Polysensibilisierung gegen Kontaktallergene - klinische und demographische Risikofaktoren
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Background and aims Contact allergy constitutes a hypersensitivity reaction on human skin to otherwiseharmless environmental substances. An increased susceptibility is seen in women and elderly people, for reasons hitherto not fully understood. Polysensitisation serves as phenotype for elevated susceptibility and is defined as three or more positive reactions to the baseline series. The following analysis examines additional risk factors for polysensitisation. Methods Patch test data with the baseline series of the German Contact Dermatitis Research Group (DKG) collected between 1995-2011 by the Information Network of Departments of Dermatology (IVDK) were used. To best illustrate and interpret associations with the number of allergic reactions a negative binomial hurdle regression was applied to the data. This provides estimates of the odds of having an allergic reaction at all and the risk of having one additional positive reaction. Results Among the anatomical sites of dermatitis the axillae, leg and foot show a relationship to multiple allergic reactions. This study confirms the influence of occupational exposure and atopic eczema on contact allergy. The current irritability of the skin as diagnosed with a positive reaction to sodium lauryl sulfate, 0.25% in water, is associated with the number of positive reactions to the baseline series.\ Practical conclusions The individual susceptibility to contact sensitisation can be described by the number of allergic reactions. New risk factors to a set of ubiquitous allergens, namely the baseline series, in addition to known ones like age, gender or occupational exposure, were revealed. They included the site of eczema at the axillae, leg or foot. The irritability of the skin is associated with the number of positive reactions as well. Both findings can be integrated in future researches and, e.g. contribute to the improvement of the prevention of occupational dermatitis.
Abstract
Hintergrund und Ziele Kontaktallergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt. Vermehrt betroffen sind Frauen und ältere Menschen. Woher diese individuelle Empfindlichkeit rührt, ist noch nicht ausreichend geklärt. Polysensibilisierung bezeichnet in diesem Zusammenhang den Phänotypeiner erhöhten Suszeptibilität und wird üblicherweise definiert als drei oder mehrallergische Reaktionen auf die Standardreihe bei einem Patienten. Mit Hilfe derfolgenden Auswertungen sollen weitere Risikofaktoren für Polysensibilisierung gefunden werden. Methoden Es wurden Epikutantestdaten von 1995-2011 des Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) mit der Standardreihe der Deutschen Kontaktallergie Gruppe (DKG) verwendet. Um Assoziationen mit der Anzahl allergischer Reaktionen bestmöglich darstellen und interpretieren zu können, wird eine negativ-binomiale Hurdle Regression auf die Daten angewandt. Damit kann zum einen die Chance angegeben werden, überhaupt eine Allergie zu haben, zum anderen das Risiko, bei gegebenen Einussfaktoren, eine zusätzliche Allergie aufzuweisen. Ergebnisse Unter den Lokalisationen zeigen Axilla, Bein und Fu_ einen Zusammenhang mit mehreren allergischen Reaktionen. Bestätigt wird der Einfluss beruflicher Exposition und eines atopischen Ekzems auf die Kontaktallergie. Die temporäre Irritabilität der Haut, ausgedrückt durch eine Testreaktion auf Natriumlaurylsulfat, 0.25% in Wasser, kann ebenfalls mit der Anzahl positiver Reaktionen in Verbindung gebracht werden. Praktische Schlussfolgerungen Die individuelle Kontaktallergie-Empfindlichkeit lässt sich unter anderem über die Anzahl allergischer Reaktionen beschreiben. Neue Risikofaktoren hierfür werden neben den bisher bekannten Faktoren Alter, Geschlecht und beruflicher Exposition aufgedeckt. Hierzu gehören die Lokalisation des Ekzems an Axilla, Bein oder Fuß. Auch die Irritabilität der Haut gegenüber dem Modell-Irritans steht im Zusammenhang mit der Anzahl positiver Reaktionen. Beide Erkenntnisse können in weiterführende Forschungsansätze integriert werden. Gerade im beruflichen Kontext ist die zuverlässige Identifikation von Empfindlichkeit von großer Bedeutung.