Does Art Meet or Miss Science?
- Während sich erste Qualitätskriterien für die künstlerische Forschung etablieren und begonnen wird, die Ergebnisse des hochsensiblen Blindgangs der künstlerischen Suche nach Erkenntnis zu evaluieren, wirft die Replikationskrise der Psychologie einen neuen Diskurs um die Notwendigkeit der Einbeziehung idiosynkratischer Zugänge in die nomothetische Forschung auf – das Bild eines antipodischen Verhältnisses der Kunst zur Wissenschaft, scheint sich aktuell zu verändern. Dadurch kann es möglich werden, disziplinäre Barrieren zu überwinden und die Qualitäten unterschiedlicher Wissenszugänge und Forschungsmethodiken zu erkennen. Es wird untersucht, ob Kunst, verstanden als Prozess der Interaktion, von introspektiver Wahrnehmung und Materialisierung in einer ästhetischen Form, die in diesem Prozess erarbeitete Erkenntnis wissenschaftlich überprüfbar sedimentiert. Dafür werden die Ergebnisse eines künstlerischen Prozesses zur Erforschung verschiedener Emotionen, zum Beispiel Freude, Angst, Langeweile, Traurigkeit und Aggression, auf denWährend sich erste Qualitätskriterien für die künstlerische Forschung etablieren und begonnen wird, die Ergebnisse des hochsensiblen Blindgangs der künstlerischen Suche nach Erkenntnis zu evaluieren, wirft die Replikationskrise der Psychologie einen neuen Diskurs um die Notwendigkeit der Einbeziehung idiosynkratischer Zugänge in die nomothetische Forschung auf – das Bild eines antipodischen Verhältnisses der Kunst zur Wissenschaft, scheint sich aktuell zu verändern. Dadurch kann es möglich werden, disziplinäre Barrieren zu überwinden und die Qualitäten unterschiedlicher Wissenszugänge und Forschungsmethodiken zu erkennen. Es wird untersucht, ob Kunst, verstanden als Prozess der Interaktion, von introspektiver Wahrnehmung und Materialisierung in einer ästhetischen Form, die in diesem Prozess erarbeitete Erkenntnis wissenschaftlich überprüfbar sedimentiert. Dafür werden die Ergebnisse eines künstlerischen Prozesses zur Erforschung verschiedener Emotionen, zum Beispiel Freude, Angst, Langeweile, Traurigkeit und Aggression, auf den Prüfstand eines empirischen psychologischen Experimentes gestellt. Es wird der Frage nachgegangen, ob Videofilme als Ergebnis künstlerischer Forschung die dabei erarbeiteten Erkenntnisse in einer vom Betrachter rezipierbaren und wissenschaftlich messbaren Weise beinhalten. In einem ersten empirischen Experiment (N = 124) wurden drei künstlerisch erarbeitete Videos, die sich dem Verstehen von Langeweile, Freude und Gleichmut widmeten, untersucht. Es wurde überprüft, ob diese Videos die jeweilige Emotion bei den Rezipienten auslösen. Die Filme Langeweile und Freude induzierten langweilige und erfreute Stimmungen bei den meisten der Proband*innen, der Film Gleichmut löste verschiedene Stimmungen aus. In einem Live-Experiment (N = 13) während der 4. Interdisziplinären Graduiertenkonferenz wurden nun die Filme Gleichmut und Langeweile erneut überprüft und die Teilnehmenden der Konferenz konnten dabei das Forschungsprojekt aus Proband*innen-Perspektive kennenlernen. Es entstand durch beide Videos eine Veränderung der Stimmung der Proband*innen. Allerdings kam es bei den Teilnehmenden nicht zur Induktion der jeweiligen spezifischen emotionalen Zustände. Das Potential von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Kunst für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Forschungsmethoden sollte in weiteren Diskursen und Untersuchungen ausgelotet werden.…
![show more show more](/opus4-UBICO/layouts/opus4/img/arrow_down.png)
![show less show less](/opus4-UBICO/layouts/opus4/img/arrow_up.png)