interviews mit in der ambulanten Versorgung tätigen Physiotherapeut:innen durchgeführt. Der Interviewleitfaden wurde mithilfe des Theoretical Domains Framework (TDF) entwickelt und in zwei Pilotinterviews vorab getestet. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und in einem ersten Schritt induktiv anhand der thematischen Analyse nach Braun und Clarke [1] ausgewertet. Anschließend wurden die Kategorien deduktiv erneut den Domänen des TDF zugeordnet und als Barrieren und Förderfaktoren kategorisiert.
Ergebnisse: Elf Physiotherapeut:innen (7 Frauen, 4 Männer) nahmen an den semi-strukturierten Interviews teil. Die Teilnehmenden waren im Durchschnitt 34 Jahre alt (±10) und verfügten über eine Berufserfahrung von 11 Jahren (±10). Viele Einflussfaktoren konnten den TDF-Domänen Wissen, soziale Einflüsse, Konsequenzerwartung und Umweltfaktoren und -einflüsse zugeordnet werden. Als Barrieren in der Anwendung von Leitlinien wurden beispielsweise die geringe Bekanntheit dieser, die Skepsis der Kolleg:innen, Sorge vor dem Verlust der Individualität der Behandlung sowie fehlende Zeit identifiziert. Ein regelmäßiger Austausch im Team sowie die Überzeugung, das Richtige zu tun, wurden als förderliche Faktoren wahrgenommen.
Schlussfolgerung: Ein optimaler Weg zur Implementierung von Leitlinien in den Versorgungsalltag scheint noch nicht gefunden zu sein. Eine Veränderung im Verhalten des Behandelnden steht häufig im Fokus von Interventionen und ist essenziell für die erfolgreiche Implementierung von Leitlinien. Unter Berücksichtigung der identifizierten Barrieren und Förderfaktoren können theoriegeleitet gezielte Maßnahmen zur Verhaltensänderung geplant werden.
Hintergrund/Fragestellung: Leitlinien fassen die aktuelle Evidenz zu verschiedenen Gesundheitsproblemen systematisch in Form von Handlungsempfehlungen zusammen und sollen so als Entscheidungshilfen in der medizinischen Versorgung dienen. Der Grad an Übereinstimmung zwischen ärztlicher bzw. therapeutischer Versorgung und den in Leitlinien verfassten Empfehlungen wird häufig als Leitlinienadhärenz beschrieben. Diese kann Hinweise auf eine mögliche Über-, Unter- oder Fehlversorgung geben. Allerdings führen die heterogene Verwendung des Begriffes Leitlinienadhärenz sowie das Fehlen einer standardisierten Erhebungsmethode bzw. Operationalisierung zu einer limitierten Vergleichbarkeit der Forschungsergebnisse. Ziel ist es, die Evaluation von Leitlinienadhärenz in der physiotherapeutischen Versorgung darzustellen sowie klinische und methodische Faktoren zu identifizieren, welche die anzunehmende Heterogenität in der Leitlinienadhärenz von Physiotherapeut:innen erklären können.
Methoden: Eine systematische Literaturrecherche erfolgte in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE, PEDro und CENTRAL bis einschließlich Dezember 2022. Eingeschlossen wurden Studien, in denen Leitlinienadhärenz als Maß zur Darstellung der Versorgungsqualität oder zur Einschätzung der Effektivität von Implementierungsinterventionen bestimmt wurde. Die Bewertung der Studienqualität erfolgt mithilfe des Mixed-Methods-Appraisal-Tools. Die Datenextraktion umfasst vor allem Merkmale des wissenschaftlichen Zugangs zur Evaluation von Leitlinienadhärenz in der Physiotherapieforschung sowie die berichtete Leitlinienadhärenz von Physiotherapeut:innen.
Ergebnisse: Die Datenbankrecherche ergab 3.244 Treffer, aus denen 128 Artikel in das Volltextscreening eingeschlossen wurden. Die Ergebnisse der Übersichtsarbeit sollen im Rahmen der 25. Jahrestagung des EbM-Netzwerks präsentiert werden. Es ist von einer hohen Heterogenität im methodischen Vorgehen zur Erfassung von Leitlinienadhärenz auszugehen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse des systematischen Reviews können als Grundlage zur Entwicklung eines standardisierten Assessments zur Evaluation von Leitlinienadhärenz bei Physiotherapeut:innen dienen. Eine einheitliche und transparente Erhebung von Leitlinienadhärenz ermöglicht eine verbesserte Vergleichbarkeit von Studienergebnissen und unterstützt die Identifizierung möglicher Über-, Unter- oder Fehlversorgung im physiotherapeutischen Setting.
Hintergrund und Stand der Forschung: Hüft- und Kniegelenksarthrose ist eine in der Bevölkerung weitverbreitete Erkrankung, die mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität sowie hohen Kosten für das Gesundheitssystem einhergeht. Leitlinien fassen die Evidenz verschiedener diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen zusammen und sollen so Angehörigen der Gesundheitsberufe und Patient*innen als Entscheidungshilfe in der medizinischen Versorgung dienen. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass Physiotherapeut*innen in der Behandlung von Hüft- und Kniegelenksarthrose häufig von den in Leitlinien formulierten Empfehlungen abweichen. Die Gründe für das Nichteinhalten von Leitlinienempfehlungen sind komplex und umfassen persönliche Barrieren, z.B. das eigene Wissen und Einstellungen, sowie leitlinienbezogene und externe Faktoren. Landesspezifischen Barrieren wird dabei ebenfalls eine besondere Rolle zugesprochen.
Fragestellung und Zielsetzung: Das Ziel der Studie ist die Erfassung von Barrieren und Förderfaktoren in Bezug auf die Anwendung von Leitlinien in der physiotherapeutischen Versorgung von Patient*innen mit Hüft- und/oder Kniegelenksarthrose in Deutschland.
Folgende Fragestellungen sollen beantwortet werden:
1.
Welche Faktoren beeinflussen die Nutzung von Leitlinien in der physiotherapeutischen Praxis?
2.
Was muss verändert werden, damit die Empfehlungen aus Arthrose-Leitlinien häufiger umgesetzt werden?
Methode: Im Frühjahr 2023 werden semi-strukturierte Interviews mit in der ambulanten Versorgung tätigen Physiotherapeut*innen durchgeführt. Über die Auswahl einer gezielten Stichprobe („Purposive Sampling“) anhand von Alter, Geschlecht, Berufserfahrung und Ausbildungsniveau soll ein möglichst breites Spektrum an Informationen abgebildet werden. Der Interviewleitfaden wurde mithilfe des Theoretical Domains Framework (TDF) entwickelt und in zwei Pilotinterviews vorab getestet. Die Interviews werden aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch nach Braun und Clarke ausgewertet.
Ergebnisse: Die Erhebung ist zum Sommer 2023 abgeschlossen und die Ergebnisse sollen im Rahmen des Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) 2023 präsentiert werden.
Diskussion: Ein optimaler Weg zur Implementierung von Leitlinien scheint noch nicht gefunden zu sein. Eine Veränderung im Verhalten der Behandelnden steht häufig im Fokus von Interventionen und ist essenziell für die erfolgreiche Implementierung von Leitlinien. Expert*innen empfehlen die Verwendung theoretischer Modelle, um Hindernisse in der Umsetzung von Leitlinien zu verstehen und um die Auswahl geeigneter Maßnahmen zu informieren. Eine Untersuchung (landes-)spezifischer Barrieren ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer zielgerichteten Implementierungsintervention, welche langfristig zu einer verbesserten Qualität der Gesundheitsversorgung beitragen soll.
Implikation für die Versorgung: Unter Berücksichtigung der identifizierten Barrieren und Förderfaktoren sollen anschließend mithilfe des Behaviour Change Wheel (BCW) systematisch relevante Maßnahmen zur Verhaltensänderungen geplant werden.