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- 1984 (1)
Untersucht wird, welchen Beitrag die Psychologie, vor allem die Aggressionspsychologie, zur Friedensforschung leisten kann. Einleitend werden Themen, Ziele und Probleme der Friedensforschung dargestellt; dabei wird einerseits auf die Gefahren des Psychologismus, aber andererseits auch auf die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Thema der Aggression hingewiesen. Es folgt ein Überblick über die Psychologie der Aggression. Zunächst werden Triebtheorien der Aggression (Ethologie; Psychoanalyse S. Freuds) kritisch betrachtet und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Erklärung kriegerischer Auseinandersetzungen untersucht. Anschliessend werden die Frustrations-Aggressionshypothese und verschiedene Lerntheorien kritisch referiert. Am Ende der Übersicht wird die Notwendigkeit einer Analyse der gesellschaftlichen Bedingungen für aggressives Verhalten betont und auf neuere psychoanalytische Stellungnahmen zur Aggressionsproblematik (Mitscherlich, FROMM) hingewiesen. In einem weiteren Kapitel wird untersucht, inwieweit Aggression und Aggressivität der Individuen zur Entstehung von Kriegen beiträgt. Hierbei wird auf kulturelle Phänomene (Triebunterdrückung; Sinnleere; strukturelle Gewalt) und auf Merkmale, Entstehung und Funktion von Feindbildern eingegangen. Nach einem Kapitel, in dem die Bedeutung der Verdrängung des Themas Tod für die Kriegsproblematik untersucht wird, werden Überlegungen zur Prävention von kriegerischen Auseinandersetzungen angestellt. Nach einer Erörterung von Problemen der Friedenspädagogik wird auf Möglichkeiten des Aggressionsabbaus (Ausleben von Aggressionen; Veränderung von Frustrationsbedingungen; Verlernen von Aggressionen), des Erwerbs alternativer Konfliktlösungsmöglichkeiten (z. B. gewaltfreier Widerstand; soziale Verteidigung), auf die Bedeutung der Selbsterkenntnis und den Abbau von Feindbildern eingegangen.